Nach 13 Jahren wieder vereint: DREAM THEATER live (Palladium/Köln, 23.10.2024)

Die New Yorker Formation DREAM THEATER ist eine Institution in der weltweiten Prog Szene und so gab es damals einen großen Aufschrei, als Drummer, Gründungsmitglied und Sprachrohr Mike Portnoy die Band 2010 verließ. Aber wir wollen mit der Vergangenheit abschließen und uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Und da konnten wir ja erfreulicherweise vor ziemlich genau einem Jahr hier bei metal-heads.de die Rückkehr des „verlorenen Sohnes“ in das vorherige Bandgefüge verkünden.
Gerade rechtzeitig zum anstehenden 40-jährigen Jubiläum des Bestehens von DREAM THEATER. Was tut man also? Man bucht eine umfassende Welttournee und feiert mit den Fans rund um den Globus. Gründe gibt es ja genug (siehe oben) und dann steht auch noch für den 07.02.2025 das bereits 16. Studioalbum zum Release an. Die Fans sind offenbar begeistert, denn die Tickets verkaufen sich wie das sprichwörtliche „geschnitten Brot“. So ist auch das traditionelle NRW-Konzert – dieses Mal nicht in Düsseldorf oder Oberhausen, sondern im Kölner Palladium – ausverkauft. Das bedeutet 4000 DREAM THEATER-Anhänger sind bereit für das Comeback von Mike Portnoy und (hoffentlich) neues Material.

40 years of DREAM THEATER – live in Köln – 23.10.2024
Der Prog-Fünfer hat in seiner Karriere ein Konzept etabliert, das sich „An evening with…“ nennt. Das bedeutet im Klartext, DREAM THEATER treten alleine ohne eine (oder mehrere) Supportbands auf. Es bleibt mehr Spielzeit für die Band und der Fokus ist ganz klar auf dem Act des Abends. Vor der Tour hatte man eine Auftrittsdauer von gut 3 Stunden angekündigt. Das wäre ja mal was (auch wenn es ja – bei Stücken zwischen 10 bis 20 Minuten – nicht zwingend viele Songs sein müssen). Wie auch immer. Wir sind unvoreingenommen und doch voller Vorfreude auf den Konzertabend in die Domstadt gereist und jetzt folgt unser Bericht zur Performance von DREAM THEATER mit der entsprechenden Fotostrecke.
Manche Bands investieren ja viel Geld und Mühe in eine aufwendige Bühnenshow mit entsprechender Dekoration. Andere halten es da eher schlicht und wollen nicht zu sehr von der dargebotenen Musik ablenken. Ich finde eigentlich ein gesundes Mittelmaß am besten. Die New Yorker hatten das Bühnendesign eher schlicht gehalten mit 3 großen Projektionsflächen hinten und einer unten am Drumriser. Ein schmaler Streifen verkleidete zudem das Keyboard von vorne. Ansonsten setzte man sehr auf Lichteffekte. Allerdings war es nach dem Intro (der Melodie vom Film „Psycho“) sehr dunkel auf der Bühne, nachdem der Vorhang fiel, der eine große Grafik zeigte. Die DREAM THEATER-Schrift wurde von Lasern nachtgezeichnet. Ja, Laser kamen heute wiederholt zum Einsatz. Zum Glück – vor allem auch für die anfangs frustrierten Fotografen im Graben – wurde die Beleuchtung im Verlauf des Openers („Metropolis Pt. 1: The miracle and the sleeper“) hochgefahren.
Starke Lichteffekte und Laser-Einsatz
Weiter ging Set mit Act I: Scene Two I und II, bevor man eine Weile zurück in die Vergangenheit ging und „The mirror“ vom „Awake“-Album anstimmte. Auch hier ein runder Geburtstag, die Scheibe ist jetzt auch schon 30 Jahre alt. Musikalisch eines der härtesten Alben der Band. Keyboarder Jordan Rudess schnappte sich ein in spacigem Design gehaltenes Umhängekeyboard mit ausschließlich schwarzen Tasten – coole Optik und damit auch mehr Bewegungsfreiheit.

Das Ganze wurde gefolgt von „Panic attack“. Hier beeindruckt mich immer wieder – und so auch heute – das Bass-Intro von John Myung. Mit welcher Ruhe und Gradlinigkeit der ganz in schlichtem Schwarz gekleidete Bassist diese Hammerpassagen raushaut. Wow! Heute fielen mir über den Abend wiederholte Wechsel des Instrumentes auf (mindestens 3 verschiedene Farben kamen zum Einsatz, am auffälligsten der orangene Bass).

Jordan Rudess zeigt sich mittlerweile mit einer schlichten Brille. Steht ihm gut. Er nutzte mehrfach die Kippfunktion seines Keyboards, was spektakulär aussieht und den Fans einen besseren Blick auf seine Fingerfertigkeiten auf den Tasten ermöglicht. Mike Portnoy wurde nach der entsprechenden Ankündigung durch Frontmann James LaBrie mit großem Jubel empfangen. Er trug ein lilafarbenes Muskelshirt mit der 40 drauf (ähnlich dem T-Shirt, das am Merchandise-Stand in einer anderen Farbe zu erwerben war).

