Storm Seeker und Gun’s Don’t Cry

Fast unglaubliche drei Jahre ist es her, dass Storm Seeker mich auf dem 2018er Rage Against Racism Festival begeisterten (den Bericht findet hier). Noch etwas ungeschliffen, aber dafür mit unglaublicher Spielfreude und jeder Menge guter Laune verzauberten sie das Duisburger Publikum. Mittlerweile ist am 29. Januar 2021 schon der zweite Longplayer „Gun’s Don’t Cry“ von Storm Seeker bei NoCut / SPV erschienen. Ich war gespannt wie sich die Truppe entwickelt hatte und habe mal genau ins Album reingehört. Der Opener „How To Be A Pirate“ hat mir schon mal richtig gut gefallen. Aber seht und hört selbst:
Storm Seeker nehmen uns mit aufs Meer
Der Opener kommt richtig schmissig rüber und macht einfach Stimmung. „Naval Hitchhike“ geht in eine ähnliche Richtung und gefällt mir sogar noch besser. Vor allem der Refrain geht gut ins Ohr. „Shoot This Ship Down“ ist anfangs etwas verschleppt und verlässt die humoristischen Gestade. Und der mehrstimmige Refrain ist allererste Sahne. Der Titeltrack beschreibt das schwierige Liebesleben eines Seemanns. Das Ganze mit einem Augenzwinkern, aber es macht einfach Spaß und mehr braucht es auch nicht. Düstere Streicher zum Beginn von „One More Day“ passen zu den Haien, die den Schiffbrüchigen umkreisen. Nur einen Tag mehr so lautet die Bitte an Neptun und ich sage gerne bitte noch mehr Songs wie diesen. Der mehrstimmige Gesang ist ein echtes Pfund mit dem Storm Seeker wuchern können. Bei „Compass“ muss ich irgendwie an The Hu denken. Auf jeden Fall ist dieses kurze Stück (unter zwei Minuten) eine interessante Auflockerung.
Viele Gäste, ein Quaräntesong und ein Coversong
„Row Row Row“ ist der Quarantäne Song. Hier wurde alles einzeln zuhause aufgenommen und dann zusammengefügt. Aber das zeigt beispielhaft die Stärken von Storm Seeker. Folkinstrumente treffen auf Metal und dazu verschiedene Gesangsstimmen. Toll gemacht. „Deathwatch Beetle Party“ hat einen tollen Titel und mit Mr. Hurley von den Pulveraffen auch einen tollen Gast. Aber ist bisher der Song, der mich am wenigsten packt. „Maelstrom feat. Tanzwut“ ist dreisprachig, temporeich, geht gut ins Ohr und Bein und packt mich wieder. Und schon wieder ein Gast… Auf „Sextant“ gibt sich Seeb von Orden Ogan die Ehre. Das passt sehr gut zusammen und überhaupt merke ich wieder wie sehr es mir gefällt verschiedene Stimmen in einem Song zu hören. Live kommt der sicher gut. Zum Abschluss gibt noch eine Coverversion von „Itsy Bitsy Teeny Weeny Honolulu Strand Bikini“. Und auch diese raue Version macht Spaß und kann ich mir in Zukunft gut als Rausschmeißer bei den Konzerten vorstellen.
Hut ab und Respekt
Wow, ich bin erstaunt und überrascht. Solch ein starkes Album hätte ich nicht erwartet. Ich bin echt beeindruckt wie sehr sich Storm Seeker in den knapp drei Jahren entwickelt haben. „Guns Don’t Cry“ bietet klassen Pirate Folk Metal, geht dabei aber über reinen Klamauk weit hinaus. Klar, die spaßigen Songs gibt es. Aber daneben gibt es auch nachdenkliches und vor allen Dingen schaffen Storm Seeker genug musikalische Abwechslung um auch langfristig unterhaltsam zu sein. Wenn sie so weitermachen, sind sie aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Hut ab und Respekt! Ich freue mich auf die nächsten Konzerte und hoffentlich viele weitere Platten.
Storm Seeker – Line-Up und Kontakt
Timothy Abor – Gesang und Bass
Olaf Abor – Gitarre und Gesang
Sandy McGnomsen – Cello, Nyckelharpa und Gesang
Fabi – Hurdy Gurdy, Recorder und Gesang
Ughar der schrecklich Durstige – Keyboards
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Bildquellen
- Storm Seeker 2021 720×340: m2 mediaconsulting
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