Warum Metal-Festivals während des Wacken-Wochenendes erfolgreich sind
Während sich die Heavy-Metal-Welt am ersten Augustwochenende traditionell nach Wacken orientiert, offenbart sich ein interessantes Phänomen: Die Metal-Szene Deutschlands vibriert an diesem Wochenende an mehreren Orten gleichzeitig. Parallel zum ikonischen Wacken Open Air finden nämlich diverse weitere Metal-Festivals statt – und das ist kein Zufall.
Laut Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Professor für Kommunikationsmanagement und Experte für Festivalmanagement an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf, ist diese Parallelplanung ein strategisch durchdachter Schachzug. Gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tom Naber (auf dem Foto rechts) untersucht Bauer die komplexen Mechanismen des Open-Air-Festivalmanagements.
Festivalprofessor: Parallele Durchführung ist strategischer Schritt
„Die parallele Durchführung von Metal-Festivals am Wacken-Wochenende ist ein gezielter strategischer Schritt, der verschiedene Vorteile vereint“, erklärt Bauer. Viele Bands, die für Wacken bereits in Deutschland sind, würden von kleineren Festivals gebucht, was Kosten für Anreise und Logistik reduziert und gleichzeitig die Verfügbarkeit hochwertiger Acts erhöht.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Zielgruppendiversität. Während Wacken als Großevent mit sehr breitem Spektrum wahrgenommen würde, zielten spezialisierte Festivals auf eine spezifischere Fangemeinde ab. Beispiele sind das Dortmund Death Fest oder das ZappenDuster Open Air. Diese kleineren Festivals konzentrieren sich oft auf ein einzelnes Metal-Subgenre wie Death Metal oder Black Metal und so weiter. Und so bieten sie eine authentischere, intimere Atmosphäre und sind folglich so richtig „trve“.
„Für wahre Metal-Puristen sind diese kleineren, genre-spezifischen Events die perfekte Alternative“, betont Bauer. Sie bieten eine authentische Atmosphäre, die in Wacken durch die großen Massen und das breit aufgestellte Programm oft überlagert wird. Zudem ist das Wacken Open Air regelmäßig ausverkauft, sodass viele Fans leer ausgehen. „Die parallelen Festivals bieten diesen Fans eine willkommene Möglichkeit, dennoch an einem Metal-Event teilzunehmen“, so Bauer weiter.
Festivals parallel zum Wacken Open Air oft ausverkauft
Die parallelen Festivals sind keinesfalls nur eine Notlösung für die, die kein Ticket für Wacken ergattern konnten. Sie sind oft selbst ausverkauft und erhalten durchweg positives Feedback von Fans und Bands. Diese Zufriedenheit zeigt, dass das Konzept funktioniert und die Nachfrage nach solchen spezialisierten Events groß ist.
„Durch diese strategische Planung und das tiefe Verständnis für die Bedürfnisse der Metal-Fans beweisen die Veranstalter, dass erfolgreiches Festivalmanagement viele komplexe Aspekte beinhaltet“, resümiert Bauer. „Ein Metal-Festival am Wacken-Wochenende zu veranstalten, ist also kein unglücklicher Zufall und auch kein riskantes Wagnis, sondern cleveres Festivalmanagement.“
Diese Parallelplanung zeigt deutlich, dass der Metal-Kosmos weit über Wacken hinausreicht. Sie beweist, dass mit durchdachter Eventplanung und einem guten Gespür für die Szene auch kleinere Festivals am gleichen Wochenende bestehen und florieren können. So bleibt die Metal-Welt an diesem Wochenende nicht nur in Wacken, sondern auch an vielen anderen Orten in Deutschland in Bewegung – und das ist definitiv kein Zufall.
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Bildquellen
- PM IST-Hochschule Bauer Naber 2024-08: IST-Hochschule für Management
- Dortmund Deathfest 2024 – Misery Index live: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Festival Fans Titelbild: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
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