„Serendipitous Meeting“ – Interview zum Album

Interview zu „Serendipitous Meeting“ von STUBA, Skaidra Jančaite und Kjell Braaten
(The interview was conducted in English. Scroll down for the original)
Vor ein paar Tagen ist das Album „Serendipitous Meeting“ von STUBA, Skaidra Jančaite und Kjell Braaten erschienen.
Das Album ist nach einem Workshop zu Sutartinės, den traditionellen litauischen Gesängen entstanden. Im Wohnzimmer von Kjell Braaten wurden Mikrophone aufgestellt und die Sutartinės in verschiedenen Variationen gesungen. (Mehr zum Album demnächst hier.)
Der Name „Sutartinės“ stammt von sutarti (in Übereinstimmung sein bzw. etwas gemeinsam ausdrücken). Sie sind eine sehr alte Form mehrstimmiger Musik, die 2010 auf die Liste der immateriellen Kulturgüter der UNESCO aufgenommen wurde. Im Unterschied zu den meisten anderen traditionellen Liedformen, die eher von größeren Gruppen von Menschen gesungen werden, werden Sutartinės normalerweise von zwei, drei oder vier Sängerinnen vorgetragen. Mehr dazu HIER und DORT.
Mit Daiva Vaišnorienė, einer der Sängerinnen, habe ich mich über die Sutartinės, die besondere Form des Singens, die Entstehung des Albums, das Eingebundensein in Traditionen und vieles mehr unterhalten.

Sutartinės erzählen Geschichten
Hallo Daiva, ich freue mich, dass ich dir heute ein paar Fragen zu den Sutartinės und dem Album „Serendipitous Meeting“ stellen kann.
Wann und wo bist du zum ersten Mal mit den Sutartinės in Berührung gekommen?
Ich kannte Sutartinės schon seit meiner Kindheit. Ich weiß nicht mehr, wo ich sie gehört habe, aber es klang für mich wie Magie. Vor ungefähr 15-16 Jahren schloss ich mich dem Folklorekollektiv „Altonė“ in Zapyškis [Litauen] an, wo wir litauische Volkslieder sangen und auch versuchten, Sutartinės zu singen. Hier traf ich die wunderbaren Frauen Jūratė Sodeikienė, Rasa Markevičienė und Kristina Andrašiūtė, und wir begannen, Sutartinės für uns selbst zu singen. Ich glaube, Sutartinės wurden immer schon so in kleinen Frauenkreisen gesungen.
Was hat dir dann so gefallen, dass du dabeigeblieben bist?
Wie gesagt, Sutartinės haben ihren eigenen Charme und ihre eigene Magie. Entweder man mag sie oder nicht. Gleichgültigkeit gibt es nicht. Und ich habe mich in die Sutartinės verliebt.
Den anderen zuhören
Was ist für dich das Besondere an den Sutartinės und daran, sie zu singen?
Das Besondere für mich ist wohl einfach das Singen. Mit meinen Freunden zu singen. Es ist eine besondere Form der Kommunikation. Wenn man auf diese Weise singt, ist es ganz wichtig, den anderen Stimmen zuzuhören. Heutzutage gibt es viele Leute, denen es darauf ankommt, sich selbst ausdrücken und gehört zu werden. Beim Singen von Sutartinės muss man in erster Linie zuhören. Das Wort Sutartinė stammt aus dem Litauischen und bedeutet „zusammen sein“, „im Einklang sein“. Zuhören, sich darauf einlasse, um die Worte und die Melodie weiterzugeben. Man muss den Leuten vertrauen. Die Verbindung zwischen singenden Menschen wird sehr eng.
Braucht man eine spezielle Gesangstechnik, um sie zu singen?
Ja und nein. Man muss sich darauf einlassen, die Stimme erklingen zu lassen, sie zu finden und sie zu akzeptieren.
Nächstes Jahr ist es 10 Jahre her, dass wir einen offenen Sutartinės-Workshop organisiert haben. Jeden letzten Sonntag im Monat laden wir die Leute ein, nach STUBA zu kommen – einem von uns geschaffenen Ort zum Singen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Anfänger oder professioneller Sänger sind. Die Hauptsache ist der Wunsch, Sutartinės zu singen. Die Leute können kommen und mitsingen oder den Klängen einfach nur zuhören.
Frauenstimmen

