MOONSPELL: Opus Diabolicum (Live-Album)
„Opus Diabolicum“ von MOONSPELL: bekannte Songs in symphonischem Gewand
MOONSPELL veröffentlichen am 31. Oktober 2025 ein Live-Album, das die Aufzeichnung des Konzertes ist, das sie im Oktober 2024 mit dem Orquestra Sinfonietta de Lisboa gespielt haben. Dieses für MOONSPELL erste Konzert mit einem Orchester fand in der MEO Arena in Lissabon statt.
Das Album der Aufzeichnung sollte kein „Live-mit-Orchester“ – Album werden. Und das ist auch gelungen. Ich habe schon lange kein Live-Album mehr gehört, das so dicht und klanglich realistisch ist, wie dieses. Da wurde nicht viel ‚poliert‘, sondern cineastischer Klang insgesamt roh und kraftvoll gehalten.
Metal, opulentes Arrangement und die MOONSPELL innewohnende Theatralik

Symphonische Energie als Hintergrund für das Thema ‚Schönheit und Zerstörung‘, der Geschichten über die Folgen des Erdbebens von 1775, durch das Lissabon fast vollständig zerstört wurde, sowie für Mond und Vampire, ist die Grundstruktur des Albums. Aus dem MOONSPELL – Dark Gothic Metal und den Orchesterklängen ist ein organisches Miteinander entstanden. Das Orchester spielt sich weder in den Vordergrund noch ist es lediglich Untermalung der Songs. Und MOONSPELL mussten sich bezüglich Kraft und Energie nicht zurücknehmen.
Das „Opus Diabolicum“
Das Album beginnt mit „Tungstennio“. Das Stück bietet dem Orchester die Möglichkeit, sich in all seinen Klangfarben vorzustellen, und schafft eine epische und dramatische Stimmung.
Es folgen fünf Songs von ihrem Konzeptalbum „1775“, das bisher am umfangreichsten orchestral ausgerichtete Album von MOONSPELL. Somit ein guter Einstieg, um sich an den Klang und die Atmosphäre zu gewöhnen, bevor dann auch Songs von frühen Alben in ein symphonisches Gewand gekleidet werden.
Von „Breathe (Until we are no more)” vom 2015-er Album „Extinct” bis zum abschließenden Stück „Fullmoon Madness“ von „Irreligious“, einem ihrer ganz frühen Alben, spannen sie einen Bogen über einige ihrer besten bzw. bekanntesten Songs. (Track-Liste s. unter dem Text).
Interessant finde ich, dass MOONSPELL für dieses Konzert nicht nur Stücke ausgewählt haben, die sich für symphonische Begleitung von ihrer Struktur her anbieten.
Besonders gut gefallen mir „Vampiria“ und „Alma Mater“, da gerade hier das orchestrale Arrangement die Gothic-Ästhetik noch mehr unterstreicht und zur Geltung bringt. Düster, theatralisch und dabei mit drückenden Riffs und dazu harscher Gesang. „Proliferation“ wird in großer orchestraler Pracht präsentiert.
Aber auch bei härteren Stücken wie „Finisterra“ oder „Scorpion Fire“ ist die Verbindung gut gelungen.
Die Energie von Metal in klassischer Erhabenheit

„Opus Diabolicum“ setzt die Reihe der besonderen Shows von MOONSPELL fort. 2017 haben sie in der Campo Pequeno – Arena die Alben „Wolfheart“, „Irreligious“ und „Extinct“ gespielt und als „Lisboa Under The Spell“ veröffentlicht.
2021 dann „From Down Below“. Hier spielten sie im portugiesischen Höhlenkomplex Grutas de Mira D’Aire das Album „Hermitage“ in ganzer Länge.
Mit dem symphonischen „Opus Diabolicum“ haben sie den ausgewählten Songs eine andere Färbung gegeben, ohne dass diese an Schärfe verloren haben. Die orchestralen Arrangements haben die facettenreiche Melancholie und Theatralik der Musik von MOONSPELL klanglich weit geöffnet und mehr Tiefe gegeben.
Wie geht es weiter?
Fernando Ribeiro, der Frontmann von MOONSPELL hat angedeutet, dass es möglicherweise weitere Konzerte mit „Opus Diabolicum“ geben könnte. Es wird sicher schwer sein, mit dem Orchester auf Tour zu gehen. Aber hier und dort ein Konzert mit Orchester an einem besonderen Ort wäre sicher ein hörenswertes Ereignis – ebenso wie ein neues Studioalbum.
„Opus Diabolicum“ gibt es via Napalm Records nicht nur als CD, als schwarze und Splatter Crystallo – Vinyl sowie digital, sondern auch als DVD/Blue Ray.
Tracklist:
1.Tungstennio (CD + DVD/Blu-ray only)
2. Em Nome do Medo
3. 1755
4. In Tremor Die
5. Desastre
6. Ruinas
7. Breathe (Until We Are No More)
8. Extinct
9. Proliferation
10. Finisterra
11. Everything Invaded
12. Scorpion Flower
13. Vampiria
14. Alma Mater
15. Fullmoon Madness
Und hier ein erster Eindruck mit „Vampiria“
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Bildquellen
- Moonspell: ALL NOIR
- moonspell opus diabolicum cover: ALL NOIR
- moonspell opus diabolicum cover: All Noir


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