JUDAS PRIEST – neue Single, Album und Tour

JUDAS PRIEST steuern mit Volldampf auf Studioalbum Numero 21 zu. In der letzten Woche wurde das neue Artwork des Covers und der Name – „Invincible Shield“ – bekannt. Der VÖ-Termin ist demnach der 8. März 2024. Am letzten Freitag folgte die Veröffentlichung der ersten Single aus dem Album. Seitdem stellt sich „Panic Attack“ den kritischen Fans im Metal Universe.

JUDAS PRIEST überraschen mit Videoclip
Die Ankündigung des Titels von „Panic Attack“ ging der Freischaltung des Videos um einige Tage voraus. Interessant war und ist an dem Titel, dass er ein Gefühl beschreibt. So ein Songtitel ist für JUDAS PRIEST in 49 Jahren seit dem Debütalbum „Rocka Rolla“ sehr ungewöhnlich. Insofern ging es mit den Spekulationen schon einige Tage hoch her im Netz.
PRIEST plays Prog???
Was uns dann seit Freitag, den 13. zu Ohren kommt, ist ein Song mit einer atmosphärischen Eröffnung, die in ihrem Stil ebenfalls ungewöhnlich ist. Ältere Semester mögen an Songs der schottischen Prog-Metaller PALLAS denken. Ihr 1984er Meisterwerk „Sentinel“ setzt auf ganz ähnliche Soundkulissen, wenn auch bevorzugt mit Keyboards erzeugt. Und wollte man noch etwas höher ins Regal greifen, landet man beim Song „Tom Sawyer“ von RUSH, der auch hätte Pate stehen können.
Alte Wunden in den Herzen der Fans
JUDAS PRIEST und Keyboards – da werden sofort wieder vermooste Stellungen in Schützengräben im Fandom reaktiviert. Aber vor dem ersten Feuerwechsel sollte man nochmal genau hinhören: anders als auf „Turbo“ und „Nostradamus“ sorgen hier Glenn Tipton und Ritchie Faulkner mit ihren Gitarren für den gelungenen Einstieg.
The Zeitgeist rules!
Mundgerecht servieren JUDAS PRIEST den Song als Lyric-Video. Bedeutet: ein Durchlauf zum schnellen Mitlesen, alle weiteren Wiederholungen zur Erlangung der Textsicherheit. Und auch an dieser Stelle muss man das Adjektiv „ungewöhnlich“ hernehmen. Denn noch nie zuvor waren JUDAS PRIEST so unverhohlen politisch – genauer gesagt: tagespolitisch – unterwegs wie mit „Panic Attack“. Es gehört nahezu keine Phantasie dazu, im Text die aktuelle Einschätzung der Verhältnisse in den USA rund um Ex-Präsident Trump und die Orientierungslosigkeit in Zeiten des Internets in fast allen Lebensbereichen wieder zu finden.

Doch nicht nach Schema „F“?
Sänger und Songschreiber Rob Halford beschränkt sich zeitgemäß auf parolenhafte Wortpaare, was zusätzlich den Bezug zum Internet herstellt. Das Leben wird dort in kurzen Überschriften, Memes, Push-Nachrichten und SMS abgehandelt, wenn nicht Emojis den Text bereits komplett ersetzen.
JUDAS PRIEST – der Name bürgt (noch) für Qualität
Im Verlauf des Songs kann „Panic Attack“ seine Herkunft aus der Songschmiede von JUDAS PRIEST nach dem Intro nicht lange verbergen. Das ist für den Song dann aber auch Segen und Fluch zugleich. Man kann sich darauf verlassen, Metal geliefert zu bekommen. Aber mit Chrom-Zierleisten und glattpoliert und deshalb leider auch wenig aus dem Repertoire der letzten beiden Jahrzehnte heraus ragend.

Früher Pole Position – heute Mitläufer?
JUDAS PRIEST bis 1990, als „Painkiller“ veröffentlicht wurde, das bedeutete: „Wo wir sind, ist vorne!“ Diesen Führungsanspruch hat die Band danach verloren. Oder aufgegeben? Schwer zu sagen. Das Trendsettergen ist seither verkümmert. Einzelne Songs können darüber nicht hinwegtäuschen. Würden sich in der Nachfolge von RAGE, RUNNING WILD, EXCITER usw. heute noch Bands nach einem Song von einem Album aus nach 2004 benennen? Ich glaube nein.
Abwarten und Tee trinken
Wie sich „Panic Attack“ in Stil und Ausrichtung zum gesamten Album verhält, wissen wir erst in knapp fünf Monaten. Es wäre schön, wenn hier noch einige positive Überraschungen auf die Metalgemeinde warten würden.

Achtung – Vinyl Overkill!!!
„Invincible Shield“ ist ab sofort vorab bestellbar. Bei JUDAS PRIEST im Shop gibt es neben der CD und dem mittlerweile wieder salonfähigen Tape das Doppel-Vinyl in Schwarz mit zwei alternativen Covern. Zudem ist eine Doppel-Picture-Disc erhältlich. Zusätzlich gibt es Vinyl-Bundles für die Komplettisten (oder komplett Verrückten…?).
Wer es ein bißchen exclusiver haben möchte, kann in 300er- bis 500er-Auflage auch farbiges Vinyl bestellen. Das Doppel-Vinyl gibt bei JPC in Blau, bei EMP in „Hot Pink“ und von den Kollegen von Nuclear Blast im genretypischen Rot.
One for the Road
Um die Informationen abzurunden hier noch einmal die Tourdaten in Deutschland:
24.03.2024 Frankfurt (Festhalle)
25.03.2024 München (Olympiahalle)
27.03.2024 Dortmund (Westfalenhalle)
Etwas ausführlicher auch gerne hier.

Einen habe ich noch…
Und um alle News rund um JUDAS PRIEST aus dieser Woche hier zusammen zu tragen noch folgende Info:
Allan „Al“ Atkins, der allererste JUDAS PRIEST-Sänger, hat mit ANCIENT GREASE RECORDS in den USA einen Vertrag abgeschlossen, um seinen Backkatalog mit unveröffentlichten JUDAS PRIEST-Kompositionen und Aufnahmen mit seiner Nachfolgeband LION ans Tageslicht zu befördern.
Verfrühtes Weihnachten
Einen Tag vor seinem 76sten Geburtstag hat der alte Haudegen damit sich und den Die Hard-Fans ein grandioses Geschenk bereitet. Auf Facebook hat Al ausdrückliche Nachfragen nach Material aus den JUDAS PRIEST-Archiven vorbehaltlos bejaht. Wir werden das von metal-heads.de aus naheliegenden Gründen im Auge behalten. Word!
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Bildquellen
- JUDAS PRIEST Invincible Shield album cover: Another Dimension promo agentur; Judas Priest
- Rob Halford Stage Shift: Bildrechte beim Autor
- Judas Priest Vorhang: Florinda Limberg
- 20220613_203320: (c) 2022 The Hellion für metal-heads.de
- Al Atkins and Hellion: (c) 2019 by The Hellion für metal-heads.de
- Untitled-1: Another Dimension PR
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