Guns N‘ Roses – Unvergessliches Rockkonzert in Hannover
Hannover (DE) – Eilmeldung „It’s Not So Easy“
„Zum ersten Mal ist es fast gelungen, eine komplette Unwetterfront mit der Hilfe des Rock ‚N‘ Roll weg zu spielen. Die Wissenschaft rätselt….“ – Naja wollen wir mal nicht übertreiben. Bevor die 70.000 anwesenden Fans überhaupt nämlich so richtig warm werden, überzieht eine gewaltige Regenfront das Messegelände in Hannover und es schüttet alles, was der liebe Petrus herzugeben hat.
Der Anfang eines der der genialsten Rockkonzerte in 2017
Gegen 20.30h entern Guns N‘ Roses (GNR) die Bühne und drücken das Gaspedal mit „It’s So Easy“ erstmal kräftig durch. Axl Rose, Slash, Duff McKagan und der Rest der Gunners wirken energiegeladen, haben sichtlich Lust zu spielen und zeigen dem Publikum direkt was Sache ist. Die Meute tobt von der ersten Sekunde an, die genialen und hochauflösenden Videoanimationen sowie die gelungene Bühnenkonstruktion tragen zum hochgradig professionellen Auftritt bei.
Here Comes The Rain Again
Mit „Welcome To The Jungle“ stimmt Slash gerade den dritten Song des Sets an, als das Konzert wegen einer Unwetterwarnung unterbrochen wird. Die Zwangspause von knapp 1,5 Stunden schlaucht erstmal ganz schön, zumal fast alle bis auf die Knochen durchnässt sind und die Hoffnung auf einen emotionsgeladenen Gig von Minute zu Minute schwindet.
Sollte der Name der Tour „Not In This Lifetime“ etwa Programm werden? NEIN! Denn gegen 22 Uhr entern GNR die Bühne erneut und verwandeln das Messegelände in einen wahren Dschungel.
Soundrausch
Der Sound ist an diesem Abend unfassbar gut. Selten erlebt man ein Konzert mit soviel Wumms dahinter, wo trotzdem alles akzentuiert zu hören ist. Slash und Sideman Richard Fortus spielen sich fortan in einen Rausch: was die beiden auf ihren Gitarren da abliefern, kann man nicht in Worte fassen. Alleine schon Slash’s Sound ist ein Traum. Die Marshall Verstärker laufen heiß und die Les Paul singt, wie man es zuletzt nur von Gary Moore kannte. Jede Note sitzt, selbst Nichtmusikern läuft hier das Wasser im Munde zusammen und löst reflexartiges Luftgitarrenspiel aus.
Wie von der Gemüsetheke
Axl Rose ist ein Sangesgott. Kennt ihr das hochglänzende, frische und knackige Gemüse von der Gemüsetheke im guten Supermarkt? Genau so einer Frischzellenkur muss sich Axl irgendwann in den letzten 2 Jahren unterzogen haben.
Er nutzt die gesamte Bühne, lässt sich von den sichtlich begeisterten Fans feiern und singt jede Note perfekt. Vergesst den Quatsch von „im Alter kann man die hohen Töne nicht mehr singen, etc.“
Axl ist die ‚Ausgeburt des RNR-Sängers‘ – Punkt!
Weihnachten und Ostern zusammen
Nach „Rocket Queen“ fühlen sich sämtliche Zuschauer bereits beim Höhepunkt der Show angelangt , als Axl plötzlich einen Gast ankündigt.
Angus Young von AC/DC! Der Typ neben mir fasst sich ungläubig an den Kopf, verwirrte und fragende Blicke schweifen umher – war das ein Scherz? Nein, wahrhaftig steht der 1,57m große Riese auf der Bühne und man schmettert „Whole Lotta Rosie“ und „Rifff Raff“.
Der Kessel kocht und jetzt versteht selbst der Letzte, wie intelligent es war, Axl als Brian Johnson-Aushilfe zu AC/DC zu holen!
Welch schöneres Geschenk hätte es an diesem Abend geben können? Der Regen war vergessen, die Wolken sind einem tiefschwarzen Himmel gewichen und vor uns standen tatsächlich die letzten Helden des wahren Rock. Unfassbar!
Volles Set, bespickt mit allen Juwelen
GNR lassen sich nicht lumpen. 28 Songs, darunter alles was Rang und Namen hat, wie z.B. „November Rain“, „Knockin‘ On Heaven’s Door“, „Sweet Child O’Mine“ und etliche andere führen Publikum und Band dann wirklich an die musikalische Heaven’s Door!
Axl merkt später noch richtig an, dass es ja dann doch noch ein schöner Abend wurde – wie wahr, wie wahr.
Mit „Black Hole Sun“ gedenkt man noch gebührend dem kürzlich verstorbenen Chris Cornell von Soundgarden, dessen Song „You Know My Name“ dann nach Abschluss des Gigs noch vom Band kommt, als die Menschenmenge friedlich und zufrieden das Gelände verlässt.
Fazit
RNR ist not Dead, GNR schon gar nicht.
Was die alten Haudegen wie Metallica und GNR heute noch auf die Beine stellen, lässt musikbegeisterte Menschen wie uns den Glauben an feiner Gitarrenmusik nicht verlieren.
Es ist ein Glücksfall, dass GNR wieder zusammengefunden haben und im Vergleich zu dem Gig, den ich persönlich vor 25 Jahren in New Jersey gesehen habe, wirkt die Band nun wie eine Einheit, ohne Gehabe oder Zwistigkeiten. Hoffen wir auf die neue CD und die nächste Tour.
Wermutstropfen
An dieser Stelle sei die schlechte Organisation der Veranstaltung erwähnt. Leute, das geht so nicht! Die Zufluchtshallen waren binnen Sekunden überfüllt, viele Fans waren im Mittelgang blockiert und wenn es denn noch richtig gehagelt hätte, wäre eine Panik vorprogrammiert gewesen. Bitte beim nächsten Mal besser machen!
Setliste
It’s so easy
Mr. Brownstone
Chinese Democracy
Welcome To The Jungle
Double Talkin‘ jive
Better
Estranged
Live And Let Die
Rocket Queen
Whole Lotta Rosie
Riff Raff
You Could Be Mine
New Rose
This I Love
Civil War
Coma
Slash Solo
Sweet Child O‘ Mine
My Michelle
Wish You Were Here
November Rain
Knockin‘ On Heaven’s Door
Black Hole Sun
Nightrain
Don’t Cry
The Seeker
Paradise City
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Bildquellen
- Guns ’n‘ Roses Live 2017: Bildrechte beim Autor
- Guns ’n‘ Roses Live 2017: (c) BluesMike/www.metal-heads.de
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