Tool live – 18.06.2024 Köln

Tool live
Tool live in der Lanxess Arena! Allen Unkenrufen zum Trotz, wollte ich mir diesen Auftritt nicht entgehen lassen. Denn im Vorfeld gab es genug Diskussionen in Fankreisen…Innenraum komplett bestuhlt, Tickets starteten bei über 100 Euro u.s.w.
Vorab ein paar Worte zu den generellen Preisen. Das Konzert war nicht günstig, aber die Band betreibt auch einiges an visuellem Aufwand, der irgendwie bezahlt werden muß. Was ich eher frech fand, waren die Preis in und um die Lanxess Arena. Parken in P1 kostet inzwischen 12 Euro, wenn man es vorab über die Webseite der Arena bucht (keine Ahnung, ob es vor Ort günstiger ist)…finde ich hart. Habe dann etwas entfernet für 3 Euro geparkt, allein schon aus Prinzip. Dann ein 0,4 Liter Kölsch für 5,90 Euro…ja moin. Kann man machen, muß man aber nicht. Die Zeiten mit 0,1l für 1 Euro scheinen endgültig vorbei zu sein.
Night Verses
Los ging es absolut pünktlich um 19:30 Uhr mit der Band Night Verses aus Kalifornien. Noch nie von gehört, aber das ist ja bei der Vielzahl von Bands da draußen auch kein Wunder. Das Trio bestehend aus Drums, Bass und Gitarre schepperte aber mal sowas von beeindruckend los, das es eine wahre Freude war. Gesang gab es keinen und ich würde die Nummer mal grob im instrumentalen Post Rock verorten. Es gab ziemlich schnell eine Connection zwischen Band und Publikum und man hatte doch sehr schnell das Gefühl „die passen ja schon irgendwie zum Main Act“. So war der begeisterte Applaus nach dem ersten Song auch nicht verwunderlich. Wie oft besucht man Konzerte und fragt sich, wie die Vorband wohl zur Hauptband ausgesucht wurde? Hier definitiv nicht der Fall.
Auffällig war vor allem immer wieder der Drummer. Wer noch „das Tier“ aus der Muppet Show kennt…ungefähr so, nur in verdammt gut 😉 Der Kollege hat die Felle bearbeitet, als gäbe es kein Morgen. Nach dem zweiten Song flog dann auch das Shirt weg, kein Wunder bei dem Tempo. Ich war mir kurz unsicher, ob Danny Carey sich mit der Vorband einen Gefallen getan hatte, aber dazu später mehr.
Auch der Gitarrist machte viel Spaß und zeigte eindrucksvoll, was man mit nem Pedalboard alles anstellen kann. Den Schlusspunkt setzte allerdings wieder der Drummer, der artistisch von seinem Hocker sprang und dabei ein letztes Mal auf die Felle eindrosch. Wer die Band live erleben will…im August sind sie wohl wieder in Deutschland unterwegs.
Tool
Dann ging es in die Umbaupause, in der u.a. erst mal Leftfield lief…sehr schön. Langsam aber sicher wurde die Arena richtig voll…allerdings war der Innenraum ja, wie oben bereits erwähnt, bestuhlt. Das kostet natürlich eine Menge Plätze. Überpünktlich um 20:25 Uhr gingen die Lichter aus und unter frenetischem Applaus enterte Danny Carey die Bühne, gefolgt von den anderen Musikern. Diese setzten zum Intro an und irgendwann stand dann auch Maynard James Keenan auf der Bühne. Also auf der Bühne der Bühne…denn man hatte auf die eigentliche einen weiteren Aufbau gesetzt. Dahinter ein riesiger Bildschirm oder eine Leinwand…ich bin nicht sicher. Die Fotografen durften genau für einen Song in den Graben und die visuellen Effekte waren in rot gehalten. Nicht gerade das perfekte Setting für Fotos, aber was will man machen. Dafür glasklarer Sound, absolut top.
Nach dem ersten Song dann eine Begrüßung durch Maynard. Er wollte Köln jubeln hören und nachdem ihm das Publikum zwei mal zu leise war, drohte er an, es Berlin zu nennen. Beim dritten Mal wurde es definitiv lauter. Hätte er allerdings mit Düsseldorf gedroht, hätte das mit der Lautstärke wohl noch besser geklappt. „We take you on a journey with us…stay connected“. Der Aufruf, die Handys in den Taschen zu lassen, war keine hohle Phrase. Die Security war angehalten, das auch durchzusetzen…keine Fotos, keine Filmaufnahmen…außer beim letzten Song.
Die riesige Leinwand wurde genutzt, um die Musik mit einer Menge visueller Effekte zu untermalen. Sogar der Sockel des Bühnenaufbaus war Teil der Projektion, was richtig gelungen aussah. Mit fortschreiten der Setlist stieg die Stimmung immer weiter an und im Innenraum standen sowieso die meisten. Spätestens bei „Pneuma“ explodierte die Halle förmlich. Bei einigen Fans trat ein ekstatischer Zustand ein und von Ausdruckstanz bis zu Huldigungen war alles zu sehen. Vor allem die Damen im Publikum waren in Tanzlaune. Egal was Maynard macht, ob er durch ein Megafon sang, sprach oder irgendwie tanzte…der Menge wusste er zu gefallen. Nach ca. anderthalb Stunden Spielzeit gab es eine Pause.
12 Minuten
Diese ging genau 12 Minuten und der Countdown wurde an die Leinwand projiziert. Pünktlich nach Ablauf der Zeit stand Drummer Danny an einem übergroßen Gong. Nun wurde eine kreativ experimentelle Phase eingeleitet, in der er zuerst rhythmisch auf den Gong einschlug und danach eine Art analogen Klangcomputer bediente. Muß man mögen, ich brauche derart künstlerische Ausbrüche nicht unbedingt 😉
Aber es gab ja auch noch ein paar weitere Songs zu hören, so dass die Spielzeit sich am Ende sicherlich auf gut über 2 Stunden belief. Auch nicht mehr Standard heutzutage, wo viele Bands nach 90 Minuten durch sind mit ihrer Setlist. Leider musste ich mich im letzten regulären Song dann auf den Weg machen und hab so die Zugabe verpasst, die es wohl noch gab.
Fazit
Hatte ich oben bereits den geilen Drummer der Vorband erwähnt…natürlich hat Danny Carey sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen und nochmal eins drauf gesetzt. Es war ein Erlebnis, ihn live zu hören. In Summe nicht nur ein Abend für Schlagzeug-Liebhaber, sondern ein beeindruckender Abend mit einer guten Vorband und der prägenden Prog Metal Band unserer Zeit. Maynard wirkt einfach, auch ohne dauernd mit dem Publikum zu interagieren…und die Leute an den Instrumenten bei Tool sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Wenn ihr die Chance habt, Tool live zu erleben, dann geht hin. Es lohnt sich!
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Bildquellen
- Tool 19.06.2024: Axel Jusseit
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