Blues Festival Kaiserslautern Tag 3
Nach den großartigen Shows vom Vortag mache ich mich heute erneut auf in die Kammgarn nach Kaiserslautern, da heute der Abschluß des 3- tägigen Blues Festivals gefeiert wird. Die Party steigt mit JD Simo und Band, The Brew und The Excitements. Am Eingang bekommt jeder zahlende Gast, als Andenken, einen Sampler zum Festival. Sehr schön…
Dass die Plattenfirma Mascot derzeit einige heiße Eisen im Feuer (u.a. Black Stone Cherry, Monster Truck, Joe Bonamassa) haben, ist nichts neues. Aber mit SIMO und The Brew schießen sie heute Abend den Vogel komplett ab.
SIMO & Band
Gestern hat SIMO noch eine ausverkaufte Rockpalast Show in Bochum gespielt, heute ist er gut gelaunt in der Westpfalz angekommen.
Kurz nach 20 Uhr kommt Veranstalter Michael Hill auf die Bühne und kündigt vor fast ausverkaufter Hütte JD SIMO aus Nashville, Tennessee an.
Fast schon schüchtern betreten die drei Herrschaften die Bühne und legen sofort mit Long May You Sail vom aktuellen Album Let Love Show the way los. Die Hippie Rocker überzeugen gleich vom ersten Takt an mit fettem, aber trotzdem differenziertem Sound. Teilweise geht der Gesang etwas unter, aber sonst gibt’s da gar nix zu meckern. SIMO spielt übrigens das komplette Set eine wunderschöne rote Gibson ES-335 über einen Verstärker, der aussieht, als hätte er die letzten beiden Weltkriege mitgemacht und diese auch gewonnen. Das nenne ich mal Vintage.
Bassist Elad Shapiro bildet zusammen mit Drummer Adam Abrashoff eine großartig eingespielte Rhythmussektion. Kein Wunder bei dem Gig Marathon den SIMO mit seiner Band in den vergangen Jahren hingelegt hat.
Die Band überzeugt nicht nur durch exzellente und spontane Jams wie z.B. im Anschluss an Adams Drumsolo, sondern auch durch unglaubliche Flexibilität und Virtuosität.
Zum Abschluss bekommen die teilweise staunenden Zuschauer noch das obligatorische Joe Cocker Cover With A Little Help From My Friends um die Ohren.
Nach viel zu kurzen 1:15 h ist der Zauber leider schon ohne Zugabe zu Ende.
Setlist
01. Long May You Sail
02. Don’t Waste Time
03. People Say
04. Light The Candle
05. What’s Coming To Me
06. Shine
07. Temptation
08. Return
09. I’d Rather Die In Vain
10. Be With You
11. With A Little Help From My Friends
The Brew
SIMO hat mich und das Publikum schon sehr überzeugt und ich denke mir, was da jetzt noch kommen soll um an dieser Show zumindest ebenbürtig zu sein. Kurze und klare Antwort: THE BREW.
Meine Herren. The Brew ist die einzige Band des Festivals, die das volle Programm mitgekarrt haben. Massive Marshall Fullstacks, Bühnenvorhang mit Bandname, Bassdrumfell mit Bandlogo etc… 21:30 Uhr. Licht aus. The Brew an.
Auf die Bühne kommt ein kleiner junger Mann mit Gibson Les Paul im Anschlag. Optisch eine Mischung aus jungem Angus Young und angezogen wie Wolfmothers Andrew Stockdale. Hinter der Schießbude verkrümelt sich, kaum sichtbar, Drummer Kurtis Smith und ACHTUNG! sein Vater Tim als Bassist. Ähnlich wie bei SIMO scheinen die drei Engländer auch Vintage Material mitgeschleift zu haben. Wobei die Amps von The Brew aussehen, als haben sie den Krieg verloren. Die Teile werden nur noch von Dreck und altem Bühnenschweiß zusammen gehalten.
Jedem Zuschauer wird bei den ersten Takten klar, dass The Brew eine deutlich härtere Gangart auflegt als die Vorgänger. Die Jungs ballern eine Riffsalve nach der anderen raus, fette Halftimes, heavy Riffing ohne unnötig kompliziert zu wirken, aber dennoch anspruchsvoll ohne langweilig zu werden. Gitarrist Jason Barwick und Bassist Tim Smith stehen keine Sekunde still und fetzen, springen und posen was das Zeug hält. Jason ist nicht nur Gitarrist sondern auch mit einer höllisch starken Stimme gesegnet, die er geschickt einzusetzen weiß.
The Brew kann einfach ALLES
Zudem haben The Brew alles, wirklich alles auf Lager, was man von guten Rockshows gewohnt ist. Sei es mit Geigenbogen die Les Paul zu malträtieren à la Jimmy Page, den Gesang mit der Gitarre doppeln à la Deep Purple, Duckwalk à la Angus Young oder auch das Schlagzeugsolo mit bloßen Händen zu Ende bringen. The Brew kann einfach ALLES und das richtig gut und wirkt nie wie einfach nur eine Kopie von irgendeiner anderen Band. Sie bauen sich einen mächtige Soundwald auf, was unter anderem am Stepptanz auf dem Gitarreneffektbrett liegt, den Jason dauerhaft hinlegt. Nach 1:45 haben die Herrschaften aus Grimsby, Nordengland das letzte aus sich und den Zuschauern rausgeholt und entlassen das Publikum zum wohlverdienten Feierabendbier zum Late Night Special.
Setlist
01. Shake the Tree
02. Johnny Moore
03. Knife Edge
04. Without you
05. Repeat
06. Skip
07. KAM
08. Rock n Roll Dealer
09. Name on a Bullet
10. Black Hole Soul
11. Every Gig Has A Neighbour
12. Mute
13. A Million Dead Stars
The Excitements
erfreuen uns dieses Mal zum Late Night Special und auch gleichzeitig zum Abschluss der 3- tägigen Blues Festivität in Kaiserslautern.
Inspiriert von der Musik von Ike & Tina Turner, Etta James und nicht zuletzt dem frühen James Brown gründet sich die Band 2010 in der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Ihre Live-Qualitäten bringen jeden Saal zum Brodeln.
The Excitements sind insgesamt sieben Musiker, die sich dem Stil der 60er und 70er Jahre verschrieben haben. Stilecht werden am Merchstand sogar 7“ Vinyl Singles für einen schmalen Fünfer und natürlich auch das am 23.09. 2016 erschienene Album Breaking the Rule auf 12“ Vinyl verkauft. Die Band hört sich, trotz erneuter Soundprobleme im Cotton Club, sehr frisch aber trotzdem vintage an. Sängerin Koko-Jean Davis wirbelt im Tina Turner Gedächtnisfummel über die mittlerweile sehr eng gewordene Bühne und schreit mit ihrer grandiosen Stimme den ganzen Laden zusammen.
Die Bläsersektion gibt der Show den letzten Schliff um das Blues-Festival 2016 zu eine schönen Abschluß zu bringen. Veranstalter Michael Hill ist voll des Lobes für seine engagierten Bands und bereitet sich geistig schon auf die Acts fürs nächste Jahr vor.
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