VICINITY – „VIII“ (VÖ: 08.03.2024)
VICINITY – „VIII“ (VÖ: 08.03.2024)
Wir hatten euch ja im Vorfeld ja bereits den Song „Purpose“ hier auf metal-heads.de vorgestellt. Jetzt steht also seit wenigen Tagen das komplette Studioalbum mit dem schlichten Titel „VIII“ in den Regalen des gut sortierten Fachhandels. Ein guter Grund, sich näher mit dem gesamten Material zu beschäftigen und es euch näher zu bringen. Seit 2006 ist die norwegische Formation im Einsatz (wobei 2022 ein bedeutsamer Einschnitt mit dem Ausstieg von Frontmann Alexander Lykke zu verkraften war) und anno 2024 war es an der Zeit, das dritte Album an den Start zu bringen. Apropos Start: der ist furios. Der mit 12 Minuten üppig dimensionierte Opener steigt direkt auf hohem Level ein, kein Vorgeplänkel oder so. Dichte Arrangements, progressives Drumming und die Vocals des neuen Sängers Erling Malm greifen diese Energie auf. Mich hatte ja schon der erste Track begeistert, den ich gehört habe, aber das hier ist echt stark.
Mehrfach fühlt man sich an DREAM THEATER erinnert…und das ist gewiss keine Kritik, sondern eher ein Prädikat. Nach dem ersten Drittel des Songs nimmt man sich teils etwas zurück, um dann bald wieder Fahrt aufzunehmen. Und das bedeutet schon teils eine ziemliche Heavyness. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich doch die Musik im Bereich Progressive Metal sein kann. Zum Glück hat man im Blick, genügend Melodie mit einfließen zu lassen, hier agieren Keyboard und E-Gitarre gekonnt zusammen. Auf jeden Fall ein gelungener Einstieg in das Album.
Weiter geht es mit „Distance“. Energie versprühendes Schlagzeug paaren sich hier mit ansprechenden Keyboard-Arrangements. Der Gesang stimmt mit ein. Es scheint Alles auf einer Linie, dann packt man die Progressivität aus und streut die entsprechenden Drum-Pattern ein. Macht euch selbst ein Bild von der Nummer, wir haben hier das Video für euch:
VICINITY – „VIII“ (VÖ: 08.03.2024)
Den nächsten Track hatten wir ja euch schon vorab serviert. Dieser baut eine etwas melancholischere Stimmung auf. Keyboardmelodien und dazu die Schlagzeugbeats. Die Stimme kommt emotional, aber kräftig hinzu. Prog Metal mit Gefühl…ja das geht. Dann noch ein feines Gitarrensolo. Alles sehr stimmig. Man schafft es wiederholt, ruhigere Passagen einzubauen, aber auch genügend Power auszustrahlen.
Wow! Heavy Gitarrenriffs und wuchtige Drums. Gedrückter und düsterer geht es in den vierten Song auf „VIII“. Das Schlagzeug kommt hier nicht so proggig daher, das Ganze wirkt etwas gradliniger. Nach gut der Hälfte schaltet man dann ein paar Gänge zurück, wird fast melancholisch. Nichts mehr übrig von der Härte zu Beginn…auch wenn es später noch mal etwas „auflebt“ bleibt es eher zurückhaltend.
„The singularity“ startet mit E-Gitarren und das melodiöse Keyboard steigt mit ein. Das Schlagzeug outet sich einmal mehr als Kraftquelle und auch die Vocals strahlen Energie aus. Insgesamt hat diese Nummer wieder eine amtliche Ladung Melodie für uns. Verschafft euch selbst einen Eindruck – hier kommt das Video zum Song:
Der sechste Song auf dem neuen Studiorelease beginnt mit Pianoklängen und dann steigt dezent der Drummer ein. Der Gesang stimmt nachdenklich. Man legt etwas zu, aber die eher gedrückte Stimmung bleibt dem Stück zunächst erhalten. Dann – etwa ab der Mitte – scheint das Ganze aufzublühen. Die Gitarrenmelodien versprühen so etwas wie Hoffnung…und auch das Schlagzeug hat mehr Drive.
Mit „DKE“ geht es dann wieder etwas härter zur Sache. Die Drumparts stehen im Vordergrund, die Keyboardmelodie liegt darunter, scheint dagegen „anzukämpfen“. Die Gitarre stellt so etwas wie das Bindeglied dar. Leider fehlt mir da teils der rote Faden. Es wirkt ungeordnet, manchmal fast chaotisch. Ach ja, es ist übrigens ein reines Instrumentalstück. Hätte man sich aus meiner Sicht ganz sparen können, oder es deutlich einkürzen. Zum Abschluss spendiert man noch einmal ein 13-Minuten-Stück. Dieses beginnt sehr gemächlich. Aber wer den Rest der Scheibe schon gehört hat, ahnt, dass es so nicht weitergeht…so wird es nach 90 Sekunden wieder heavy, flotte Finger auf den Tasten und ein treibendes Schlagzeug sind am Werk. Bei so langen Songs überlegt man ja schon, ob man etwas hätte kürzen können. Aber insgesamt ist „Face the rain“ recht kurzweilig, daher soll die Länge keinen Kritikpunkt darstellen.
Wie lautet das Fazit zum aktuellen Album von VICINITY?
Wie lautet also das Fazit zum dritten Studioalbum von VICINITY? Ich hebe eigentlich nicht so gerne einzelne Songs hervor. Aber wenn ich es tun sollte, würde ich wahrscheinlich den Opener nehmen. Der Fünfer aus Norwegen liefert qualitativ hochwertigen Progressive Metal. Die Nähe zu DREAM THEATER ist beim ersten Song sehr deutlich, aber beim Rest des Materials ist es mir nicht so verschärft aufgefallen. Insgesamt ein starkes Album, das ich unbedingt zum Antesten empfehle!!
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Bildquellen
- VICINITY – VIII Albumcover: Uprising Records
- VICINITY – VIII Albumcover – Beitragsbild: Uprising Records
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