Blodtåke – Vorabinterview zum RAGE AGAINST RACISM 2024
Blodtåke – die Band
MH: Hallo Thorsten, hallo Sascha, wir von metal-heads.de haben auch in diesem Jahr wieder die Ehre, allen Bands ein wenig auf den Zahn zu fühlen, die auf dem Rage Against Racism auftreten werden. Für alle, die euch nicht kennen, stellt Blodtåke doch bitte mal vor.
TK: Wir sind Blodtåke aus NRW, uns gibt es als „Liveband“ seit 2018, entstanden aus einem Projekt unseres ehemaligen Drummers sowie unseres Gitarristen Gråven (Sascha). Mittlerweile, nach etwas Bewegung im Line-up, sind wir wieder komplett und ab sofort auch wieder Live unterwegs.
Das erste Album
MH: Euer Erstlingswerk aus dem Jahr 2020 hört auf den Namen „Nativity of Ashes“ und lässt sich durchaus als kleine Genre Perle bezeichnen. Direkt die ersten 2 Songs „Bleak is the Light“ und „Of Me End You“ sind in meinen Augen absolute Kracher und befinden sich schon seit einigen Jahren in meiner privaten Playlist (siehe Artikel Perlen des Undergrounds). Auch „Follower“ ist richtig stark. In meinen Augen springt ihr munter durch die Stile….von Atmospheric Black Metal bis zu Melodic Death Metal ist alles dabei, wobei der Fokus ja auf dem Black Metal liegt. Wo würdet ihr eure Musik und das Album selbst verorten?
SL: Vielen Dank MH, das freut uns wirklich sehr, dass euch das Album so gut gefällt! Wir verorten uns immer im „Deathened Black Metal“, mit ein paar Einflüssen aus Doom Metal und progressiven Elementen. Was meinst du, Thorsten?
TK: Ich finde es immer recht schwer eine passende Schublade zu finden, aber ich denke mit einem Mix aus Black Metal, Death Metal und leichten Anleihen aus dem Doom kann man da nichts falsch machen.
SL: Was uns sicher vom klassischen Black Metal abhebt sind die Melodien und vielfältigen Emotionen, die wir ausdrücken wollen. Darum geht es uns als Band eigentlich, diese Emotionen für die Zuhörer greifbar zu machen…
Inspirationen
MH: Wo wir gerade beim Stil sind…habt ihr eigentlich Bands, an denen ihr euch orientiert, oder die euch inspirieren? Ich hab z.B. letztens von einem anderen Musiker die Aussage gelesen, dass er das Musikgenre eigentlich gar nicht mehr hört, das er selbst bespielt. Fand ich recht interessant 🙂
SL: Dass jemand das eigene musikalische Genre nicht mehr als Hörer aktiv verfolgt, habe ich auch schon mitbekommen. Das kann – glaube ich – sogar ganz hilfreich sein, um die eigene Musik weniger Trend-abhängig und weniger fremdbeeinflusst zu halten, ohne sich gleichzeitig anderen Stilen zu verschließen. Sagen wir es mal so, wir teilen alle die Leidenschaft für die atmosphärische Seite des Black Metals und die Kombination aus rauhen, brutalen Riffs und elegischen Melodien, da gibt es schon Bands, die ähnlich gelagert sind…
TK: Bei insgesamt 5 Mitgliedern gibt es natürlich mannigfaltige Einflüsse und musikalische Vorlieben. Inwiefern diese aber das Songwriting beeinflussen ist wohl bei jedem von uns anders. Für uns kann ich zumindest sagen das wir auch alle noch selbst dem „eigenen“ Genre als begeisterter Zuhörer treu sind.
Das Lineup
MH: In den letzten 1-2 Jahre hat es Änderungen im Lineup der Band gegeben. Erst musstet ihr euren Sänger ersetzen, was ja oft besonders weh tut. Danach hat eure Gitarristin euch verlassen. Beide Lücken konntet ihr glücklicherweise schließen. Werden sich durch die Neubesetzungen stilistische Änderungen ergeben?
