Review: Amorphis – Borderland (bereits erschienen)

Nach den letzten, wahrlich bombastischen Alben war die Spannung groß, wohin Amorphis ihren Weg als nächstes führen würden. Borderland liefert nun die Antwort – und sie fällt beeindruckend aus: Die Finnen schaffen es erneut, ihr eigenes Klanguniversum weiterzudenken, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.
Der Auftakt des Albums erinnert sofort an einen früheren Wendepunkt in der Bandgeschichte. „The Circle“ beginnt mit viel Delay und schlägt damit eine Brücke zu Tuonela (1999) – jenem Album, mit dem Amorphis damals ihre Death-Metal-Phase hinter sich ließen und erstmals den Mut zu weiten, atmosphärischen Klangräumen zeigten. Borderland knüpft genau dort an, kombiniert den spirituellen, fast sphärischen Sound dieser Ära mit der kraftvollen Präsenz, die Sänger Tomi Joutsen seit seinem Einstieg 2005 prägt.
Das Ergebnis ist ein Werk, das die gesamte Bandgeschichte zusammenzufassen scheint – ein Sound zwischen den Welten, getragen von hymnischen Refrains, detailverliebten Gitarrenharmonien und jenen charakteristischen Keyboardflächen, die Amorphis unverwechselbar machen.

Einen kleinen Bruch stellt „Bones“ dar – einer der Vorabtracks und aus der Feder von Keyboarder Santeri Kallio. Das repetitiv gegrowlte „Bones, Bones, Bones“ wirkt wie eine metgetränkte Wikingerfahrt, robust, aber etwas eindimensional. Solide, ja – aber nicht auf dem Niveau der übrigen Songs, die wieder jene emotionalen Spannungsbögen aufbauen, für die Amorphis seit Jahrzehnten verehrt und geliebt werden.
Unterm Strich ist Borderland ein Album, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Band miteinander verschmelzen lässt – konsequent, melodisch stark und voller innerer Ruhe. Kein radikaler Umbruch, sondern ein reifes Statement einer Band, die längst ihren Platz zwischen den Welten gefunden hat. Ein Werk zwischen Licht und Schatten, zwischen Growls und Glorie – und ein weiteres Kapitel in der beeindruckenden Diskografie dieser Ausnahmeband.
Anstehende Tourdaten
Gemeinsam mit Arch Enemy, Eluveitie und Gatecreeper gehen Amorphis im Herbst auf große Europatour. Der Deutschland-Abschnitt startet am 10. Oktober 2025 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart, gefolgt von Frankfurt (11.10., Jahrhunderthalle), München (12.10., Zenith) und Berlin (17.10., Columbiahalle). Nach weiteren Shows im europäischen Ausland kehrt die Band am 5. November nach Leipzig (Haus Auensee) zurück, spielt am 14. November in der Swiss Life Hall Hannover und beendet den Deutschland-Abschnitt am 15. November 2025 in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.

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Bildquellen
- Amorphis-2025-Sam-Jamsen-1: EPK / Foto: Sam Jamsen
- Amorphis – Borderland: EPK
- Amorphis-2025-Sam-Jamsen-Titelbild1: EPK / Foto: Sam Jamsen
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