Rock am Ring 2024 – Über Gefühlswürfel und Kulturpässe

Metal-heads.de berichtet wie gewohnt jährlich vom Mega-Festival Rock am Ring. Aber nicht bloß in Form von Konzertberichten und Fotostrecken. Sondern wir schauen auch sehr gerne über den Tellerrand hinaus. Und erzählen von dem, was uns noch auf und neben dem Festivalgelände besonders aufgefallen ist. Und daher kommt hier unsere behind the scenes-Story über Gefühlswürfel und Kulturpässe.
Würfel, wie es weitergeht

Die Veranstalter suchten in diesem Jahr wieder „Weltverbesserer“ für ihren bunten Markt am Lunapark. Der Lunapark ist der Platz mit der durch ein Zelt überspannten Chillout-Fläche vor dem nachts so schön blinkenden Riesenrad. Während auf zwei weiteren Seiten Fressstände die schattigen Sitzgelegenheiten umrahmen, gibt es auf der verbleibenden Seite des Platzes seit zwei Jahren den „Markt der Möglichkeiten“ . Dort verdienen sich Ehrenamtliche einen Stand. So wie in diesem Jahr und dies vollkommen zurecht die beiden Kreativ-Köpfe Felix Lenniger und Tobias Schüppen. Der Musikpädagoge und der Förderschullehrer haben in Corona-Zeiten begonnen, ein Kartenspiel zu entwickeln, welches hilft, Emotionen, die hinter der Gesichtsmaske verborgen sind, zu entschlüsseln. Und seit neuestem gibt es von den beiden Duisburgern die sogenannten Gefühlswürfel. Wer sich hierunter nichts vorstellen kann, für den haben wir hier einen Fernsehbericht aus der WDR-Lokalzeit. Wir trafen Felix und Tobias sowie ihre 10 Helferinnen und Helfer vor Ort.
Kreativ, aktiv, einander zugewandt
Und diese waren stets aktiv und kreativ. So beschrifteten und bemalten die Weltverbesserer u.a. mit vorbeikommenden Fans große Pappkarton-Würfel. Diese „Umzugskartons“ gab es für jegliche Art von Emotion. Was mich gerade ärgert oder glücklich macht. Und so kam die fleißige Alter Sensus-Crew schnell ins Gespräch mit vielen Personen. Es gab natürlich auch ulkigen und sinnfreien Talk. Aber oft gingen die Unterhaltungen sehr in die Tiefe. Und es wurde ernst über große Sorgen miteinander gesprochen. Dies taten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derart zugewandt und sympathisch, dass es ausschließlich Lob für den Gefühlswürfel-Stand gab. Und hier ein Bild der fröhlichen Crew von Alter Sensus vom Rock am Ring-Wochenende:

Was zudem besonders auffiel: Gefühlt (wie passend) kam jeder dritte Musikfan, der am Stand stoppte, beruflich aus dem pädagogischen Bereich. So wie die Macher der Gefühlswürfel. Und waren daher dementsprechend angetan von deren Konzept-Idee. Seid ihr auch neugierig geworden? Dann schaut doch mal bei der Spielefirma Alter Sensus vorbei. Die nachhaltigen Gefühlswürfel – sogar in einer speziellen Rock am Ring-Edition – gibt es bereits für rund 10 Euro pro Stück im Shop.
Ringrocker auf Kosten der Bundesregierung
Was uns noch in diesem Jahr auffiel: Es gab viel mehr junge Festival-Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände als in den Vorjahren. So wie Linnéa. Die 18-Jährige gönnt sich ihren ersten Besuch bei Rock am Ring. Und dies auf Kosten der Bundesregierung. Mit Hilfe des Kulturpasses. Mit dem nämlich bekamen die Geburtsjahrgänge 2005 glatte 200 Euro Guthaben (ab diesem Jahr sind es „nur noch“ 100 €), um die Vielfalt der Kultur kennenlernen zu können. Mithilfe einer speziell eingerichteten App kann man dieses Geld nach der Registrierung dann unter anderem für den Kauf von Büchern, Vinyl oder halt Konzertkarten nutzen. Linnéa setzte ihr Geld für das Weekend Festival Ticket inklusive Camping ein. Und musste so nur noch knapp 120 Euro selbst dazu zahlen. Eine tolle Sache, an der sich da die Macher von Rock am Ring beteiligt haben. Und es scheint eine echte Win-Win-Story für beide Seiten zu sein. Wir sprachen mit der sympathischen Frau über ihre Erfahrungen.
Unser Interview mit Linnéa

