VOLA – „Friend Of A Phantom“ Review
(english review below)
Genre: Progressive Metal
Release: 01.11.2024
Label: Mascot Records
VOLA (Facebook/Homepage) aus Kopenhagen waren auch bei uns schon Thema. Es ist schon einige Zeit her, als das Album „Witness“ herauskam, aber wir waren damals schon sehr angetan von der sehr eigenwilligen progressiven Kunst, die VOLA an den Tag legten. Nun steht das vierte Album „Friend Of A Phantom“ kurz vor der Veröffentlichung. Und auch wenn wir alle dem neuen Album von DREAM THEATRE entgegenfiebern, welches Anfang 2025 kommen wird, so sollten unsere Ohren sich erst einmal den genialen Sound von VOLA gönnen. VOLA bieten eine andere musikalische Erfahrung, die aber nicht weniger faszinierend rüberkommt.
Wenn man denkt, dass man mit einer Single wie „Breaking My Lying Tongue“ weiß, was man von VOLA auf dem Album zu erwarten hat, der ist völlig auf dem Holzweg. Seid versichert, dass euch das Album von vorne bis hinten überraschen wird, denn vorhersehen kann man wirklich gar nix. Aber zieht euch erst einmal das „Breaking My Lying Tongue“ rein, der sehr eigenwillig daherkommt, aber je öfter man ihn hört, desto mehr brennt er sich ein und diese prägnanten pfeifenden Elektrotöne bekomme ich einfach nicht mehr aus dem Kopf. Der Song hat bei mir einige Umdrehungen gebraucht, aber dann hat er mich gepackt und sich in meinem Kopf eingenistet. Eine gehörige Portion elektronischer Effekte mit poppigen Elementen werden mit harten rockigen Einschlägen gemischt und irgendwie passt es doch zusammen.
Nichts ist wie es scheint
Um euch mal die Gegensätzlichkeit deutlich vor Augen zu führen oder vielmehr hörbar zu machen, würde ich direkt im Anschluss die Single „I Don’t How We Got Here“ präsentieren. Hier wird in etwas mehr als drei Minuten eine hochmelodische Erfahrung geboten. Die leichten Melodien stehen allerdings im Kontrast zu dem schweren lyrischen Inhalt. Insgesamt entsteht eine zarte Traurigkeit. Auch „Glass Mannequin“ ist dem Titel gemäß eine zerbrechliche Angelegenheit.
Von zart bis hart
Sicherlich bilden die klangvollen Vocals und Melodien eine wichtige Grundlage im Soundkonzept, aber hin und wieder bricht auch eine dunkle wütende Härte hervor und zerbricht das melodische kunstvoll gewobene Geflecht. „Hollow Kid“ ist so ein Brecher, der mit seinem wuchtigen Auftritt für Furore sorgt. Doch auch hier fliegen leichtere melodische Phasen ein und stellen einen interessanten Kontrast heraus.
Ich wollte ein Frankenstein-Riff schaffen, das die Essenz von Metallicas „Enter Sandman“ mit der tiefen Stimmung und den Polyrhythmen von Meshuggah verbindet. Das Ergebnis war das Intro-Riff des Songs, das auch den Rest des Stücks inspiriert hat.
Nicolai Mogensen
Ebenfalls eine sehr durchschlagende Präsentation der harten Töne kommt mit dem Song „Cannibal“ zum Vorschein. Und wie könnte man das Thema „Härte“ nochmals intensivieren? Nun, z.B. mit einem Gastmusiker wie Anders Fridén von ‚In Flames‘. Denn so ist mit „Cannibal“ ein wahrlich beeindruckender Monstersong entstanden, der so viele Eindrücke in sich vereint. Auch die Synthies sind hier wunderbar eingebunden und sorgen für ein besonderes Feeling. Die gleichzeitigen Auftritte von den hohen cleanen und den martialischen Vocals funktionieren ebenfalls hervorragend.
