ASPHAGOR – das Interview zum Rage Against Racism – Festival
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ASPHAGOR – das Vorab-Interview zum Rage Against Racism – Festial
Vor dem Festival führen wir mit jeder Band ein kurzes Interview. Heute sind ASPHAGOR an der Reihe.
Hallo zusammen, heute stelle ich euch ein paar Fragen, damit wir euch dem Publikum des RAGE AGAINST RACISM-Festivals vorstellen können.Was sollten die, die euch noch nicht kenne, über euch wissen?
Wir sind eine fünfköpfige Black-Metal-Band aus Tirol. Uns gibt es bereits seit 2007. Wir schauen grundsätzlich gerne über den Tellerrand der Genregrenzen hinaus. Inzwischen gibt es vier Studioalben von uns. Aber wir verstehen uns als Live-Band und feiern unsere Musik am liebsten mit Publikum.
Dazu werdet ihr auf dem RAR wieder eine gute Gelegenheit haben. Wie und wo habt ihr euch kennengelernt?
Dies erzählen wir gerne bei einem Bier. Die komplette Geschichte würde hier das Format sprengen, da alle Mitglieder zu unterschiedlichen Zeiten zur Band gestoßen sind. Die frühesten Bekanntschaften gehen aber bestimmt in die 80er zurück – wir kommen ja alle mehr oder weniger aus derselben Ecke in Tirol.
Wenn nach und nach Mitglieder hinzugekommen und andere gegangen sind, musste dann ja wahrscheinlich auch die Ausrichtung neu geklärt werden. Zumal ihr über den Tellerrand hinausschauen wollt. Wie sieht Songwriting bei euch aus?
Am Beginn steht häufig ein Motiv/Riff oder bereits eine Songidee eines Einzelnen, aber die Ausarbeitung erfolgt dann im Team. Es gibt auch Ausnahmen, da wir keinen definierten Prozess haben. Die goldene Regel ist: was gefällt, gefällt.
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Worum geht es in den Lyrics? Welche Themen sind euch wichtig?
Das ist sehr breit gestreut, da alle Mitglieder zu den Texten beisteuern. Das geht von klassischen Black-Metal-Motiven bis zu abstrakteren Texten. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: sie sind garantiert nie besonders optimistisch. Auf dem Konzeptalbum „The Cleansing“ beschreiben wir beispielsweise die Reise eines malignen Narzissten in den Wahnsinn.
„The Cleaning“ ist 2018 erschienen. Euer aktuelles Album „Pyrogenesis“ kam im letzten Jahr heraus. Vor „The Cleansing“ hattet ihr bereits zwei Alben veröffentlicht, Shows gespielt, getourt. Was war bisher der wichtigste Moment in eurer musikalischen Laufbahn?
Es ist schwer, einen einzigen wichtigsten Moment zu bestimmen. Außer man macht es sich einfach und sagt: ohne den Moment der Gründung gäbe es die Band nicht. Höhepunkte gab es aber durchaus, zuletzt zum Beispiel die Europa-Tour mit DARK FORTRESS im letzten Jahr oder auch die Veröffentlichung der letzten beiden Alben mit Plattenlabel.
Ihr kommt aus Österreich. Wie steht es aktuell um die (Death-)Metal-Szene in Österreich? Seht ihr Unterschiede zur deutschen Metalszene?
Die Szene in Österreich ist im Allgemeinen nach wie vor stark vertreten. Neben vielen vielversprechenden Newcomern aus allen Ecken des Landes, gibt es auch genug etablierte Bands die international mitspielen. Z.B. HARAKIRI FOR THE SKY oder THEOTOXIN oder die Newcomer Perchta und Jesajah aus Tirol oder Endonomos aus Oberösterreich,um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Einen gravierenden Unterschied zur deutschen Szene könnte ich nicht ausmachen. Vielleicht ist das deutsche Publikum tatsächlich etwas euphorischer bezüglich Konzerte und Feierlaune auf diesen. Die Beliebtheit von Genres der härteren Gangart ist aber nach wie vor länderübergreifend ungebrochen.
Habt ihr schon häufiger in Deutschland gespielt? Und welche Rolle spielt euer Gig auf dem RAR?
Wir spielen oft und gerne in Deutschland und versuchen nach und nach, alle Regionen zu besuchen. Im Ruhrpott waren wir allerdings erst zweimal. Einmal 2018 in Oberhausen auf der Reflective Dimensions Tour und letztes Jahr mit DARK FORTRESS in Bochum. Da freut es uns besonders, auch mal in Duisburg auf die Bühne zu dürfen!
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Und wir freuen uns, dass ihr kommt! Kennt ihr einige der anderen Bands, die auf dem RAR spielen?
Einige der Bands wie z.B. LACRIMAS PROFUNDERE und DECEMBRE NOIR sind uns natürlich bekannt. Einige neue Gesichter gibt es erfrischenderweise, auch. Wie auf jedem Festival. Das macht es dann auch für mich spannend, weil ich so auch immer wieder die eine oder andere neue Entdeckung mache.
Dann bin ich gespannt, wen du für dich entdecken wirst. Was verbindet ihr mit dem Motto des RAR? Es geht ja darum, ein Zeichen gegen Rassismus zusetzen. Ist es euch wichtig, diesbezüglich Stellung zu beziehen oder euch zu positionieren? Und welche Erfahrungen habt ihr mit (Alltags-) Rassismus gemacht?
Darüber haben wir uns tatsächlich Gedanken gemacht. Einerseits ist ASPHAGOR keine Band, die mit erhobenem Zeigefinger andere zur Tugendhaftigkeit auffordern will und es sollte eigentlich offensichtlich sein, dass Rassismus nicht nur schlicht falsch sondern auch unendlich dumm ist. Andererseits hält sich diese Dummheit hartnäckig, nicht zuletzt in unserem eigenen Land, und wir unterstützen diesen Beitrag zur Bildung gerne. Vielleicht bewegt es ja jemanden zur Selbstreflexion.
Zum Thema Alltagsrassismus kann ich zum Beispiel von Bewerbungsschreiben berichten, welche alleine aufgrund des ‚falschen‘ Vornamens direkt auf dem ‚Abgelehnt-Stapel‘ landen. Dem ist auch schwer beizukommen, weil man den Rassismus als Motiv nicht beweisen kann.
Ihr spielt am ersten Tag des RAR. Was erwartet das Publikum bei eurem Gig?
Eine sportliche Setlist mit Titeln unserer letzten 3 Alben. Da wir für viele wahrscheinlich musikalisches Neuland darstellen, werden wir versuchen, unseren Facettenreichtum zu demonstrieren und natürlich auf bewährte Live-Songs zurückgreifen.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt!
Ich wünsche euch eine gute Zeit auf dem Rage Against Racism-Festival.
Und für euch hier der Titelsong vom aktuellen Album „Pyrogenesis“
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Bildquellen
- Asphagor 3: Asphagor
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- asphagor interview: asphagor
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