FESTUNG NEBELBURG: „Zurück ins Waldland“
„Zurück ins Waldland“ von FESTUNG NEBELBURG
(VÖ: 12.12.2025)
FESTUNG NEBELBURG ist das Soloprojekt von Nattulv, der es 2005 ins Leben rief. 2007 erschien das Debütalbum „Gabreta Hyle“ und 2015 „Zwischen den Jahren“. Am 12.Dezember 2025 wurde „Zurück ins Waldland“ veröffentlicht.
„Woidmetal“: wo der Waldprophet in die Zukunft schaut
Das Projekt FESTUNG NEBELBURG ist mit dem Wald, insbesondere dem Bayrischen Wald eng verbunden. Denn es ist im niederbayrischen Regen verortet.
Nattulv wollte dem Pagan Metal sowohl musikalisch neue Elemente hinzufügen, als auch mit und in den Texten. Dabei taucht er tief ein in die Sagenwelt des ‚Woid‘, wie die Menschen im Bayrischen Wald ihre Heimatregion nennen, und erzählt von seiner mystischen Natur, unheimlichen Orten, Nixen und Riesen. Aber auch Geschichten von (angeblichen) Hexen und einer geizigen Gräfin
Nattulv bezeichnet die Musik von FESTUNG NEBELBURG als „Woidmetal“. Für ihn heißt dies, dass er nicht nur (Pagen) Black Metal-Bestandteile verwendet, sondern auch punkige Riffs und akustische Passagen.
„Zurück ins Waldland“

Mit dem Album „Zurück ins Waldland“ geht FESTUNG NEBELBURG wieder in die mystische Welt um den Berg Großer Arber.
Die Grundstimmung des Albums ist roh, hart, manchmal kalt, schwer und durchgehend druckvoll. Sie ist oft düster, wie man sich einen tiefen und dunklen Wald vorstellt. Schwarzer Pagan-Black-Metal, in den Elemente aus Rock und Punk eingestreut sind und der nicht wirkt, als sei er auf eine bestimmte Hörerschaft ausgerichtet oder dass er gefallen will.
In den Texten geht es nicht um Heldenepen sondern um Geschichten, wie sie sich die Leute seit Generationen dort erzählen. Unheimliche Geschichten sind es, mit geheimnisvollen Gestalten und tragischen Ereignissen. Einige Stücke sind auch auf Bayrisch gesungen, was dem Ganzen eine besondere Note gibt.
Die Gitarrenparts überzeugen durchgehend in ihrer Bandbreite von Melodie, rauen Black Metal Anteilen und eingängigen rockigen Parts. Es gibt feine Melodien und dynamische Parts, die Spaß machen. Und auch sonst finden sich in den instrumentalen Arrangements viele interessante Elemente. Wenn die Drums die Vocals begleiten, sind sie harsch und prügelnd.
Mit den Vocals konnte ich mich nicht anfreunden. Sie sind – wie die gesamte Musik – roh und nicht durch Technik geglättet. Sie verhindern auf jeden Fall, dass man es sich in der Musik gemütlich macht, und unterstreichen das Unheimliche der Geschichten.
Gut gefallen haben mir der dynamische Opener „Zurück ins Waldland“ und das kraftvolle und runde Stück „Über d‘ Grenz“ sowie „Die Hex‘ von Wittersitt“, einer der vielen Geschichten darüber, wie Frauen zu Hexen gemacht wurden, mit den Wechseln von Riffs und akustischen Parts.
Unterm Strich
„Zurück ins Waldland“ ist ein kompromissloses Album, das sich rau und roh ins Ohr drängt. Ungeglättet, direkt und urtümlich ohne Pathos. Dafür aber mit Kraft und interessanten Arrangements. Wer eher Ungeschliffenes und Raues sucht, wird bei FESTUNG NEBELBURG fündig.
Und hier „Über d‘ Grenz“
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Bildquellen
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