Sutartinės wurden ursprünglich nur von Frauen gesungen?
Ich bin mir nicht sicher, ob Sutartinės nur für Frauen gedacht waren. Es gibt einige Arten von Sutartinės, die auch von Männern gesungen werden können. In unserem Kreis kommen hauptsächlich Frauen zum Singen zusammen. Aber manchmal schließen sich auch Männer an.
Welchen Unterschied macht es, ob sie von Frauen oder von Männern gesungen werden?
Es gibt einige Nuancen dabei. Männer können Sutartinės mit Psalterium oder einigen Blasinstrumenten spielen. Jetzt gibt es viele Improvisationen mit elektronischen Musikinstrumenten. Wir haben das ja auch ausprobiert. Zusammen mit den großartigen Musikern Skaidra Jančaitė (Litauen) und Kjell Braaten (Norwegen) ist das Album „Serendipitous Meeting“ entstanden.
Aber noch einmal auf deine Frage nach der Gesangstechnik einzugehen: wenn man Sutartinė als eine Möglichkeit betrachtet, in Gemeinschaft zu sein, zu singen, ist der Wunsch zu singen und zuzuhören wichtiger als eine Gesangstechnik. Natürlich ist es wirklich wunderbar, wenn in Sutartinės offene und volle Stimmen erklingen.
Was meinst du: können bestimmte Themen oder Geschichten besser durch Frauenstimmen ausgedrückt werden?
Ich würde sagen, Geschichten werden durch Worte ausgedrückt. In Sutartinės werden schöne und auf sehr subtile Weise Worte verwendet, die traurige und lustige Geschichten erzählen. Sutartinės erzählen alles über das Leben.
Aber die Musik, der Klang ist wichtiger?
Ja, den größten Eindruck machen die in Sekunden aufeinanderfolgenden Klänge. Das ist das Besondere an den Sutartinės.
Rolle der Frauen in der litauischen Kultur
Welche Bedeutung hatten und haben Frauenstimmen in den Liedern der litauischen Kultur?
In unserer Kultur waren Frauen immer starke, aber sanfte, eigenständige Personen. Nachdem Litauen 1918 unabhängig wurde, durften Frauen wählen und gewählt werden. Ich denke also, dass dieses Gefühl der Freiheit der Frauen, zusammen zu sein und gehört zu werden, auch beim Singen Spuren hinterlässt.
Hat sich etwas an der Rolle von Gesang und Liedern verändert?
Die litauische Geschichte ist sehr kompliziert. Ich denke, das Dorf als Struktur hat eine große Rolle dabei gespielt, die litauische Volkskultur, Lieder, Geschichten und Traditionen zu bewahren. Frauen spielten dabei eine wichtige Rolle. Sie haben gearbeitet, waren bei Treffen dabei. Und in allen Bereichen des täglichen Lebens haben sie gesungen. Alle Menschen sangen – auch in harten Zeiten.
Wie ist es dazu gekommen, dass ihr euch als Gruppe zusammengetan habt, um Sutartinės zu singen?
Wir betrachten uns nicht als Gruppe. Wir leben alle in derselben Gegend. Rasa und ich sind sehr enge Nachbarn, Kristina und Jūra leben etwas weiter weg, aber wir sind trotzdem Nachbarn. Wir sind Freunde. Eine weitere Freundin, Živilė [Živilė Muraskiene hat auch das Cover des Albums gestaltet] singt nicht, aber sie schmückt alles mit ihren eigenen Bildern. Wir singen als Freunde. Wir sind alle Teil von Stuba, der Organisation, die wir vor 10 Jahren gegründet haben.
[STUBA bedeutet Haus, Heim. Eine Gruppe von Frauen hat hier einen Raum für kreative Initiativen innerhalb der Gemeinde geschaffen. Eines der Ziele von STUBA ist es, dem Singen wieder einen Platz im täglichen Leben zu geben.]
Woher nehmt ihr die Lieder? Gibt es Archive dafür? Und wie entscheidet ihr, welche Lieder ihr singt?
Ja, es gibt Archive. Wir sind allen Sammlern, Bewahrern und Bewahrern von Sutartinės sehr dankbar.
Welche Sutartinė wir singen, ist abhängig von unserer Stimmung, der Melodie, der Geschichte, der Lebensphase oder der Jahreszeit.

