Desurrection – Decay – EP (Review) (VÖ: 25.10.24)

Die Modern Heavy Metaller Desurrection haben seit dem 25.10. ihre zweite EP „Decay“ am Start.
Die perfekte Symbiose aus Metalcore und Heavy Metal
In den letzten Monaten haben wir euch ja mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass die Modern Heavy Metaller Desurrection im Herbst ihre 2. EP „Decay“ veröffentlichen werden. Als Single-Auskopplungen dazu wählte das Vogtländer Quintett die Songs „Empty“ und „Hidden From View“ aus, die uns schon damals einfach umgeblasen hatten. Mehr Metalcore als Heavy Metal war unsere Feststellung dazu. Seit dem 25.10.2024 ist nun die ganze EP verfügbar. Ein Grund für uns wiederholt, den Fokus auf Desurrection zu richten und nochmal ganz genau hinzuhören!
1 Intro und 6 Songs
Kommen wir aber zuerst zu den puren Fakten von „Decay“. Die EP verfügt über 7 Titel, von denen der Opener „Genesis Division“ ein gefühlvolles Akustik-Intro ist. Alle Titel kommen zusammen addiert auf eine Spielzeit von über 23 Minuten, was für eine EP schon sehr stattlich ist. Hier der erste Punkt für Desurrection. Sehr gut! Auf das Cover-Artwork brauchen wir hier nicht tiefer einzugehen, da es sich hier um eine Digital-Veröffentlichung handelt und somit nicht physisch vorliegt. Das Cover darf jede:r für sich entdecken und interpretieren.
Mehr als nur Metalcore
Kommen wir zur Musik. Nach dem ruhigen und gefühlvollen Akustik-Intro „Genesis Division“ geht es im fließenden Übergang direkt mit „Empty“ in die Vollen. Ja, dieser Song war die erste Singleauskopplung der EP und uns dementsprechend bekannt. Nur nicht im Zusammenhang mit dem Intro, was dem Song zusätzlich gefühlte Härte beschert. Wirklich cool, wie Desurrection hier direkt drauf loslegen. „Empty“ ist purer, angepisster Metalcore, der an Bullet For My Valentine und Co. erinnert. Das mag an den cleanen Gesangsparts im Chorus liegen, aber auch die Melodie von „Empty“ weckt starke Assoziation zu den Engländern. Was diese jedoch nicht so haben, sind die bösartigen, tiefen Growls, die hier im Verlauf auch eingesetzt werden. Technisch gesehen ist „Empty“ echt einwandfrei. Desurrection beherrschen ihr Handwerk zweifellos und wissen, ihr Talent effektiv einzusetzen.
Knüppel aus dem Sack
Der folgende Song „Falling Away“ wird mit einem schönen thrashigen Gitarrenriff eröffnet, dem sich im Verlauf das Schlagzeug voller Wucht anschließt und dem Hörer erstmal schön den Allerwertesten versohlt. Hier liegt die Spielgeschwindigkeit eindeutig im erhöhten Bereich. Das ist richtig geil! Der Song bietet vermutlich alles, was Desurrection so drauf haben. Auffällig sind hier die versierten metallischen Lead-Solos am Songende. Wer auf Double-Bass-Drumming und auf Thrash-Death-artiges Gitarrenriffing steht, dazu gedoppelte Chorusse liebt, dem wird hier definitiv das Herz aufgehen. Auch die Breakdowns kommen in den richtigen Momenten. Spätestens ab hier macht „Decay“ richtig Spaß! So muss intelligente, moderne Musik klingen!
Bassläufe gibt es auch
Nach dem Geschwindigkeitsrausch nimmt „Black Tears“ erstmal ein wenig das Tempo raus und beginnt mit einem sehr schönen Basslauf! Ja, ihr habt richtig gelesen! Desurrection verfügen auch über einen Bassisten, welchen man auch das ganze Lied über sehr gut hört. Es geht doch nichts über, im Hintergrund schwellende, bedrohliche Bassläufe. Die Gitarristen schreddern sich aber auch sehr enthusiastisch durch den Track, der das erste Mal die Zusatz-Komponente Heavy Metal entdecken lässt. Nach eigenen Angaben spielen die Vogtländer ja Metalcore mit Heavy Metal, von denen wir in unseren Single-Ankündigungen allenfalls nur die metalcorige Facette hören konnten. Aber mit dem zunehmenden Material lässt sich da doch noch viel mehr entdecken als nur diese zwei Schubladen! Desurrection sind einiges mehr als das! Unser bisheriger Favorit „Black Tears“ belegt das eindrucksvoll!
