Female Voice Metal Fest am 21.04.23 in Trier: Interview mit dem Veranstalter
Ein Festival, auf dem ausschließlich Frauen am Mikro stehen! Am Freitag, 21. April 2023, findet im Kasino am Kornmarkt in Trier das Female Voice Metal Fest statt. Mit The Tex Avery Syndrome als Headliner und Support durch die beiden Bands Pentastone und Sleeper’s Guilt. Stilistisch bewegen sich die Bands in einem breiten Spektrum. Der luxemburgische Headliner Sleeper’s Guilt wird Progressice Melodic Death Metal performen. Pentastone aus Darmstadt spielen Alternative Metal und mischen Metal, Alternative und Rock. The Tex Avery Syndrome aus Frankfurt am Main lassen sich als Modern Metal labeln. Für ihren Stil mixen sie Metal, Hardcore, Beatdown und Deathcore. Tickets im Vorverkauf gibt es beispielsweise bei Ticket Online oder Eventim. Die Hintergründe zu dem Festival erklärte Paul von Headbanger Music gegenüber Metal-Heads.de im Interview.
MH: Wie seid Ihr zu der Idee gekommen, ein Festival für Female-fronted-Metalbands zu veranstalten?
Paul: Wir sind alle Fans der Kombi aus Metal und weiblichem Gesang. Früher waren es Bands wie Nightwish, Epica und so weiter. Und heute, wo sich der Fokus im Gesang im Metal etwas verschoben hat, sind es Bands wie Jinjer oder Arch Enemy, an denen man nicht mehr vorbei kommt.
Female Voice Metal Fest: Festivalidee entstand aus einer Konzertidee
Paul: Die Idee kam tatsächlich so zustande, dass wir während oder wegen Corona ein Konzert von Mission in Black – Sängerin Steffi Stuber wurde durch The Voice of Germany bekannt – absagen mussten. Und dies wollten wir nun wieder aufleben lassen. Da beim damaligen Support Sleepers‘ Guilt mittlerweile kein Mann mehr singt, sondern eine Frau, waren es schon zwei Bands gewesen mit weiblichem Gesang. Daher dachten wir: Wieso nicht eine Veranstaltung, bei der nur Sängerinnen vertreten sind?
Leider sind Mission in Black dieses Jahr nicht verfügbar gewesen – holen wir dann beim zweiten Female Voice Metal Fest eventuell nach! -, aber mit The Tex Avery Syndrome haben wir einen beinharten Headliner gefunden. Sleepers‘ Guilt sind wie erwähnt wieder dabei nach der Absage damals. Und hinzu kommen Pentastone, die wir schon länger beobachten.
MH: Frauen sind in der Metalmusik bekanntermaßen stark unterrepräsentiert. Wollt Ihr mit dem Female Voice Metal Fest diesbezüglich ein Zeichen setzen?
Paul: Das wäre zu sehr auf den Zug beziehungsweise Zeitgeist aufspringen. Und das ist nicht unser Ding bei Headbanger-Music. Tatsächlich ist die Kombi aus Metal und Frauen eine sehr erfolgreiche und war es schon immer. Headbanger-Music zum Beispiel besteht zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen, ganz unabhängig von Quote und dergleichen.
Klischees in der Metalszene: Immer noch hoch im Kurs
Paul: Klar, aus tradierten Männerbildern herausgearbeitete Klischees sind in der Metalszene immer noch hoch im Kurs. Je härter die Musik, desto mehr wird diese Ästhetik bemüht. Allerdings sind schon immer auch Frauen in der Szene sehr hoch beachtet und erfolgreich. Alte weibliche Haudegen wie Doro oder auch Sabrina von Holy Moses sind doch schon gefühlte Ewigkeiten fester Bestandteil der Szene. Die Fanszene ist ebenfalls gut durchmischt. Und neue, moderne Bands wie Jinjer sind erfolgreicher denn je – und das jenseits der hübsch angezogenen Front-Püppchen wie Tarja. Die modernen Metal Bands mit Frauen am Mikro geben genauso Gas wie ihre männlichen Kollegen. Und genau das wollen wir zeigen beim Female Voice Metal Fest am 21.4. in Trier. Headbanger-Music steht schon immer für mehrheitlich knüppelharte Musik. Das ändert sich auch nicht großartig, wenn eine Frau am Mikro steht.
Female Voice Metal Fest: Ähnliche Konzepte waren bereits erfolgreich
MH: In der Vergangenheit gab es ein ähnliches Konzept mit einem ähnlichen Namen: Das Metal Female Voices Fest, das in Belgien stattfand und seit 2017 auf Eis liegt. Habt Ihr damit irgendwas zu tun oder eine gemeinsame Vorgeschichte?
Paul: Nein, wir kennen das Festival zwar, aber das ist ja auch eine ganze Nummer größer als wir mit unseren bisherigen Konzerten, auf denen maximal 200 Mann kommen. Wir lieben die direkte Live-Atmosphäre. Dafür steht Headbanger-Music.
MH: Wie grenzt Ihr die beiden Festivalmarken von einander ab?
Paul: Ich denke, wir heben uns dadurch ab, dass wir etwas Neues in Trier versuchen. Vielleicht stößt es auf ein sehr gutes Echo. Vielleicht ist das Gegenteil der Fall – oder vielleicht sind wir im Jahre 2023 auch soweit, dass es den Leuten egal ist, ob da Männlein oder Weiblein am Mikro steht, solange die Qualität der Musik stimmt. Und wenn es ein Riesenerfolg wird, dann haben wir nichts dagegen, auch mal so groß zu werden wie die belgischen Kollegen…
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Bildquellen
- SLEEPERS‘ GUILT: Headbanger-Music
- THE TEX AVERY SYNDROME: Headbanger-Music
- PENTASTONE: Headbanger-Music
- Publikum Festival-News: (c) 2022 Matt / metal-heads.de
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