Nach den Traditionen suchen
Ich denke, ihr seid nicht nur Interpreten von Liedern, sondern auch Bewahrer dieser Lieder und der damit verbundenen Kultur. Wie siehst du das?
Ja, da stimme ich dir zu. Im Grunde machen wir keine großen Sachen. Mein Wunsch ist es, die Sutartinės am Leben zu erhalten, indem meine Freunde und ich ein Beispiel geben, um vielen Leuten zu zeigen, dass sie sie auch singen können. Wenn es möglich ist, stellen wir Sutatinės ausländischen Zuhörern vor und laden sie ein, gemeinsam mit uns zu singen. Ich hoffe, dass wir auf diese Weise auch bei ihnen den Wunsch wecken können, nach den Volkstraditionen ihres Landes zu suchen. Ich denke, unsere Vorfahren haben die Traditionen nicht nur bewahrt, sondern auch am Leben erhalten. Wir setzen das fort und passen sie an die heutigen Bedingungen an.
D.h. ihr verändert auch etwas an den Liedern? Und achtet ihr auf ein Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation?
Normalerweise versuchen wir, sowohl die Originalversion als auch traditionelle Versionen zu singen. Aber manchmal machen wir auch Improvisationen.
Habt ihr schon einmal daran gedacht, selbst Sutartinės zu schreiben?
Nein (lacht).
Der Weg zum Album
Inzwischen ist das Album „Serendipitous Meeting“ erschienen. Wie seid ihr mit Kjell Braaten, der das Album aufgenommen und herausgebracht hat, in Kontakt gekommen?
Es kam zufällig 😉 Serendipitous beschreibt ja eine Situation, wenn man zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, wie zum Beispiel, wenn man an einem ungewöhnlichen Ort einen guten Freund trifft. Wir suchen manchmal nach Möglichkeiten, uns im Ausland umzusehen, wie wir unseren Gesang und unsere Sichtweise bereichern und neue Ideen bekommen können. Ich habe eine Bewerbung für Nordic Culture Point [eine Einrichtung des Nordischen Ministerrats zur Unterstützung der kulturellen Zusammenarbeit ihrer Länder] geschrieben und so bekamen wir die Möglichkeit, Norwegen und die litauischen Gemeinden dort zu besuchen. Wir wussten, dass Kjell eine Leidenschaft für alte skandinavische Musik hat. Auch die Künstlerin Skaidra Jančaitė hat sich uns angeschlossen. Wir wollten etwas zusammen entwickeln. Und so kam es letztlich zu dem Album „Serendipitous Meeting“.
Worum geht es in den Liedern, die auf dem Album sind?
Das erste Lied handelt von einem Lindenbaum und einer Parallele zu einer Mutter und einem jungen Mädchen, das heiraten wird. Ein Lindenbaum steht für die Mutter, die Zweige des Baumes für die Tochter.Das zweite Lied „Judabra“ ist ein Lied voller magischer Worte. Es ist auch eine Sutartinė für Hochzeiten. Es wird von den Anstrengungen eines jungen Mädchens erzählt, einen Kranz, eine Blumenkrone zu machen.Es gibt auch ein Lied über Bienen, über eine Weide und dem Respekt, den man einem Baum entgegenbringt, bevor man ihn fällt.
Klänge und ‚Zauberwörter‘

Einige der Texte bestehen aus „Wörtern“ ohne Bedeutung, wie es oft bei Volksliedern der Fall ist. In deutschsprachigen Liedern gibt es zum Beispiel oft so etwas wie „Tralalala“.
Ja, wir nennen sie Zauberworte, mächtige Wörter. Da gibt es „laduto tuto“, „siudija, siudijo, siudijula tatato“, „lingo“, „čiuto rūto“ und viele mehr.
Wie ist das heute: Zu welchen Anlässen singt man Sutartinės? Werden sie noch zu bestimmten Festen wie zum Beispiel Hochzeiten gesungen?
Wir versuchen, das Singen als Vergnügen für uns zu erhalten, als Entspannung, als Auszeit vom Alltag. Aber manchmal singen wir es für enge Freunde bei ihren Hochzeiten oder vor Beerdigungen, um die Seele nach dem Sterben zu begleiten. Wir nehmen auch an verschiedenen Sutartinė-Sängerfestivals in Litauen teil, wie „Sutartinių takas“ und anderen.
Vielen Dank für die Antworten und interessanten Informationen. Zum Schluss habe ich noch eine Frage: Habt ihr Nachwuchs? Gibt es junge Frauen, die die Tradition fortführen?
Es gibt junge Frauen, die zu unseren offenen Workshops kommen. Ich ermutige sie, nicht mit dem Singen aufzuhören und wünsche ihnen, dass sie weiterhin Freude daran haben.
Und ich wünsche euch, dass ihr weiterhin viel Freude am Singen der Sutartinės habt und mit dieser Freude andere anstecken könnte. Sei es nun, dass sie selbst mit dem Singen von Sutartinės anfangen oder die Freude durch das Hören des Albums haben!
Und jetzt einmal in die Klänge eintauchen: „Turėjo Liepa“ (Es gibt auch ein tolles Live-Video dazu, dass ihr über die Bandcamp-Seite sehen könnt)
The Interview about the album „Serendipitous Meeting“
A few days ago, the album “Serendipitous Meeting” by STUBA, Skaidra Jančaite and Kjell Braaten was released.The album was created after a workshop on Sutartinės, the traditional Lithuanian songs.
Microphones were set up in Kjell Braaten’s living room and Sutartinės were sung in various variations. (More about the album coming soon here.)

