SACRED REICH betreiben den Ausverkauf!
SACRED REICH betreiben den Ausverkauf? Nein, keine Angst. Die Thrasher aus Arizona haben im 35. Jahr ihres Bestehens keinesfalls aufgehört, ihre politische Meinung ungefragt unters Volk zu bringen. Im Gegenteil! Wer sich zum diesjährigen Comeback-Album „Awakening“ die Mühe macht, die Texte mitzulesen, kann sich beruhigt zurück lehnen.
Ein Treffen unter alten Freunden
Der Clickbait-Titel zielt „nur“ darauf ab, dass Phil Rind und seine Mitstreiter erwartungsgemäß das Turock in Essen bereits vor mehreren Wochen ausverkauft haben. Eine Risenüberraschung ist das andererseits nicht: das Turock bzw. das Turock Open Air und SACRED REICH, das ist schon seit mehreren Jahren eine erfolgreiche Allianz. Der Gig am 8. Dezember war insoweit ein Pflichttermin während der laufenden Europatour mit NIGHT DEMON im Vorprogramm (HIER unsere Vorankündigung).
Kalifornischer Kickstart
20.00 Uhr. Primetime. Aus den Boxen schallt „The Mountain of Power Procession“ vom Conan-Filmsoundtrack. Showtime für NIGHT DEMON. Das Trio um Jarvis Leatherby explodiert in gewohnter Manier auf die Bühne und verkündet mit „Full Speed Ahead“ unmissverständlich das Motto des Abends. In der ungewohnten Position als Opener gehen die Kalifornier ohne Schnickschnack von Null auf 160. Ist das wie gesagt ausverkaufte Parkett für ca. 30 Sekunden ein bißchen überrumpelt, so schalten zumindest die ersten sechs oder sieben Reihen dann doch blitzschnell auf Party.
Voller Körpereinsatz
„Ritual“ von der Debüt-EP sorgt nahtlos dafür, dass sich auch die hinteren zwei Drittel der Halle eingrooven können. Danach geht es Schlag auf Schlag. Schon bei „Welcome to the Night“ macht Jarvis auf der Bühne den ersten Kilometer im Hin- und Herrennen klar. Armand Anthony post mit der schwarzen Flying V seine Brusthaare Richtung Publikum und Dusty Squires bearbeitet sein leicht abgespecktes Drumkit wie ein Berserker.
… and we are Rock’n’Roll!!!
Erster Höhepunkt im 45 Minuten-Set ist kurze Zeit später das geniale Medley aus MOTÖRHEADs „Overkill“ und „Dawnrider“, gefolgt von „Heavy Metal Heat“. Spätestens hier ist auch der letzte SACRED REICH-Fan übergelaufen und der Mob tobt. Um sich ein Bild der Lage zu machen, steigt Jarvis während des Solos ins Publikum und verschafft sich mit dem Fret seines Basses die nötige Bewegungsfreiheit.
Klassisches Outro
„The Chalice“ gönnt der begeisterten Menge nochmal eine Pause im Midtempo, um für „Darkness Remains“ Luft zu schnappen. Den Schlusspunkt setzt die Bandhymne „Night Demon“.
Den drei Jungs aus Ventura war es ein Anliegen, mit SACRED REICH auf Tour zu gehen. Aus der Rolle als Opener, also Anheizer haben sie eindeutig das Beste gemacht.
Die Könige im SACRED REICH
Wer heute abend Chef im Ring ist, haben bereits die zahlreichen alten Bandshirts von SACRED REICH im Publikum vor dem Einlass klar gemacht. Aktuelle Herbst-/Wintermode hat Phil Rind vor dem Showstart der Einfachheit halber gleich selbst am Merchstand vercheckt. Immer wieder angenehm, vom Chef bedient zu werden.
Blues Rock vs. Thrash Metal
„The Boys Are Back In Town“ von THIN LIZZY ist ganz besonders in Essen eine Erkennungsmelodie mit Augenzwinkern. Welch ein Kontrast zu „Divide&Conquer“, mit dem das einstündige Set eröffnet wird. US-Ostküstenthrash vom Allerfeinsten von einem meiner persönlichen Alben des Jahres. Phil Rind kann das Grinsen nicht zurück halten, wie vor ihm der Mob hemmungslos ausflippt.
SACRED REICH 2019 AD
Ein kurzes „Gutten Aaabend!“ von Phil und dann die Ansage, um die nächste Partyrakete zu zünden: „No truth – no justice – the American Way!“. Tschüß, reale Welt! Wir sehen uns in dreieinhalb Minuten wieder! Dem Nostalgietrip folgt „Manifest Reality“ und allerallerspätestens jetzt besteht kein Zweifel mehr: „Awakening“ passt mit seinen Songs zu 110% in die Ahnengalerie der Alben von SACRED REICH. Punkt.
Einmal 1985 und zurück
Über insgesamt 15 Songs läuft der Wechsel zwischen Klassikern und zukünftigen Klassikern, die das rappelvolle Turock in den Thrash-Himmel verfrachten. Mein Lieblingssong „Who’s To Blame“ markiert dabei den Beginn der zweiten Hälfte. Jede Note sitzt. Präzision wie bei einer Nähmaschine, schade dass ich im Halbdunkel auf der Treppe das Phrasenschwein nicht finden kann…!
In einer Stunde 15 Songs, das lässt erahnen, welches Tempo das Quartett aus Phoenix auf dieser Tour geht. Mit „Death Squad“ und besonders mit „Surf Nicaragua“ drehen die alten Haudegen nochmal an der Speedschraube. Mit der Ankündigung, in 2020 wieder zu kommen, geht dieser Abend zu Ende.
Festzuhalten bleibt: gerne hätten SACRED REICH noch länger spielen können. Ihre Coverversion von „War Pigs“ habe ich z.B. vermisst. In Punkto Energie und Spielfreude haben sie den Laden bis zur Erschöpfung gerockt. Auf die nächsten 35 Jahre…!
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Bildquellen
- Night Demon 08.12.19 Essen Turock: Bildrechte beim Autor
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