Die schönen Soundwelten
werden auch nicht unerheblich von den Synthies erschaffen. beim klangvollen Song „We Will Not Disband“ fühle ich mich sogar leicht an die 80’er Jahre erinnert, da dieser Song der besonders von diesen majestätisch epischen Synthies lebt. Hier ist mir aber auch der prägnante Bass aufgefallen, dem hier stellenweise ebenfalls eine tragende Rolle zukommt und eine schöne schweren Attittüde in die an sich seichten beflügelnden Melodien bringt. Auch der Schlusstrack „Tray“ wird von vielen Synths getragen, bietet noch mal großes Kino und führt das Album zu einem spektakulären Abschluss.
Fazit
VOLA haben nichts von ihrer Faszination verloren. So viel steht jedenfalls fest. Das neue Album „Friend Of A Phantom“ zieht den Hörer in ein erstaunliches und überwältigendes Klanguniversum. Die Musik von VOLA vereint viele Einflüsse in sich und oft ist nichts wie es scheint. In der musikalischen Unvorhersehbarkeit liegt eine Spannung, wobei auch die Verwendung kontrastierender Elemente ein wichtiger Bestandteil im musikalischen Konzept ist.
english review
Genre: Progressive Metal
Release: 01.11.2024
Label: Mascot Records
VOLA (Facebook/Homepage) from Copenhagen have also been on our radar. It’s been a while since the album „Witness“ came out, but back then we were already very impressed by the very unconventional progressive art that VOLA displayed. Now the fourth album „Friend Of A Phantom“ is about to be released. And even though we are all eagerly awaiting the new album from DREAM THEATRE, which will be released in early 2025, our ears should first treat themselves to the brilliant sound of VOLA. VOLA offer a different musical experience, but one that is no less fascinating.
If you think that with a single like „Breaking My Lying Tongue“ you know what to expect from VOLA on the album, you’re completely wrong. Rest assured that the album will surprise you from front to back, because you really can’t predict anything. But first listen to „Breaking My Lying Tongue“, which comes across as very unconventional, but the more you listen to it, the more it sticks in your head and I just can’t get those pithy whistling electro tones out of my head. The song took me a few spins, but then it grabbed me and lodged itself in my head. A good portion of electronic effects with pop elements are mixed with hard rock influences and somehow it all fits together.
Nothing is as it seems
To show you the contrast, or rather to make it audible, I would present the single „I Don’t How We Got Here“ directly afterwards. In just over three minutes, it offers a highly melodic experience. However, the light melodies contrast with the heavy lyrical content. Overall, a delicate sadness emerges. Glass Mannequin“ is also a fragile affair in keeping with the title.
From soft to hard
The melodious vocals and melodies certainly form an important basis in the sound concept, but every now and then a dark, angry harshness breaks through and shatters the melodic, skilfully woven fabric. „Hollow Kid“ is one such crusher that causes a furore with its powerful performance. But even here, lighter melodic phases fly in and create an interesting contrast.
I wanted to create a Frankenstein riff that combined the essence of Metallica’s „Enter Sandman“ with the deep mood and polyrhythms of Meshuggah. The result was the intro riff of the song, which also inspired the rest of the track.
Nicolai Mogensen
The song „Cannibal“ is also a very resounding presentation of hard sounds. And how could the „heaviness“ theme be further intensified? Well, for example with a guest musician like Anders Fridén from ‚In Flames‘. This is how „Cannibal“ was created, a truly impressive monster song that combines so many impressions. The synths are also wonderfully integrated here and create a special feeling. The simultaneous appearances of the high clean and martial vocals also work excellently.
The beautiful worlds of sound
are also created in no small part by the synths. The sonorous song ‘We Will Not Disband’ even reminds me slightly of the 80s, as this song is particularly characterised by these majestically epic synths. However, I also noticed the striking bass here, which also plays a leading role in places and brings a nice heavy attitude to the shallow, uplifting melodies. The final track ‘Tray’ is also carried by many synths, offers great cinema once again and brings the album to a spectacular conclusion.
Conclusion
VOLA have lost none of their fascination. That much is certain. The new album „Friend Of A Phantom“ draws the listener into an astonishing and overwhelming universe of sound. VOLA’s music combines many influences and often nothing is as it seems. There is a tension in the musical unpredictability, whereby the use of contrasting elements is also an important part of the musical concept.
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Bildquellen
- VOLA Friend Of A Phantom Cover: Mascot Records
- VOLA Friend Of A Phantom Bewertung: Background created by author with AI generator
- VOLA Titelbild: Mascot Records
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