The name “Sutartinės” comes from sutarti (to be in agreement or to express something together). They are an ancient polyphonic music that was added to the UNESCO list of intangible cultural heritage in 2010. Unlike most other traditional song forms, which are sung by larger groups of people, Sutartinės are usually performed by two, three or four singers. More about that HERE and THERE.
I spoke to Daiva Vaisnoriene, one of the singers, about the Sutartinės, the special form of singing, the creation of the album, being involved in traditions and much more.
Sutartinės tell stories
Hello Daiva, I am glad that today I can ask you a few questions about the Sutartinės and the album “Serendipitous Meeting”. When and where did you first come into contact with the Sutartinės?
I knew Sutartinės since my childhood. I don’t remember where I heard them, but it sounded like magic to me. About 15-16 years ago I joined the folklore collective “Altonė” in Zapyškis [Lithuania], where we sang Lithuanian folk songs and also tried to sing Sutartinės. Here I met the wonderful women Jūratė Sodeikienė, Rasa Markevičienė and Kristina Andrašiūtė, and we started singing Sutartinės for ourselves. I think Sutartinės have always been sung like that in small women’s circles.
So what was it that made you like it so much that you stuck with it?
As I said, Sutartinės have their own charm and magic. You either like them or you don’t. There is no such thing as indifference. And I fell in love with the Sutartinės.
Listening to others
What do you think is special about Sutartinės and singing them?
For me, the special thing is simply singing. Singing with my friends. It is a special form of communication. When you sing like that, it is very important to listen to other voices. Nowadays, many people are interested in expressing themselves and being heard. When singing Sutartinės, you must first and foremost listen. The word Sutartinė comes from Lithuanian and means „to be together“, „to be in harmony“. Listen, get involved, to pass on the words and the melody. You must trust people. The connection between people singing becomes very close.
Do you need a special singing technique to sing them?
Yes and no. You have to get involved, to let the voice sound, to find it and to accept it.
Next year will be 10 years since we organized an open Sutartinės workshop. Every last Sunday of the month we invite people to come to STUBA – a place for singing that we created. It doesn’t matter if they are beginners or professional singers. The main thing is the desire to sing Sutartinės. People can come and sing along or just listen to the sounds.
Women’s voices

