Vlad In Tears – Hide Inside – Review (VÖ: 01.08.25)

Am 01. August 2025 veröffentlichten Vlad In Tears ihr 10. Album „Hide Inside“.
Das neue Meisterwerk
Wir schreiben den August 2025. Es ist Hochsommer und die Dark-Rock-Band Vlad In Tears hat vor 2 Wochen ihr 10. Album „Hide Inside“ via Metalville Records veröffentlicht. Gerade als die Tage am längsten sind und die Sonne erbarmungslos alle Emotionen verdampfen lässt, schlagen die Berliner Dark-Metaller eine Brücke zwischen brütender Hitze und emotionaler Kälte.
14 Songs mit 54 Minuten Spielzeit
Das 14-Track-starke neue Meisterwerk ist intensiv, elektrisierend, mitreißend und das uns vorliegende hochglänzende Digipak sieht sehr edel aus. Es beinhaltet ein 16-seitiges Booklet, in dem alle Songtexte abgedruckt sind und dazu sehr künstlerisch illustriert wurden. Die Spielzeit der 14 Songs beträgt satte 54 Minuten und enthält mit dem Song „Let Me Love You“ eine Coverversion. Wie oben schon erwähnt wurde das Album über Metalville Records [Katalog: MV0427] veröffentlicht und kann wie gewohnt in verschiedenen Versionen (Digipak, Vinyl, Fan-Box und Streaming) erworben werden. Soviel zu den drögen Fakten. Kommen wir zum Inhalt, der Musik.
Moderne Härte und ehrliche Emotionen
Schon der Opener „The Monster Inside“ macht klar, dass Vlad In Tears den auf ihren Vorgängeralben „Porpora/2022“ und „Relapse/2024“ eingeschlagenen Kurswechsel konsequent weiterführen werden. Der Track kommt mit einem harten, erdigen Gitarrensound und punchigem Schlagzeugspiel daher und der entschlossene, emotionale Gesang von Frontmann Chris Miconi kommt gänzlich ohne aufgesetzte Theatralik aus. Starker Einstand in ein dunkles Album.
Raus aus der Gothic-Schublade
Dass die Exil-Berliner nicht mehr in einzelne Genre-Schubladen gesteckt werden möchten und offen für Neues sind, zeigt der Song „Your Trace“, in dem John Connor (Dog Eat Dog) als Gastmusiker zuhören ist. Musikalisch geht die Reise hier eher in die Modern-Metal-Ecke, ist druckvoll produziert und definitiv sehr tanzbar. Die Raps vom Altmeister sind abwechslungsreich und zeigen mal eine andere Facette der Band.
Mit größter Sorgfalt und Leidenschaft
Die nachfolgenden Tracks schicken den/die Hörer:in allesamt auf eine psychologische Reise zwischen Realität und Träumerei. Vlad In Tears führen in eine Welt aus Geistern und unsichtbaren Kräften, die unseren Alltag beeinflussen. Dabei kratzen die Rocker tief an der menschlichen Psyche. Musikalisch wirkt das Quintett sehr fokussiert und geht relativ aggressiv zu Werke. Die Songs sind allesamt stimmig und wirken sehr ehrlich. Es ist nichts künstlich aufgeblasen und es gibt kein episches Ausufern. Songs wie „No One Cares“, „The Death Of Me“ oder „Tomorrow“ zeigen eindrucksvoll die gelungene Balance zwischen Härte und Melodie. Die Stimme von Christian „Cris Vlad“ Miconi pendelt gänzlich zwischen Verletzlichkeit und entschlossener Wut und hat sich über die Jahre hinweg hörbar weiterentwickelt. Seine Mitmusiker(-Familie) Alessio Miconi (Git.), Puneete Vohra (Git.), Dario Miconi (Bass) und Francesco Cosma (Schlagzeug) machen es dem Sänger in Sachen Eingängigkeit und Perfektion allerdings auch sehr einfach.
Glaubwürdig in die Dunkelheit
Vlad In Tears sind auf „Hide Inside“ noch ein Stück weit glaubwürdiger geworden und haben den Kitsch endgültig hinter sich gelassen. Auch wenn das Grundgerüst des Ganzen immer noch der Gothic-Rock ist, ist der Aufbau gänzlich neu. Dunkler, kompakter und eingängiger. Zwar gibt es noch Synthesizer, aber die wurden hier effektiv sparsam eingesetzt. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf fettem, modernem, organischem Sound. Immer klar und druckvoll in Szene gesetzt. Die Produktion ist wertig wie hochglanzpolierter Edelstahl. Die Texte sind fesselnd und führen die Hörer in die tiefdunkle Gedankenwelt von Vlad In Tears. Ohne aufgesetzte Melancholie, sondern mit authentischem Schmerz und nachvollziehbaren Ängsten.
Auf dem Sprung in die nächste Liga
„Hide Inside“ ist der logische nächste Schritt geworden, der die Band hoffentlich in die verdiente nächste Liga führen wird. Anspieltipps gibt es zuhauf. „The Monster Inside“, „No One Cares“ , „Tomorrow“ , „Touch Me“ oder die superbe Halb-Ballade „Hide“. Es gibt fast keinen Song, der sich auf „Hide Inside“ nicht als Hörprobe aufdrängen würde. Selbst die Coverversion „Let Me Love You“ (DJ Snake feat. Justin Bieber) steht komplett eigenständig für sich und kommt ohne Fremdschämmomente aus, was wirklich erstaunlich ist.
Das MH-DE-Fazit
Das 10. Album von Vlad In Tears, „Hide Inside“, ist eine emotionale Abrissbirne geworden. Professionell produziert und strahlend wie ein Vollmond bei Nacht. Der Sound ist durchweg druckvoll und wurde strukturiert abgemischt. Es entstand eine große Menge an erstklassigem Songmaterial, das sich sofort in den Hörgängen festsetzt. Die Vielschichtigkeit der Tracks lässt das Album bei jedem Durchlauf größer werden. Das liegt natürlich auch an der charismatischen Stimme von Cris Vlad, der diesem Album seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat. Sanft, verletzlich, aber auch roh und wütend. Sein Sangesorgan verleiht den Songs eine eigene Dramaturgie und somit einen besonderen Flair. Dieses Album geht mit seiner Thematik über innere Konflikte, Sehnsucht, Isolation und Hoffnung komplett unter die Haut. Da mag draußen die Sonne scheinen, wie sie möchte. Vlad In Tears vermögen die Hitze auszublenden und führen uns in gefühlt dunkle, gefühlskältere Gefilde. „Hide Inside“ ist ein musikalischer Genuss geworden, dem es an gar nichts fehlt!
9 von 10 Punkte
Deshalb vergibt Metal-Heads.de hiermit 9 von 10 Punkten! Glückwunsch! An diesem Album werden nicht nur Fans von HIM und The 69 Eyes Spaß haben, nein, hier können alle zugreifen, die im Großen und Ganzen auf Heavy-Rock stehen. Die nötige Heaviness besitzt „Hide Inside“ definitiv!
Nützliche Vlad In Tears-Links
Die Metalville Records-Links
Die Metal-Heads.de-Links
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Bildquellen
- Titelbild: ©2025 by Sheisinblack.Art / Flying Dolphin Entertainment Group
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