Metamorpher – Interview – Debut EP in Sicht

Metamorpher
Ein ziemlich frisches Projekt wird bald der Öffentlichkeit vorgestellt. Metamorpher. Ich durfte bereits in die von keinem geringeren als Dan Swanö gemixt und gemasterten EP reinlauschen und ein Interview mit der Band führen. Getroffen haben wir uns im Essener Cafe Nord und über Gott und die Welt geredet. Eigentlich sollte es ja über die Bandgründung und die neue EP gehen. Auch das haben wir noch geschafft. Dominik Kwasny und Michael Junker, die Masterminds von Metamorpher, standen mir dazu Rede und Antwort.
MH: Wer seid ihr und wie habt ihr euch kennengelernt? Erzählt doch mal über die Entstehung von Metamorpher.
Domme: Metamorpher ist in erster Linie direkt aus der Aufösung von Micha’s, Carlos’ und meiner letzten Band Diagnosis:Different entstanden. Ich persönlich hatte enormen kreativen Stau und gar keine andere Wahl als etwas Neues zu formen. Heute stellt sich mit jedem Tag mehr heraus, dass vieles Vorangegangene absolut notwendig gewesen ist, um die Dinge jetzt so tun zu können wie wir es wollen – und das ist ein sehr gutes Gefühl.
Micha: Jupp (lacht)
Mitmusiker
Domme: Darüber hinaus musste aber die Stelle an die Gitarre neu besetzt werden. Auch die Frage ob wir wie gewohnt mit einer Gitarre oder doch die Vorteile eines 2. Gitarristen abrufen wollen, und auch können, musste geklärt werden. Da ich seit 2015 in der Chris Howling Band spiele hatte ich Patrick Wassenberg, der ein enorm guter Gitarrist ist, und auch in besagter Band spielt, relativ schnell auf dem Schirm. Ein paar Monate später hab ich noch Michael Schiefer für uns gewinnen können, einen langjährigen guten Freund von mir der ebenfalls ein sehr versierter Gitarrist ist.
MH: In welchen Bands spielt ihr noch, oder habt ihr schon gespielt?
Micha: Domme hat mich um 2008 in die Band Cyares reingeholt. Ahnungslos und übermotiviert haben wir einfach drauf los Mucke gemacht und einfach ne geile Zeit zusammen verbracht. Irgendwann hab ich begonnen zweigleisig zu fahren und mich der Band Diagnosis:Different angeschlossen. Als Cyares sich auföste und bei D:D die Stelle des Bassisten vakant wurde, war klar, an wen mein erster Anruf gehen würde. 2016 endete das Kapitel Diagnosis:Different. In dieser Zeit hatte Domme sich der Coverband Chris Howling angeschlossen und schon ab und zu die Saiten bei Motorjesus gezupft, während ich noch bei Slamdown aus Köln und meiner Metal-Coverband Abrissimo angeheuert habe. Dazu dann noch ́ne Aushilfssängerrolle bei Cyrcus hier und meine Metal-Karaokemoderation mit Chris von Motorjesus da.
Einflüsse
MH: Erzählt doch mal was über eure musikalischen Einfüsse. Was fließt davon in eure Musik ein?
Domme: Ich glaube da kann fast jeder Musiker ne ewig lange Liste aufstellen. Aber aktuelle Einfüssen wären bei mir Bands und Künstler wie Opeth, Steven Wilson und Devin Townsend. Naja und natürlich Tool, die sind aber ein Evergreen für mich. Karnivool habe ich auch kürzlich für mich entdecken können, die sind irgendwie megalange an mir vorbeigezogen.
Micha: Ich denke was speziell uns beide miteinander verbindet ist aber vor allem auch, dass wir nicht ausschließlich das Metalgenre abklappern und den Rest für Hexenwerk halten. Bei mir sind es beispielsweise Simon & Garfunkel, Beatles und vor allem Helge Schneider.
MH: hahahaha. Ja, Helge finde ich auch gut. Vielleicht wissen viele Leute gar nicht, was für ein begnadeter Multiinstrumentalist Helge ist.
Domme: Und David Hasselhoff! Wegen der Spiritualität.
Wie schreibt ihr eure Songs? Ist das eine Mannschaftsleistung oder schreibt der Sänger klassisch die Texte und jemand anderes die Musik?
Domme: Micha schreibt seine Texte und Melodien alleine. Feintuning in Bezug auf das Gesamtkompositorische gehen wir beide hinterher gemeinsam durch.
Micha: „House in the Fields“ ist beispielsweise aus einer Jamsession der Instrumentalisten heraus entstanden, zu der ich dann nachträglich meine Ideen einfießen lassen und ein Gesangskonstrukt konzipieren konnte. Insgesamt war es aber bei unserer EP so, dass Domme den absoluten Löwenanteil an den Riffs und dem generellen instrumentalen Songwriting übernommen hat.
