BURY TOMORROW: „Will You Haunt Me, With That Same Patience“

BURY TOMORROW veröffentlichen achtes Album
BURY TOMORROW veröffentlichen heute (16.Mai 2025) via Music For Nations / Sony Music ihr achtes Studioalbum.
Im Vorfeld haben sie bereits die Singles „Villain Arc“, „Waiting“, „What If I Burn“ und „Let Go“ veröffentlicht und bereits einen Vorgeschmack auf das Album geliefert, auf das ich nach „The Seventh Sun“ (2023) gespannt gewartet habe.
Wenn eine Band eine so vordergründige Position wie die des Sängers und Gitarristen neu besetzen muss, ist das immer eine schwierige Situation. BURY TOMORROW mussten 2021 den Weggang von Jason Cameron (Clean Vocals, Gitarre) verkraften, dessen voluminöse Stimme mir immer sehr gefallen hat. Den Gesang hat Tom Prendergast übernommen, der zudem als Keyboarder auch noch für weitere Veränderungen im Sound der Band gesorgt hat. Und Ed Hartwell hat die Aufgabe an der Gitarre übernommen.
Einige Fans taten sich schwer mit dem Wechsel in den Vocals, andere waren begeistert.
2023 erschien dann „The Seventh Sun“ mit der neuen Besetzung. BURY TOMORROW haben mit „The Seventh Sun“ Neues ausprobiert und gleichzeitig ihren bewährten Sound weiterentwickelt.
Will You Haunt Me, With That Same Patience?
Mit einer verträumt klingenden Stimme beginnt der Opener „To Dream, to Forget“. Mit den für BURY TOMORRROW typischen Riffs und schnellen Drums, baut sich der Song drängend und unheilvoll auf. Im Wechsel mit den kraftvollen Vocals von Daniel kontrastieren die cleanen Vocals von Tom Prendergast sehr gut und unterstreichen die Dynamik

Mit „Villain Arc“ haben sie ja bereits im letzten Jahr einen ersten Eindruck auf das neue Album ermöglicht. Zu Beginn ist eine verzerrte Stimme zu hören, die eine düstere Stimmung aufkommen lässt. Die Vocals prägen den gesamten Song, da Daniel Winter-Bates von tiefen Growls bis keifenden Screams die vielfältigen Möglichkeiten seiner Stimme nutzt. Der Song steckt voller Wut, Energie und groovenden Riffs. Es ist ein spannungsreicher Song mit einigen überraschenden Momenten, der atemlos macht.
„Wasteland“ hat auch diese spannungsreichen Momente, wenn Flüstern zum Schreien wird oder die klaren Harmonien in einen mächtigen Refrain münden. Das ist ein neuer Sound, der mir im Zusammenspiel mit den anderen Songs gut gefällt.
„What If I Burn“ ist im Gegensatz zu dem, was ich aufgrund des Titels erwartet hatte, ein eher ruhiger Song. „Emotionally devoid, incapable of hope…..hide your dark inside though it takes hold“ – die Auseinandersetzung mit Hoffnungslosigkeit und inneren Konflikten.
„Forever The Night“ hat eine eingängige Hookline und ist ein schwungvoller, frischer Song. Das anschließende „Waiting“ kommt mit rhythmisch-kraftvollen Schlagzeugpassagen, temporeichen Riffs und dem immer wieder mitreißenden Wechselspiel zwischen den beiden Sängern daher.
Auch „Silence Isn’t Helping Us“ hat diesen pulsierenden Rhythmus, eine eingängige Hookline und massive Gitarrenriffs.

Hart, härter – und auch ruhig
In „Found No Throne“ nutzen sie nur cleanen Gesang, womit BURY TOMORROW deutlich zeigen, wie gut sie Melodien in das Metalcore Grundgerüst einweben können. Elektronische Klänge tragen zu weiteren Klangfarben bei.
Präzises Drumming, temporeiche Gitarrenparts und ein akzetvoller Bass legen bei „Yōkai (妖怪)“ die Bais für das hier wirklich großartige Call and Shout zwischen Daniel und Tom, die verschiedene Facetten von Shouts, Growls und Screams nutzen. Es ist ein Dialog zwischen Aggression und Anmut mit dem einem geheimnisvollen Wesen (mit Yokai werden in der japansichen Folklore geheimnisvolle, seltsame Wesen und Geister bezeichnet) eine klangliche Gestalt geben wird.
Nach so viel Energie, Wut, Aggression und Kraft, bietet „Let Go“ wieder ruhigere, eingängigere Elemente. Da die Gitarren und die Bassline kraftvoll bleiben und der raue Gesang einen nicht loslässt, zieht sich hier eine andere Art Spannung über den Song, die von synthetischen Akzenten noch unterstützt wird.
Mit „Paradox“ und seinen für BURY TOMORROW ungewöhnlichen elektronischen Passagen endet das Album. Der Song fasst im Grund zusammen, was es an Bekanntem und Neuem auf diesem Album zu finden gibt. Schwer und dabei mit Momenten der Leichtigkeit, feinen Riffs und vielseitigem Drumming sowie vielen Variationen in den Vocals und einem eingängigen Refrain.
Fazit: Balance zwischen Schwere und Leichtigkeit
BURY TOMORROW haben sich mit „Will You Haunt Me, With That Same Patience“ noch einmal neu orientiert und die Möglichkeiten, die sich durch die Neubesetzungen ergeben haben, weiter ausgebaut. So sind neue komplexe und nuanciere Strukturen und Klangfarben entstanden, ohne dass die Bury Tomorrow – Textur aufgelöst wurde. Daniel Winter-Bates hat seinen Vocals weitere Facetten hinzugefügt. Und durch die Vocals von Tom Prendergast und die Keyboardklänge haben sie ihren Sound verändert und weiterentwickelt. Dazu wird auch beigetragen haben, dass diesmal Carl Brown die Produktion übernommen hat (er hat auch u.a. Alben von WHILE SHE SLEEPS und BULLET FOR MY VALENTINE produziert).
Mit „Will You Haunt Me, With That Same Patience“ haben BURY TOMORROW eine Balance zwischen Leichtigkeit und Schwere, Kreativität und Kontinuität erreicht, die eine intensive emotionale Wirkung erzielt.
Mein favorisierter Song bleibt „To Dream, To Forget“, der meiner Ansicht nach die Dynamik des Albums „Cannibals“ aufgreift und mit den neu entwickelten Elementen und Möglichkeiten verbindet.
BURY TOMORROW Line-Up:
Kristan Dawson (Lead Gitarre)
Daniel Winter-Bates (Vocals)
Davyd Winter-Bates (Bass)
Ed Hartwell (Gitarre)
Adam Jackson (Schlagzeug)
Tom Prendergast (Keyboards, Vocals)
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Bildquellen
- bury tomorrow will you haunt me, with that same patience: Head of PR
- Bury Tomorrow 2025: Head of PR
- bury tomorrow 2025 will you haunt me: Head of PR
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