Dong Open Air 2025 – Tag 1: Metal, Mosh & Aussicht auf mehr

Ein Festival mit Aussicht – das ist beim Dong Open Air keine Floskel, sondern wörtlich gemeint. Wer am Abend vor der für das eher kleine Festival echt großen Bühne steht, sieht nicht nur ein wogendes Meer aus Mähnen und Matten, sondern im Hintergrund auch die Lichter des Ruhrgebiets aufleuchten. „Festival with a view“, nennen es die Veranstalter – und sie haben recht. Auch 2025 bietet die Halde Norddeutschland wieder den perfekten Rahmen für drei Tage Musik, Mosh und Miteinander. Der erste Festivaltag startete bei bestem Wetter, mit internationalem Line-up und einer Stimmung, die vom ersten Ton an trug.
Ein sanfter Start – und dann direkt auf die Zwölf
Zum Auftakt legten DEADEND los – ein früher Slot, der trotzdem schon die ersten Metalheads auf den Plan rief. Kurz darauf feuerten Gun Called Britney ein solides Set ins Haldenrund, bevor Vanaheim das erste große Stimmungs-Highlight setzten: Die niederländische Pagan-Metal-Truppe präsentierte eine mitreißende Mischung aus Folk, Fantasy und Feierlaune – inklusive Hüpf-Garantie und Met-Romantik. Wer sich schon auf Ensiferum freute, fühlte sich hier sofort heimisch.
Mit Neurotic Machinery folgte ein technischer Kontrastpunkt: Zwei Sänger, filigranes Tech-Death-Riffing und viel Präzision machten den Auftritt zur Schaulektion für alle anwesenden Musiknerds. Dass das Saxofon im letzten Song vom Band kam, irritierte – gerade weil der Rest so handwerklich sauber abgeliefert wurde.
Vielfalt statt Formel
Spätestens mit Rezet wurde klar: Der erste Festivaltag setzt auf Abwechslung. Die Nordlichter brachten klassisch angehauchten Thrash mit und hielten die Fahne des gepflegten Riffmetalls hoch, bevor Doomcrusher das Feld übernahmen – und damit das Energielevel noch einmal drastisch anhoben. Vier von fünf Musikern übernahmen Gesangsparts, darunter ein beeindruckendes Wechselspiel aus brutalen Growls und melodischem Klargesang. Der emotionale Höhepunkt: Das Disturbed-Cover „Down with the Sickness“, das das Publikum endgültig zum Ausrasten brachte. Die Band war definitiv der Geheimtipp und eines der Highlights des Tages!
Abendprogramm mit Wucht
Ensiferum lieferten danach erwartungsgemäß ab: Wie kaum eine andere Band schaffen es die Finnen, ein Death-Metal-affines Publikum zu schunkelndem Frohsinn zu animieren – inklusive synchronem Hüpfen und reichlich Bier in der Luft. Die Kombi aus hartem Folk-Death-Metal und Partylaune par excellence machen Ensiferum immer zum Live-Garanten. Vom ersten bis zum letzten Ton wird Feierlaune geboten, die Fans treffsicher und Musikstil übergreifend mitreißt. Immer wieder eine Wucht und Freude zugleich!
The Halo Effect – Göteborgs neuester Melodic Death Metal mit Gänsehautgarantie
Den krönenden Abschluss des ersten Tages auf dem Dong Open Air 2025 lieferten The Halo Effect – und die Band aus Göteborg enttäuschte nicht. Mit im Gepäck hatten Mikael Stanne und seine Mitstreiter nicht nur reichlich Routine, sondern auch jede Menge frisches Material von ihrem aktuellen Album March Of The Unheard. Die Setlist zog sich gekonnt durch beide Studioalben und bot eine klug kuratierte Mischung aus Atmosphäre, Melodik und Härte. Besonders die Single „Become Surrender“ entfaltete live eine Wucht, die sich unmittelbar auf das Publikum übertrug.
Von Beginn an war die Spielfreude der Band spürbar – nicht als Pose, sondern als echte Bühnenenergie. Das Dong-Publikum dankte es mit offener Begeisterung: Es wurde nicht nur gebangt, sondern vor allem mitgesungen, mitgefühlt und mitgelebt. Zum emotionalen Höhepunkt avancierte erwartungsgemäß „Shadowminds“: kollektive Gänsehaut! Ein intensiver, musikalisch hochklassiger und atmosphärisch aufgeladener Abschluss für einen ersten Festivaltag, der ohnehin schon viele starke Momente bereithielt.
Was gab’s außenrum noch so?
So überzeugend das musikalische Programm – abseits der Bühne offenbarte der Festivalstart auch Schwächen. Zwar wurde der Gastrobereich angenehm verlagert: Hinter einer kleinen Erhebung abgeschirmt vom Bühnensound entstand eine ruhige Chill-out-Zone, die zum Verschnaufen einlud. Doch das kulinarische Angebot blieb einfallslos: Pizza, Döner, überbackenes Fleisch im Brötchen und Burger bestimmten die Auswahl. Vegetarische und vor allem vegane Optionen wirkten wie Pflichtübungen, gesundes Essen war Mangelware. Auch alkoholfreies Bier gab es nur auf Nachfrage – auf der Karte war es nicht gelistet, obwohl man es offenbar überall hätte bekommen können.
Das kleine Händlerareal fiel ebenfalls mager aus: Neben einem Lederwarenstand und Merch gab es lediglich den obligatorischen Radio-BOB-Shelter. Non-Profit-Organisationen oder interaktive Stände? Fehlanzeige. Dabei wäre hier Potenzial, dem Festival jenseits der Musik mehr Tiefe und Charme zu verleihen – ohne die Grundstimmung zu gefährden.
Fazit: Atmosphärisch unschlagbar – mit Luft nach oben
Der erste Tag des Dong Open Air 2025 zeigte einmal mehr, warum die Fans seit Jahrzehnten den Aufstieg auf die Halde nicht scheuen: Die Atmosphäre ist einzigartig, das Line-up immer sorgsam zusammengestellt, das Publikum stets bestens gelaunt. Doch gerade, weil das Festival auf so viel Enthusiasmus und Identifikation trifft, wären kleine Verbesserungen abseits der Bühne umso lohnender. Ein bisschen mehr Vielfalt auf der Gabel – und etwas mehr kulturelle Substanz neben der Musik – würden dem „Festival with a view“ mehr als gut stehen.
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Hi!
Netter Artikel!
Was ist denn mit „etwas mehr kulturelle Substanz“ gemeint?
Mit „etwas mehr kulturelle Substanz“ meine ich kleine inhaltliche Ergänzungen abseits der Musik – zum Beispiel Aktionen von Non-Profit-Organisationen, Mitmachangebote oder thematische Stände, die dem Festival zusätzlich Profil verleihen könnten. Rein subjektiv gedacht – es geht also nicht darum, das musikalische Konzept zu ändern, sondern das Drumherum noch etwas vielfältiger zu gestalten.