Hat auch schon 30 Jahre auf dem Kerbholz – das „Awake“-Album!
Der Einsatz von breit gefächerten Lasern in der leicht mit Bühnennebel angereicherten Luft im Verlauf der Performance sah megastark aus. Bei den wiederholten und teils längeren Instrumentalpassagen der Songs fiel auf, welches musikalische Können die 4 Musiker auf dem Kasten haben. Immer wieder beeindruckend. „Barstool warrior“ handelt vom Kontakt zweier Menschen in total unterschiedlichen „Positionen“ im Leben. Da die Nummer erst in der Post-Portnoy-Ära entstanden ist, bringt diese Tour die Live-Premiere mit ihm. Mit „Hollow years“ schlug man dann deutlich ruhigere Töne an. Die gespielte Demo-Version hat einen etwas anderen Text und musikalisch improvisierte man auch. Cooles Ding! Beim nachfolgenden „Constant motion“ übernahm Drummer Mike – wie auch bei manch‘ anderem Song – die Backing Vocals.
Zwischenzeitlich gab es grell bunte Animationen auf den Leinwänden, teils in Kombination mit den bunten Lasern. Nach „As I am“ verabschiedeten sich dir 5 Herren in eine Pause. Nach knapp einer Viertelstunde begann dann ein längeres Video mit den verschiedenen Albumcovern der Bandgeschichte…das endete mit dem Design zur aktuellen Jubiläums-Tour: links und recht je 2 X für die 40 (insgesamt) und in der Mitte das „Majesty“-Logo. Stark. So konnte es nach insgesamt 20 Minuten Auszeit weitergehen. Den Beginn des 2 Teils markierte der erste neue Song vom kommenden Album „Parasomnia“.

Weitere Stücke, die DREAM THEATER an diesem Abend performten waren u.a. „This is the life“ (wieder eine deutlich gemäßigtere Nummer und auch hier erstmals mit dem „neuen“ Drummer auf Tour gespielt), „Vacant“ und erstmals seit 20 Jahren wieder auf dieser Konzertreise „Stream of consciousness“. An diesem Abend gab es Raum für längere Solopassagen von Jordan Rudess und Mike Portnoy, aber auch Gitarrist John Petrucci bekam seine Zeit im Rampenlicht. Das reguläre Set endete mit dem knapp 25 Minuten langen Song „Octavarium“. Dann gab es noch eine Zugabe mit 3 Tracks – bei „The spirit carries on“ ragten zahlreiche Handylichter nach oben, aber auch ganz old school einzelne Feuerzeuge – und die Performance von DREAM THEATER endete mit dem obligatorischen „Pull me under“. Ein klassischer Abschluss für einen Auftritt mit einer abwechslungsreichen Setlist.

Wow, was für ein Konzerterlebnis. Tatsächlich etwa 150 Minuten Prog Genuss der gehobenen Klasse. Musikalisch, also instrumentell kann man echt keine Kritik anbringen. Das zuvor heiß diskutierte Thema Gesang würde ich wie folgt zusammenfassen: es geht sicher besser und ja, James LaBrie wich hier und da den hohen Tönen aus. Aber so desaströs wie in London klang es sicherlich nicht. Ansonsten zeigte er sich gut im Kontakt mit den Fans (es gab eine Vielzahl aus den benachbarten Niederlanden) und stimmlich weitgehend ausreichend bei Kräften. Auch wenn die Preise für Konzerte solcher Größenordnung und bei dem Bekanntheitsgrad der auftretenden Bands heute leider regelmäßig um 100 Euro rangieren, so hat man qualitativ einen amtlichen Gegenwert bekommen. So gingen die mehreren Tausend Fans an diesem milden Mittwochabend Ende Oktober zufrieden heim…und wir versprechen euch: wir kommen wieder. Aber erst einmal steht im Februar die Veröffentlichung des neuen Albums an. Dazu werdet ihr bei uns in den kommenden Monaten auch noch mehr erfahren…also schaut gerne mal wieder rein.
Die Fotos zur Show
Und hier kommt noch – wie gewohnt – eine Auswahl an Bildern. In illustrer Runde von lediglich fünf Fotografen hätte sich unser Knipser in den ersten 15 Minuten der tollen Show austoben dürfen. Aber dann wurde doch erst fein säuberlich der Bühnenvorhang weggeräumt. Und das Laserlicht zu Beginn des Sets war derart kamera-unfreundlich, dass letztlich aus den 15 Minuten doch eher nur 8 wurden. Wir hoffen, die Eindrücke reichen euch trotzdem:
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Bildquellen
- Dream Theater, Palladium Köln 23.10.2024: (c) Ralf, metal-heads.de
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Sehr gelungenes Review mit Klasse Fotos! Dankeschön!
Danke für das Kompliment, Martin! Wir geben uns Mühe, um gute Arbeit abzuliefern.