Sutartinės were originally sung only by women?
I’m not sure if sutartinės were intended only for women. There are some types of sutartinės that can also be sung by men. In our circle, mainly women come together to sing. But sometimes men join in too.
What difference does it make if they are sung by women or men?
There are some nuances. Men can play sutartinės with psaltery or some wind instruments. Now there is a lot of improvisation with electronic musical instruments. We tried that too. Together with the great musicians Skaidra Jančaitė (Lithuania) and Kjell Braaten (Norway) the album „Seredipitous Meeting“ was created.
But to answer your question about singing technique again: if you consider Sutartinė as a way of being in a community, of singing, the desire to sing and listen is more important than a singing technique. Of course, it is really wonderful when open and full voices sound in Sutartinės.
What do you think: can certain themes or stories be better expressed by women’s voices?
I would say stories are expressed through words. In Sutartinės, words are used beautifully and in a very subtle way, telling sad and funny stories. Sutartinės tell everything about life.
But the music, the sound is more important?
Yes, the biggest impression is made by the sounds that follow one another in seconds. That is what is special about Sutartinės.
Role of women in Lithuanian culture
What significance did and do women’s voices have in the songs of Lithuanian culture?
In our culture, women have always been strong but gentle, independent people. After Lithuania became independent in 1918, women were allowed to vote and be elected. So I think that this sense of women’s freedom to be together and to be heard leaves its mark in singing as well.
Has anything changed in the role of singing and songs?
Lithuanian history is very complicated. I think the village as a structure played a big role in preserving Lithuanian folk culture, songs, stories and traditions. Women played an important role in this. They worked, attended meetings. And in all areas of daily life, they sang. All people sang – even in hard times.
How did you come together as a group to sing Sutartinės?
We don’t consider ourselves a group. We all live in the same area. Rasa and I are very close neighbours, Kristina and Jūra live a little further away, but we are neighbours nonetheless. We are friends. Another friend, Živilė [Živilė Muraskiene also designed the album cover] does not sing, but she decorates everything with her own paintings. We sing as friends. We are all part of Stuba, the organization we founded 10 years ago.
[STUBA means house, home. A group of women has created a space here for creative initiatives within the community. One of STUBA’s goals is to give singing a place in everyday life again.]
Where do you get the songs from? Are there archives for them? And how do you decide which songs to sing?
Yes, there are archives. We are very grateful to all collectors, keepers and preservers of Sutartinės.
Which Sutartinė we sing depends on our mood, the melody, the story, the phase of life or the season.

Searching for traditions
I think you are not only performers of songs, but also keepers of these songs and the culture associated with them. How do you see it?
Yes, I agree with you. Basically, we don’t do anything big. My wish is to keep the Sutartinės alive by my friends and I setting an example to show many people that they can sing them too. When possible, we introduce Sutatinės to foreign listeners and invite them to sing with us. I hope that in this way we can also awaken in them the desire to search for the folk traditions of their country. I think our ancestors not only preserved the traditions, but also kept them alive. We continue this and adapt them to today’s conditions.
So you also change something in the songs? And do you pay attention to a balance between tradition and innovation?
Usually, we try to sing both the original version and traditional versions. But sometimes we also improvise.
Have you ever thought about writing Sutartinės yourself?
No (laughs).
The path to the album
The album “Serendipitous Meeting” has now been released. How did you get in touch with Kjell Braaten?
It happened by chance – Serendipitous describes a situation when you happen to be in the right place at the right time, like when you meet a good friend in an unusual place. We sometimes look for ways to look abroad, how we can enrich our singing and our perspective and get new ideas. I wrote an application for Nordic Culture Point [an institution of the Nordic Council of Ministers to support cultural cooperation between their countries] and that’s how we got the opportunity to visit Norway and the Lithuanian communities there. We knew that Kjell had a passion for old Scandinavian music. The artist Skaidra Jančaitė also joined us. We wanted to develop something together. And that’s how the album “Serendipitous Meeting” came about.
What are the songs on the album about?
The first song is about a linden tree and a parallel to a mother and a young girl who is going to get married. A linden tree represents the mother, the branches of the tree represent the daughter.The second song “Judabra” is a song full of magical words. It is also a sutartinė for weddings. It tells of the efforts of a young girl to make a wreath, a flower crown.There is also a song about bees, about a willow and the respect you show a tree before cutting it down.

Sounds and ‚magic words‘
Some of the lyrics consist of „words“ without meaning, as is often the case with folk songs. In German songs, for example, there is often something like „tralalala“.
We call them magic words, powerful words. There are „laduto tuto“, „siudija, siudijo, siudijula tatato“, „lingo“, „čiuto rūto“ and many more.
What is it like today: on what occasions do people sing Sutartinės? Are they still sung at certain celebrations such as weddings?
We try to keep singing as a pleasure for us, as a way to relax, as a time out from everyday life. But sometimes we sing it for close friends at their weddings or before funerals, to accompany the soul after death. We also take part in various Sutartinė singing festivals in Lithuania, such as “Sutartinių takas” and others.
Thank you for the answers and interesting information. Finally, I have one more question: do you have any children? Are there any young women who continue the tradition?
There are young women who come to our open workshops. I encourage them not to stop singing and hope that they continue to enjoy it.
And I hope that you continue to enjoy singing Sutartinės and that you can infect others with this joy. Whether it is by starting to sing Sutartinės themselves or by listening to the album!
And now let’s dive into the sounds: “Turėjo Liepa” (There is also a great live video that you can watch on the Bandcamp page)
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- STUBA-Photo-Polina-Butkiene-2-1-300×300: Kjell Braaten Music Foto Polina Butkiene
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