Mehr als nur zwei Schubladen
Hört euch z. B. einfach den Titel „Too different to act as one (Call it Love / Call it Hate)“ an. Der beginnt abgemischt auf zwei wechselnden Kanälen, was sich sehr cool anhört. Das eingeschliffene Gitarren-Filling ist dann sehr schön gefiedelt und eröffnet den Mid-Tempi Rocker, der eine Symbiose aus vielen Genres darstellt. Filigrane Gitarrensoli gibt es hier ebenso wie Melo-Death Growlings im Chorus. Die gesamte Band groovt in diesem Song besonders tight und beweist einmal mehr, dass es nicht immer nur Hochgeschwindigkeits-Geknüppel sein muss und erinnert stellenweise sogar ein wenig an Amon Amarth und Co. Das kann Einbildung sein, wirkt aber extrem gut! Sänger Justin kehrt auch hier wieder sein Innerstes nach Außen und gibt den Texten mit seiner Wut wahre Größe.
Die zweite Singleauskopplung
Es folgt mit „Hidden From View“ die zweite bekannte Singleauskopplung. Hier wird der Gashebel wieder angezogen und Desurrection kehren zum alt bewährten Metalcore ihrer (Haupt-) Inspirationen B.F.M.V., Avenged Sevenfold oder Killswitch Engage zurück. Das liegt den Rockern natürlich. Es gibt ausgefeiltes Gitarren-Riffing, knarzige Bass-Linien und eine kleine Prise NWOBH zu hören. Sänger Justin und seine Backing Vocalists Shorty und Nikki scheinen sich auf ihren Positionen zu duellieren und brüllen alles kurz und klein. Dazu flimmern zwischenzeitlich immer diese feinen, wirklich schönen, auflockernden Melodieführungen auf. Das bringt viele gute Emotionen in den Track. Respekt!
Crystal World
Mit „Crystal World“ zum Schluss wird es nochmal ruppig. Hier dürfen die Gitarristen nochmal zeigen, was sie so drauf haben, während sich Frontmann Justin seine Seele aus dem Leib schreit. Schlagzeuger Rapha malträtiert seine Doppelfußmaschine noch ein weiteres Mal, während er, mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks, seine Toms verdrischt. „Crystal World“ geht mächtig nach vorne und ist mit seinen 4:37 Minuten nebenbei auch noch der längste Song der EP. Desurrection bündeln hier ein letztes Mal ihre kompositorischen Kräfte und eliminieren alles und jeden, der sich ihnen in den Weg stellt. Bravo!
Das MH-DE Fazit
Also, wenn wir Desurrection bisher ausschließlich dem Metalcore zugeordnet haben, dann hat uns das Quintett aus dem Vogtland mit „Decay“ jetzt eindeutig eines Besseren belehrt! Desurrection sind einiges mehr als die Schubladen Metalcore und Heavy Metal. Natürlich lässt sich der Metalcore-Anteil nicht überhören oder wegreden. Aber die Band schafft es anscheinend mühelos, noch weitere unzählige Akzente in ihrem Sound zu etablieren. Desurrection sind ein perfekter Hybrid aus Metalcore, Melodic-Death, Thrash und Heavy Metal.
Der Hang zur Perfektion
Das alles wurde auf „Decay“ mit dem Hang zur Perfektion unter einen Hut gebracht. Der Aspekt des modernen Melo-Death passt auch zu der Produktion der EP. Hier wurden leider alle Ecken und Kanten abgeschliffen, sodass hier gar nichts Schmutziges mehr zu finden ist. Aber das handhaben ja seit Arch Enemy viele Bands so. Das soll hier keine Kritik sein, sondern nur auf den Standard des Mixings aufmerksam machen. Technisch haben hier alle Musiker auf höchstem Niveau geliefert, was uns wirklich ausgezeichnet gut gefällt. Desurrection können auf „Decay“ durchgehend begeistern und lassen ihre o. g. Vorbilder stellenweise sehr alt aussehen! Wir vergeben für „Decay“ verdiente 9 von 10 Punkte. Die volle Punktzahl gibt es dann hoffentlich für ein vollständiges Album!
Die Songs
1: Genesis Division – 0:43 Min
2: Empty – 3:21 Min
3: Falling Away – 4:15 Min
4: Black Tears – 3:53 Min
5: Too Different To Act As One (Call It Love / Call It Hate) 3:16 Min
6: Hidden From View – 3:24 Min
7: Crystal World – 4:37 Min
Weitere Informationen über Desurrection’s „Decay“ erhaltet ihr auf ihren Social-Media-Kanälen, deren Links wir weiter unten für euch vorbereitet haben! Schaut mal bei der Band vorbei, sie wird sich darüber freuen!
Nützliche Desurrection Links
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Bildquellen
- Titelbild: ©2024 by Salle519 for Desurrection / Official Superlifepromotion Press Kit
- Desurrection – Cover: ©2024 by Desurrection / Official Superlifepromotion Press Kit
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