Wir wollten natürlich wissen, wie das Rock am Ring-Wochenende für Linnéa (1. von links auf dem Foto oben) ablief. Und sie berichtete, dass ihre 8-köpfige Reisegruppe bereits am Mittwochabend zum General Camping-Platz angereist war. Und auf dem Zeltplatz verbrachte man offensichtlich auch täglich die Zeit bis zum frühen Nachmittag. Wieso? „Ja, weil man da wenigstens auch mal sitzen konnte.“
Der Fußweg zum Festival-Gelände war dann easy in gefühlt 15 Minuten zu bewältigen. Was gefiel Linnéa denn besonders? „Dass ich zwei meiner absoluten Lieblings-Bands zum ersten Mal live sehen und nun von meiner Bucket List streichen konnte! “ Als dies waren: Billy Talent und Beartooth. Wie jetzt? Du hast auf die Ärzte verzichtet? „Na klar – schließlich spielten Beartooth zur selben Zeit und ich wollte möglichst weit vorne stehen“ , meint Linnéa. Wobei es schon ein wenig spooky gewesen wäre so ganz allein als recht kleine, zierliche Frau zwischen all den Metallern. Aber die Heavy-Fans wären mega hilfsbereit gewesen. Und man hätte immer aufeinander aufgepasst. Wenn dann mal einer zu Boden ging, wurde sofort schützend ein Kreis um die Person gebildet, berichtete die Abiturientin.
Über die Ordner und den Lidl Rock Store
Wir von metal-heads.de wollten natürlich wissen, wie Linnéa denn das Drumherum so gefunden habe. Schließlich habe sie noch keine Vergleiche mit ähnlichen Events oder den Vorjahren bei Rock am Ring. Wie waren denn die Ordner so? „Die waren alle toll. Klar fand ich die Regelung in Zone A an der Mainstage doof, dass man da nicht sitzen durfte. Schließlich war der Sonntag ab 15h schon sehr lang. “ Ansonsten schwärmte unsere Erstie-Besucherin vom täglichen Kurz-Einkauf im Lidl Rock Store. „Da gab es echt ein Riesen-Angebot an Bier-Paletten und tolle Musik und das Personal und die Kunden waren alle mega gut gelaunt.“
Leicht verpeilt: Festival-Ticket doppelt gekauft
Fazit: Linnéa will 2025 wiederkommen. „Klar, da kommen doch Slipknot!“
Auch wenn sie im kommenden Jahr das Ticket dann leider komplett selbst bezahlen muss. Apropos zahlen. Ist da nicht was schief gegangen beim Einlösen des Gutschein-Codes vom Kulturpass? Linnéa lacht: „Die App selbst war kinderleicht zu bedienen. Man gab „Rock am Ring“ in die Suchmaske ein und wählte dieses Kulturangebot aus. Und bekam nach rund 15 Minuten von Eventim den Code für den Einkauf zugesendet. Ich bin dann in die Bestell-Maske bei Rock am Ring gegangen und hab beim Abschluss des Kaufs natürlich die Eingabe des Codes vergessen. Total verpeilt mal wieder. So hatte ich dann ein Ticket zum vollen Preis gekauft. Das hat aber zum Glück eine Freundin abgenommen. Und ich habe es im 2. Anlauf dann auch geschafft… “ Schön, wenn Linnéa selbst über sich lachen kann. Wir bedanken uns für das Kurz-Interview im Anschluss an das Event.
Fans bei und Impressionen zu Rock am Ring 2024
Beenden wollen wir unsere fröhliche Berichterstattung mit der nachfolgenden Fotostrecke. Denn Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Ihr seht gleich: euch! Vielleicht findet ihr euch in den Wimmelbildern als Crowdsurfer wieder. Oder eure Reisegruppe. Wir von metal-heads.de haben zahlreiche Fans fotografiert. Und unsere „old school“ Visitenkarten verteilt. Wer also eine von uns bekommen hat, sollte sich hier vermutlich wiederfinden. Wir sehen uns im kommenden Jahr zum Jubiläum hoffentlich wieder! Bis dahin. Macht´s gut, ihr Ringrocker – Eure metal-heads-Redaktion!
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Bildquellen
- Alter Sensus RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Alter Sensus RAR 2024: metal-heads.de
- Linnéa bei Rock am Ring 2024: metal-heads.de/ Fotocredit: Linnéa Pecigos
- Beartooth RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Impressionen RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Impressionen RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Impressionen RAR 2024: (c) metal-heads.de
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- Schimmerling RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Alter Sensus RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Team Scheisse RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Dropkick Murphys RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Shirt Vorderseite: (c) metal-heads.de
- Shirt Rückseite: (c) metal-heads.de
- Dogstar RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Impressionen RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Team Scheisse RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Landmvrks RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Impressionen RAR 2024: (c) metal-heads.de
- Fans RAR 2024: metal-heads.de
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