Rock Hard Festival – Tag 2

Der zweite Tag des Rock Hard Festivals wird ein wenig durch die Wettervorhersage getrübt, die Regen ankündigt. Das ist den meisten Fans jedoch nicht ganz so wichtig – man kann sich ja eine Regenjacke oder einen Müllsack überziehen oder unter einen Bierstand flüchten. Also dann mal ran an die Bühne.
Amethyst

Heute geht es mit Amethyst los, die klassischen Heavy Metal der 80er Jahre spielen. Vor der Bühne ist noch nicht allzu viel los – ist ja für die meisten Festivalbesucher noch früh. Trotz bescheidener Zuschauerzahlen schlagen sich Amethyst wacker.
The Night Eternal

Als zweite Band darf dann The Night Eternal ran. Das ist ein Heimspiel für die Jungs um den quirligen Sänger Ricardo Baum. Ricardo lässt stimmlich nichts anbrennen, und auch die anderen haben richtig Feuer. Schön, einer Ruhrpott-Band beim Wachsen zusehen zu können. Sie werden mit ihrem düsteren Metal immer besser und konnten auch außerhalb Deutschlands schon eine Menge Lorbeeren einheimsen.
The Gems

The Gems sind ein Ableger von Thundermother aus Schweden. Die geschassten drei Musikerinnen machen als The Gems weiter. Im früheren Stil, der sehr an AC/DC angelehnt ist, rocken The Gems fröhlich drauflos und können das Publikum damit auch weitestgehend begeistern. Leichte Kost, kann man gut mitnehmen. Ein männlicher Bassist lässt das Trio zum Quartett werden.
Dool

Dool aus den Niederlanden waren vor einigen Jahren bereits zu Gast auf dem Rock Hard Festival. Ihre düstere, atmosphärische Rockmusik ist nicht so leicht zu verdauen wie die ihrer Kollegen zuvor. Passend zu den oft melancholischen Stücken kommt auch ein heftiger Regenschauer aus den Wolken, und viele suchen Schutz. Der Auftritt der Band rund um Sängerin und Gitarristin Raven van Dorst kommt trotzdem gut an.
Threshold

Für mich ein Höhepunkt des Tages. Threshold, die Progger aus UK, machen mir immer Spaß. Leider mussten sie ihren Auftritt im letzten Jahr auf dem RHF absagen, hielten aber ihr Versprechen ein, dieses Jahr zu spielen. Der Großteil der Songs stammt von den letzten beiden Alben, auf denen Sänger Glynn Morgan wieder dabei ist. Karl Groom an der Gitarre hat anscheinend gute Laune und lächelt am laufenden Band. Die Rhythmusgruppe mit Steve Anderson am Bass und Johanne James an den Drums ist fabelhaft – Anderson cool, James mit Elan, einer Menge Spaß und lustigen Grimassen.
Nile

Mit Nile geht es wieder in die harte Richtung: technischer Death Metal mit dem Thema Ägypten und Pharaonen. Eine coole Mischung, die sich Bandleader Karl Sanders da ausgedacht hat. Nile lassen es richtig krachen, und auf den Rängen kreisen die Mähnen. Harter Sound und gurgelnder Gesang. Das Stageacting ist eher statisch – da spricht ganz allein die Musik. Trotz aller Härte hat Sanders auch mal ein Lächeln auf dem Gesicht. Sympathisch.
Crimson Glory

Eine meiner Lieblingsbands des US-Metal. Leider blieb es mir verwehrt, die Band in Originalbesetzung mit Sänger Midnight live zu erleben. Das Konzert heute darf ein eher unbekannter Sänger namens Travis Wills bestreiten. Und ja, der macht seine Sache mehr als gut. Fast perfekt trifft er die Töne von Klassikern wie Valhalla, Lady of Winter oder dem Übersong Lost Reflection. Besonders Leadgitarrist Mark „Borgy“ Borgmeyer lässt mich mit offenem Mund staunend vor der Bühne stehen. Gute Bühnenpräsenz und unheimlich schnelle Finger faszinieren mich. Dass ich das noch erleben darf: Crimson Glory live – und das mit drei Originalmitgliedern. Für mich und viele andere der absolute Höhepunkt des Tages. Da muss man nur in die Gesichter der Leute schauen: Gänsehaut pur.
Dismember

Der Headliner des Tages sind dann Dismember aus Schweden. Nach Crimson Glory haben bereits einige Zuschauer die Heimreise angetreten. Der Regen war für manche vielleicht doch ein bisschen zu viel. Dismember hauen trotzdem eine Death-Metal-Oldschool-Show raus, die sich sehen lassen kann. Viel Feuer und düsteres Licht sorgen für die passende Kulisse. Manch einer hat sich gefragt, ob eine Band wie Dismember, die in letzter Zeit sehr wenig zu sehen und zu hören war, den Slot eines Headliners ausfüllen kann. Doch: Sie können. Bleibt zu hoffen, dass die Band wieder aktiver in das Musikgeschehen eingreift – in der Form sind sie dazu allemal.
Amethyst
The Night Eternal
The Gems
Dool
Threshold
Nile
Crimson Glory
Dismember
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Amethyst RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- The Night Eternal RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- The Gems RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Dool RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Threshold RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Nile RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Crimson Glory RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Dismember RHF 08.06.25: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
Neueste Kommentare