TK: Natürlich bringen neue Musiker auch immer neue Inspiration mit sich, sei es textlich oder musikalisch. Wir haben aber auch zwei für uns untypisch-lange Songs für das kommende Album eingeplant, die aus der Feder unseres Drummers Scriostóir (Daniel) stammen. Yall (Yanik, Vocals) hat sich schnell in die alten Songs eingearbeitet und schon viele Texte für das kommende Album geschrieben und Orm (Jens, Gitarre) lernt die Songs sehr schnell. Wir möchten auch, dass er Zeit hat, an dem neuen Material mitzuarbeiten. Um aber alle Leser zu beruhigen: Dem grundlegenden Stil sind wir treu geblieben es wird also weiterhin auch als Blodtåke erkennbar sein, jedoch eben mit musikalischer Weiterentwicklung verbunden sein.
Eine Livepremiere?
MH: Habt ihr in dieser Konstellation eigentlich schon mal live gespielt, oder dürfen wir uns auf dem Rage auf eine Premiere freuen?
TK: Tatsächlich fiebern wir gerade unserer ersten „Live-Feuertaufe“ mit der neuen Besetzung entgegen welche am 27.04. im Helvete (Oberhausen) sein wird. Hiernach geht es am 04.05. ins Valhalla (Köln) um danach am 01.06. das Rage Against Racism zu bestreiten. Ein weiterer Termin passend zur Festivalsaison ist schon in der Pipeline und wird hoffentlich in Kürze offiziell bekanntgegeben.
MH: War das Rage Against Racism bei euch schon im Vorfeld bekannt? Wart ihr vielleicht schon mal als Besucher da, oder als Mitglieder einer anderen Band? Oder betretet ihr da völliges Neuland?
TK: Als Besucher war ich bisher 3 mal vor Ort, die Möglichkeit als Band dort aufzutreten ist für uns alle sozusagen eine Premiere. Natürlich hat man sich immer mal wieder dort beworben und für 2024 hat es dann nun endlich für alle auch geklappt.
Das nächste Album
MH: Wie sieht es denn überhaupt mit neuer Musik aus? Ende 2022 gab es schon mal die Meldung, dass ihr an einem Nachfolger zu „Nativity of Ashes“ arbeitet. Ich bin sicherlich nicht der einzige, der auf frische Songs in der aktuellen Besetzung wartet. Vielleicht gibt es ja auf dem Rage ein neues Lied zu hören? 🙂
SL: Wir können es, um ehrlich zu sein, gar nicht erwarten, das neue Material live zu spielen! Im Sommer 2020 hatte ich die ersten sechs Demos für das zweite Album geschrieben. Als wir anfingen wollten, das Material gemeinsam zu sichten, auszuarbeiten und Texte zu schreiben, mussten wir innerhalb der Band irgendwie Pandemie, Kontaktverbote, Erkrankungen, Schicksalsschläge und veränderte Lebensumstände, die Live-Präsentation von „Nativity of Ashes“ und nicht zuletzt die Line-up-Wechsel unter einen Hut bringen. Umso schöner ist es jetzt, dass wir wieder Fahrt aufnehmen: zwei neue Bandmitglieder, die sich hervorragend einbringen, eine neue Dynamik innerhalb der Band, zwei wirklich außergewöhnliche Songs, die unser Drummer eingebracht hat. So viel können wir schon mal vorwegnehmen: Wir werden eine schnelle, intensive und kompromisslose Setlist mit zwei, drei neuen Songs zum Rage im Gepäck haben.
Blodtåke, wir sehen uns auf dem Rage
MH: Thorsten, Sascha, vielen Dank für die Zeit, die ihr euch genommen habt 🙂 Bei uns gehört das letzte Wort immer den Gästen. Gern dürft ihr den Lesern noch was mit auf den Weg geben.
SL: Vielen Dank für das Interview! Wir freuen uns riesig auf das Rage und darauf, euch allen unser neues Line-Up und unsere neuen Songs vorstellen zu dürfen!
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