PHASE TRANSITION – „In search of being“ (VÖ: 06.06.2025)

PHASE TRANSITION – „In search of being“ (VÖ: 06.06.2025)

Der Doc mag Prog. Das ist ja längst kein Geheimnis mehr. Und da gilt es auch – neben den neuen Releases von Szenegrößen wie DREAM THEATER & Co. – weniger bekannte und aufstrebende Formationen in den Blick zu nehmen und deren Studioarbeit zu würdigen. So blicken wir heute nach Portugal. Dort sind PHASE TRANSITION beheimatet. Dieses Prog Metal Trio hat Anfang des Monats die neue EP „In search of being“ herausgebracht. Wir wollen uns die fünf enthaltenen Songs mal etwas genauer anschauen.

Wir haben die Band schon seit 2023 auf dem Radar. Da hatten wir euch bereits hier eine Nummer namens „Your guide“ vorgestellt. Das Rad der Zeit dreht sich weiter und 2 Jahre später gibt es erfreulicherweise neues Material. Dazu hatten wir euch vorab in einer News hier bereits mit „Becoming, (r)evolution“ einen ersten Song serviert. Der besticht durch einen flotten Einstieg mit fetten Riffs im Zusammenspiel mit progressiven Drums. Dann steigt nach einer Minute Sängerin Sofia Beco ein und spätestens dann ist man hin und weg. Heavyness, Progressivität…you name it. Mich hat die Nummer gepackt und Lust auf mehr gemacht. So bin ich dazu gekommen, mich auch mit dem Rest der Musik auf der aktuellen EP zu beschäftigen.

Der Start des Silberlings geht eigentlich mit dem längsten Track los – „Dichotomy“ mit fast 10 Minuten Spielzeit. Aber klar, wir befinden uns im Prog Sektor…da gehen auch mal 20-30 Minuten, ohne dass Jemand schief schaut. Dennoch ist die Gefahr immer vorhanden, dass es langatmig wird. Wie sieht es bei PHASE TRANSITION aus? Der Beginn ist eher bedächtig, dann legen die E-Gitarre von Luís Dias in Kombination mit Schlagzeuger Fernando Maia los. Und schon hören wir erstmals das bezaubernde Geigenspiel der Sängerin. Es ist großartig im gemeinsamen Wirken mit der melodischen Seite der elektrischen Gitarre im Einsatz. Herrlich. Nach 2 Minuten kommt der Gesang hinzu. Die Stimmung ist eher nachdenklich, etwas melancholisch. Zwischendurch wird das Energielevel mal spürbar hochgefahren, aber insgesamt ist das Ganze eher zurückhaltend angelegt.

Track 3 trägt den Titel „Veil of illusions“ und wir haben das offizielle Video dazu für euch. Der musikalische Einstieg ist kurz instrumentell recht zügig, dann tritt man ordentlich auf die Bremse und nimmt sich zurück. Später erreicht man ein eher mittleres Tempo. Aber schaut mal selbst:

PHASE TRANSITION – „In search of being“ (VÖ: 06.06.2025)

Weitere 8 Minuten Prog Metal gibt es bei „Shadows of grief“. Es geht sehr bedächtig mit Akustikgitarren los. Die sanfte Stimme der dunkelhaarigen Frontfrau passt hier gut dazu. Dann wieder der Klang der Violine. Das Ganze wäre mir etwas zu seicht, aber man schraubt am Härteregler und legt eine Schüppe drauf. Es bleibt sicherlich gemäßigt, aber strahlt mehr Power aus. Die E-Gitarren und auch die Drums werden später mit hinzugenommen, alleine das macht ja schon was aus. Auch der letzte Track („The other side“ – feat. Ricardo Pereira & MOONSHADE) beginnt eher gemächlich und man ist gespannt, was die Drei da in die 9-minütige Komposition gepackt haben. Schon nach gut 30 Sekunden dreht man auf und die Nummer nimmt Fahrt auf. Dann nach zweieinhalb Minuten wird es plötzlich richtig heftig. Knüppelschlagzeug und düsterer männlicher „Gesang“. Aber ist nur ein kurzes Intermezzo. Später geht es gewohnt im Stil von PHASE TRANSITION weiter.

Ob es diesen Einschub gebraucht hat…für mich nicht unbedingt. Aber das ist Geschmackssache und künstlerische Freiheit. Im weiteren Verlauf wird es dann melodischer mit längeren E-Gitarren-Arrangements und progressiven Drumbeats.

Das Fazit zur EP von PHASE TRANSITION

Welches Fazit kann man also ziehen? Es ist immer wieder beeindruckend, was für fettes Material doch so ein Trio abliefern kann. Mich begeistert bei dem Release vor allem die gelungene Mischung aus viel Melodie – auch unter Einsatz der Violine durch Frontfrau Sofia Beco – und der insgesamt eher gemäßigten progressiven Härte. Einfach stark. Das macht richtig Bock. Man würde der Band wünschen, dass sie ordentliche Supportslots bei Szenegrößen auf deren Tour bekommt und damit bald einen größeren Bekanntheitsgrad erzielt. Es ist einfach zu schade, so großartige Musik nur einem erlesenen Kreis zugänglich zu machen…