Domme: Natürlich entsteht alles aber letztlich im Verbund und durch gegenseitige Beeinflussung. Beispielsweise war für mich auch klar, dass Patrick gerade bei seinen Gitarrensoli sein eigenes Ding durchziehen muss, was er auch brilliant getan hat. Carlos hat über seine Drumspuren jedem Song seinen eigenen Stempel aufgedrückt – besonders bei „House In The Fields“ war das sehr prägend für den Charakter des Songs. Außerdem haben wir hier und da zusammen Arrangements gemacht. Von Michi (Michael Schiefer) kamen zu „Like a Mantis“ entscheidende Inspirationen und Ideen.
MH: Eure EP klingt stellenweise ziemlich düster. Habt ihr im Gegensatz zu z.B.: Motorjesus, die ja doch auf die Vollgas/Feiertube drücken, mal mehr Bock auf nen anderen Sound gehabt, oder kommt das so einfach aus dem Bauch heraus?
Domme: Was den Sound von Motorjesus angeht haben Patrick und ich ja überhaupt keinen Anteil, dort machen wir nur unseren Job! Patrick hat aber einen ausgeprägten Melodeath Background. Der steht besonders auf so Flitzefingerzeugs wie Wintersun und Children Of Bodom, hat aber auch durchaus proggige Affinitäten zu Bands wie Death und Katatonia. Alles coole Einfüsse für Metamorpher wie ich finde. Aber ums kurz zu machen: Total aus dem Bauch heraus.
Live oder Studio
MH: Spielt ihr lieber live oder mögt ihr die Studioarbeit mehr?
Micha: Diplomatisch: beides. In der Studioarbeit kitzelt man das Kreative aus, arbeitet strukturiert und auf etwas hin. Es ist toll, wenn man sich über Monate den Ball zuspielt und langsam aber stetig merkt, dass es Form annimmt. Wenn es dann auf die Bühne geht, präsentiert und feiert man dann das Zeug, das man zuvor erarbeitet hat. Den Thrill, die Interaktion, die Erlebnisse, die man sich live abholt, kann man eben -als Zuschauer wie als Musiker- kaum auf die Couch transportieren. Das muss man sich schon vor Ort abholen, trotz pompöser Heim-Anlagen und Blu Ray Extended Versions. Zumindest, wenn man beim Konzert nicht durchgehend mit Instagram beschäftigt ist.
MH: Ich finde die EP super. Wann können wir denn mit VÖ eurer EP rechnen? Habt ihr einen Plattenvertrag oder macht ihr das in Eigenregie?
Domme: Das freut uns natürlich sehr! Der Release ist am 21.9. und geht über Timezone-Records. Das legendäre Label auf welchem auch Dieter Hallervorden vertreten ist! (lacht) Ne, im Ernst, bei Timezone fühlen wir uns echt gut aufgehoben. Viele coole Künstler unterschiedlichster Genres sind dort vertreten, natürlich auch Metal-Acts. Die EP haben wir in Eigenregie bei Patrick, in unserem Proberaum und auch bei mir zu Hause aufgenommen. Vocals innerhalb von 3 Tagen in den Sonic Sound Studios in Viersen. Anschließend haben wir das ganze für den Mix und Master an Dan Swanö weitergeleitet, der einen richtig geilen Job gemacht hat.
Auftritte
MH: Ich hoffe es wird dann auch bald Auftritte geben. Sind da bereits Termine geplant?
Micha: Noch nichts konkretes. Wir stellen unseren Live-Fahrplan noch zusammen. Gerade liegt unser Fokus auf dem Start der Band.
Domme: Es müssen auch noch ein paar private Sachen geregelt werden bis man sich einer konsequenten Umwandlung des Projektes Metamorpher in eine echte Live-Band widmen kann. Bis dahin sind wir aber weiterhin in unseren anderen Bands unterwegs und sind darüber hinaus auch hinter den Kulissen bei Metamorpher aktiv. Ich denke dass 2019 schon was gehen wird. In der dazwischenliegenden Zeit werden wir aber weiterhin tätig sein, sowie von uns hören lassen.
MH: Habt ihr einen kleines Snippet für uns, welches wir unseren Lesern schon mal vorspielen dürfen?
Domme: Na klar. Unsere Single ist gerade released worden. Den Song gibt’s samt Lyricvideo auf Youtube zu hören sowie überall zu streamen und downzuloaden.
Und hier ist er: Als erstes bei uns zusehen. Das Lyricvideo zu Limbic
MH: Zu guter Letzt kommt bei uns gerne die Band zu Wort, um noch etwas loszuwerden was Ihnen wichtig ist oder einfach nur noch gesagt werden soll. Gibt’s da was?
Domme: An jeden der sich bis hier hin dieses Interview gegeben hat: Vielen Dank für das Interesse und hört mal in die EP rein. Es wird ein cooles Digipak dazu geben, greift da zu! Release ist der 21.09.18. Und folgt uns verdammt nochmal auf all unseren Kanälen!
Micha: Was Domme sagt. Cheerz!
MH: Danke für das ausführliche und interessante Gespräch.
Freut euch auf eine abwechselungsreiche und kurzweilige musikalische Reise. Ein kleines Review der EP folgt später natürlich hier.
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Bildquellen
- Metamorpher: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Limbic Metamorpher: Metamorpher Band
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