Maneater – Licht (EP-Review, 31.10.25)
Vier Songs, 21 Minuten – und keine Sekunde Leerlauf. Mit ihrer neuen EP Licht setzen Maneater aus Halle (Saale) ein starkes Zeichen innerhalb der deutschen Black- und Death-Metal-Szene. Aktuell gemeinsam mit Human Abyss auf der Darkness Is Forever Tour (u. a. noch am 13.11. in Frankfurt, 15.11. in Schwerin, 20.11. in Berlin, 21.11. in Nürnberg und 22.11. in Ahrensburg), liefert die Band eine klanglich dichte, emotional zerrissene Momentaufnahme ab.
Die Musik auf Licht wechselt teils abrupt zwischen schwebender Atmosphäre und ungebremster Raserei. Synthesizer-Flächen und Orgelpassagen verleihen den Songs eine sakrale Tiefe, die immer wieder von wütenden Blastbeats und peitschenden Riffs zerrissen wird. Besonders eindringlich sind die zweistimmigen Parts: Neben den Lead-Vocals growlt ein weiteres Bandmitglied, wodurch Verzweiflung und Wut nahezu körperlich spürbar werden.
Das Intro zur Reinhörempfehlung „Victimized“ zeigt die Dynamik dieser EP: zarte Streicher bauen Spannung auf, bevor die komplette Band in ein infernalisches Hochtempo explodiert. Dieses Wechselspiel aus Ruhe und Raserei zieht sich durch alle vier Stücke – ein permanentes Oszillieren zwischen druckvoller Aggression und entrückter Atmosphäre.
Maneater gelingt es, extreme Härte mit klanglicher Tiefe zu verbinden. Licht ist kein reines Black-Metal-Gewitter, sondern ein intensives Klangritual, das trotz aller Dunkelheit einen Hauch von Spiritualität verströmt – und live, gemeinsam mit Human Abyss, seine volle Wucht entfaltet.
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Bildquellen
- Maneater – Oberhausen 2025 – Titelbild: (c) 2025 Matt / metal-heads.de


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