EPICA – The Holographic Principle
Die Niederlande verfügen ja förmlich über ein Arsenal erstklassiger Symphonic Metal Bands. Während aber Within Temptation oder Delain, was den Härtegrad angeht, eher im gemäßgten Bereich anzusiedeln sind, geht es bei EPICA mächtig zur Sache. Ihre Verbindung von klassischen Elementen, Chorgesängen, dem famosen Sopran von Simone Simons, heftigen Growls von Mark Jansen und brachialem Gitarrensound machen sie in gewisser Weise einzigartig. Nachdem das letzte Album „The Quantum Enigma“ neue Qualitätsmaßstäbe setzte, erfahrt ihr hier, ob „The Holographic Principle“ das Niveau noch mal steigern kann.
EPICA – Textliche Extraklasse
Thematisch beschäftigt sich die Band auf dem neuen Werk mit der virtuellen Realität. Zwar handelt es ich nicht um ein lupenreines Konzeptalbum, aber das Thema bestimmt das Album. Es ist wirklich bemerkenswert, wieviel Mühe sich EPICA hierbei geben.
Mark Jansen sagt dazu:
„Ich war fasziniert vom Konzept der virtuellen Realität. Heutzutage kannst du dir eine VR-Brille aufsetzen und schon tauchst du in eine völlig andere Welt ein. …In ein paar Jahren wird man nicht mehr wissen, was real und was nur virtuell ist. Vioelleicht realisieren dann einige Leute, dass die Welt, in der wir leben, womöglich auch nur die virtuelle Realität einer höheren Realität ist!
Simone Simons ergänzt:
„…In unserem Kopf und in unseren Träumen können wir komplette Welten erstellen und die Parallelen zu einer virtuellen Realität sind eindeutig. So bekommen unsere Liedtexte auch immer mehr Bedeutung. Wir möchten nicht nur tolle Songs, sondern auch Stoff zum Nachdenken liefern!“
Gesteigerter Härtegrad
Was wird uns nun musikalisch geboten? Nach dem epischen Intro „Eidola“ geht es bei „Edge Of The Blade“ gleich mächtig zur Sache. Der Song wurde bereits vorab als Video vorgestellt und bietet einen hervorragenden Einstieg in das Album. Hier, wie auch beim folgenden „A Phantasmic Parade“ wird bereits deutlich, dass EPICA deutlich an Härte zugelegt haben. Das in Zusammenarbeit mit Joost van den Broek und Jacob Hansen produzierte Album bietet zudem einen erstklassigen und glasklaren Sound. Bei „Universal Death Squad“ geht es noch einmal heftiger zur Sache. Die Song strotzt nur so vor Variabilität und Simone Simons und sämtliche Musiker leisten einen hervorragenden Job.
Jeder Song ein kleines Kunstwerk
Bei den vorgenannten und auch allen folgenden Titeln ist klar erkennbar, dass einfache Songstrukturen nicht die Sache von EPICA sind. Jeder Song ist ein kleines Gesamtkunstwerk. Ob „Beyond The Matrix“ mit seinem hymnenartigen Refrain, das balladeske „Once Upon A Nightmare“ oder das sehr interessante „Dancing In A Hurricane“ (bei dem ethnische Instrumente zum Einsatz kommen), hier wird jede Menge Abwechslung und Qualität geboten. Zu guter Letzt steht mit „The Holographic Principle – A Profound Understanding Of Reality“ ein Song, der auf über 11 Minuten Spielzeit noch mal die komplette Bandbreite von EPICA abdeckt. Simones Sopran, Marks Growls, Chorgesänge, Orchesterinstrumente, fette Gitarren und Bassläufe, treibendes Schlagzeug, Synthiesound und Tempowechsel, hier wird nichts ausgelassen. Ein famoser Schlusspunkt.
Fazit
EPICA können mit „The Holographic Principle“ den starken Vorgänger tatsächlich noch mal toppen. Das Album stellt (mit über 70 Minuten Spielzeit) ein wahres Meisterwerk des symphonischen Schwermetalls dar. Wer hier nicht zuschlägt, der hat garantiert mit dieser Musiksparte nichts am Hut.
Auf Tour mit POWERWOLF
Ab Januar 2017 geht es für EPICA auf große Tour als Doppel-Headliner mit POWERWOLF. Wir haben HIER schon ausführlich darüber berichtet. Man kann wirklich gespannt sein, wie diese Kombination starker aber auch sehr unterschiedlicher Bands beim Publikum ankommt. Respekt dafür, dass die Bands und Nuclear Blast ein solches Wagnis eingehen.
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Bildquellen
- EPICA-The_Holographic_Cover: Nuclear Blast
- Epica_Bandfoto: Nuclear Blast
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