Rock Hard Festival: Erster Tag mit vielfältigem Metal bei trockenem Wetter
Das Rock Hard Festival startete am 17. Mai 2024 im Amphitheater Gelsenkirchen mit einem eindrucksvollen ersten Tag. Und der bot sowohl musikalisch als auch organisatorisch einige Höhepunkte. Bereits vor Festivalbeginn wurde bekanntgegeben, dass der Camping Ground wegen Überfüllung frühzeitig geschlossen werden musste. Diese Nachricht verdeutlichte aber auch die große Beliebtheit des Events. Der Grund war jedoch einer, der Ungewissheit auslöste. Denn: Zusätzlich gab es im Vorfeld die beunruhigende Nachricht, dass die Zukunft des Festivals im nächsten Jahr wegen der internationalen Garten Schau auf dem Gelände ungewiss ist. Und weil die Arbeiten bereits begonnen hatten, stand bereits jetzt schon ein gewisser Teil des Campings Grounds nicht mehr zur Verfügung.
Der Festivalauftakt gehörte „Dread Sovereign“, einem Nebenprojekt der Band „Primordial“, die am Samstag auftrat und als eines der Highlights des Festivals galt. Mit ihrem genreübergreifenden Doom lieferten „Dread Sovereign“ eine beeindruckende Show ab und sorgten für einen bombastischen Start. Die Band kombinierte schwere, melancholische Klänge mit experimentellen Elementen, was für eine düstere und gleichzeitig faszinierende Atmosphäre sorgte. Besonders beeindruckend war die Vielschichtigkeit ihrer Musik, die trotz der Schwere stets abwechslungsreich und spannend blieb.
Die Doom-Welle setzte sich mit „Thronehammer“ fort, einer deutsch-britischen Band, die kurz vor der Corona-Pandemie gegründet wurde und zunächst online arbeitete. Ihr epischer und druckvoller Auftritt begeisterte die Zuschauer und zeigte, dass die Band auch live eine gewaltige Präsenz hat. „Thronehammer“ brachte ihre Musik mit einer Intensität und Wucht auf die Bühne, die das Publikum in ihren Bann zog. Ihre Songs waren geprägt von tiefen, kraftvollen Riffs und majestätischen Melodien, die die epische Natur ihrer Musik unterstrichen.
„Mystic Prophecy“, bekannt als „verlässliche Konstante in der deutschen Power-Metal-Szene“, überzeugten mit einer energiegeladenen Performance. Ihr Song „Metal Division“ brachte das Publikum sofort zum Mitsingen und Mitklatschen. Die melodischen Refrains und die dynamische Bühnenpräsenz machten die Band zu einem frühen Highlight des Tages. Mit wehenden Haaren und mitreißenden Gitarrensoli zeigten „Mystic Prophecy“, warum sie einen festen Platz in der Power-Metal-Szene haben. Besonders auffällig war die Fähigkeit der Band, das Publikum von Anfang an zu packen und die Energie während ihres gesamten Sets hochzuhalten.
Zwischen den Auftritten der Bands gab es eine Moderation zur Begrüßung des Publikums und einen Hinweis auf das Wetter. Entgegen den Vorhersagen blieb es den ganzen Abend trocken, was die Stimmung zusätzlich hob.
Rock Hard Festival 2024: Tag 1 blieb trocken
Die schwedische Death-Metal-Band „Unleashed“ brachte mit ihrem brutal-brachialen Sound das Publikum zum Kochen. Die lautstarken Fragen „Are you ready for Swedish death metal?“ erhielten enthusiastische Antworten und sorgten für ausgelassene Stimmung. „Unleashed“ überzeugten mit ihrer kompromisslosen Härte und der intensiven Bühnenpräsenz, die die Fans von Anfang an mitriss. Ihre Performance war geprägt von schnellen, aggressiven Riffs und donnernden Drums, die die Energie im Amphitheater auf ein Maximum trieben.
„Brutus“, mit einer Schlagzeugerin als Frontfrau, boten eine außergewöhnliche Show. Durch die nach vorne gerückte und leicht gedrehte Position des Schlagzeugs konnte die Band eine intensive Verbindung zum Publikum aufbauen. Ihre energiegeladene Musik mit hohem Mitsing- und Mittanz-Faktor machte sie zu einem der spannendsten Acts des Tages. „Brutus“ beeindruckten nicht nur durch ihre ungewöhnliche Besetzung, sondern auch durch ihre musikalische Vielfalt, die Elemente von Post-Rock, Hardcore und Alternative miteinander verband. Der einzigartige Klang und die dynamische Performance machten sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Headliner „Amorphis“ mit spezieller Videoshow
Den krönenden Abschluss des ersten Festivaltages bildete der Headliner „Amorphis“ aus Finnland. Bereits im Vorfeld war ihre Show mit einer speziellen Videoshow angekündigt worden, was die Vorfreude der Fans steigerte. Sieben mannshohe Videodisplays begleiteten die Songs thematisch und schufen beeindruckende visuelle Effekte, wie einen riesigen Mond beim Song „The Moon“. Frontmann Tomi Joutsen scherzte zwischen den Songs und begrüßte die Fans humorvoll beim „Hard Rock, äh Rock Hard Festival“.
Die Setlist von „Amorphis“ umfasste sowohl Songs vom aktuellen Album „Halo“ als auch Klassiker wie „Black Winter Day“ und „My Kantele“ aus den 1990er Jahren. Der Auftritt von „Amorphis“ war zweifellos ein Highlight des Festivals, obwohl die angekündigte Videoshow für heutige Headliner und Shows nicht außergewöhnlich war. Die besondere Atmosphäre des Amphitheaters, umgeben von Industrie-Romantik und dem nahegelegenen Kanal, auf dem große Schiffe vorbeifuhren, verlieh dem Ganzen jedoch einen einzigartigen Charme.
Fazit
Der erste Tag des Rock Hard Festivals bot einen gelungenen Auftakt mit abwechslungsreichen Bands und einer beeindruckenden Headliner-Show. Schon am frühen Abend waren einzelne Motive des Festival-Merch restlos ausverkauft! Was für ein Erfolg! – Doch die organisatorischen Herausforderungen und die ungewisse Zukunft des Festivals trübten die Stimmung ein weing. Die Besucher konnten sich jedenfalls auf weitere spannende Auftritte an den kommenden Tagen freuen.
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Bildquellen
- Dread Sovereign 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Thronehammer 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Mystic Prohecy 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Unleashed 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Brutus 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Amorphis 27.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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