PRIMAL FEAR – Metal Commando
Ausgereifter Power-Metal!
Die Institution PRIMAL FEAR aus Stuttgart (Homepage) mit ihrer hochkarätigen Besetzung kann seit Gründung 1997 auf eine beeindruckende Diskografie (12 Alben) zurückblicken. PRIMAL FEAR (Facebook) war oft erfolgreich in den Charts vertreten. Jetzt rollt das „Metal Commando“ (Spitzname der Gruppe aus alten Zeiten von amerikanischen Fans bei einer USA-Tour) mit einem stilechten Cover auf uns zu. Der gute alte Skull wurde für das dreizehnte Album ordentlich aufpoliert und will mit seinen Flügeln hoch hinaus. Ein Motiv, was sich jeder Metalfan und Biker sofort auf die Jacke pflastern würde. Hören wir mal, ob der geflügelte Skull mit seinem strahlenden Beißwerk noch kraftvoll zuschnappen oder nur noch Haferbrei schlabbern kann.
„I Am Alive“
bietet zunächst einmal als schnittige Nummer mit beinharten melodischen Gitarrenriffs, tollen Gesangslinien und satter Power einen verdammt guten Einstieg in das Album. Der Refrain mit Ralfs charakteristischer Stimme bleibt super hängen. Das Gitarrensolo ist erstklassig, was symptomatisch für die gesamte Songpalette gilt. Das macht Durst auf mehr und der Durst wird in der Tat gestillt. Spätestens beim zweiten Song „Along Came The Devil“ habe ich mich voller Begeisterung bei dem METAL COMMANDO eingeschrieben und nehme gerne an der Mission teil. „Along Came The Devil“ ist eine richtig geile rockige Nummer mit enormem Heavy-Einschlag. Die rotzige Nummer besitzt außerdem einen tollen Groove. Ralf Scheepers packt hier schön die Rockröhre raus und „keift“ sich vortrefflich einen ab.
Musik mit Schmackes
So kann man bereits nach den ersten Minuten sagen, dass es auf dem Album handfeste und hochwertige Mucke gibt. Scheinbar war die Truppe in der Musikmuckibude, um den Sound noch weiter aufzupumpen, zu verstärken und ihm den letzten Schliff zu verpassen. Dort hat er sich scheinbar auch mit Udo Dirkschneider getroffen. Zumindest hört es sich so an, wenn Ralf in den hohen Tonlagen energiegeladen rockig zur Sache geht. Und glücklicherweise ist das Album kein Beispiel dafür, dass man sein besten Granaten gleich am Anfang zündet und dann nix großartiges mehr kommt. Hier spart man sich sogar das Beste bis zum Schluss auf. Doch dazu später mehr… Bisher stelle ich folgendes fest:
Eier in der Hose.
PRIMAL FEAR gehen mit viel Power zu Werke. Und was sie mit ihrem Gitarrendreigestirn ( Magnus Karlsson, Alex Beyrodt, Tom Naumann) hier leisten, ist schon außergewöhnlich und qualitativ sehr hochwertig, egal ob es das Riffing oder die Soli betrifft. Ihr werdet mir vortrefflichen Akkorden belohnt, die Melodie und Härte in sich vereinen. Dies stellen sie ebenfalls beim dritten Song „Halo“ eindrucksvoll unter Beweis. „Halo“ ist eine supermelodische Vollgasnummer mit schönen schmeichelhaften Gesangslinien. Demgegenüber stellen sich Songs wie das düstere „The Lost & The Forgotten“ mit seinem dominanteren Bassspiel (Mat Sinner) und dem dunklen kraftvollen Chorus. Dann wäre noch der Song „My Name Is Fear“, welcher durch außergewöhnlich gutes Drumming von Michael Ehré (seit 2019 eingestiegen) auffällt. Dieser peitscht den Song durch die Double-Bass kräftig nach vorne. Insgesamt macht er einen sehr guten Job auf dem Album.
Sehr viel Licht
erstrahlt auf „Metal Commando“. Allerdings sind für meinen Geschmack auch „schwächere“ Songs dabei. Solche Songs sind für mich „Hear Me Calling“ trotz amtlicher Gitarrensoli…
…und die rein akustische Ballade „I Will Be Gone“ trotz des wunderschönen hochklassigen Gitarrenparts ab Minute 03:00. Die Songs sind natürlich nicht schlecht und schön anzuhören, aber sind durch meinen Gehörgang geplätschert ohne so großen Eindruck zu hinterlassen und in mir das Bedürfnis auszulösen, dass ich es mir das unbedingt noch einmal anhören muss. Ganz anders verhält es sich allerdings z.B. wieder mit dem epischen Abschlusstrack
„Infinity“.
Es scheint Tradition zu sein, dass PRIMAL FEAR jedem Album einen Song mit Überlänge spendieren. Dabei finde ich persönlich, dass PRIMAL FEAR ruhig häufiger solche epischen Tracks komponieren könnten, denn das machen sie wirklich fantastisch. „Infinity“ ist das herausragende Meisterwerk auf diesem Album. Dieser Song vermittelt eine großartige Atmosphäre mit brillanten Melodiebögen. Die verschiedensten Tempi- und Stimmungswechsel mit einem sehr variablen Ralf Scheepers lassen mich zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Der Gitarrensolopart ab Minute 05:10 ist einfach nur geil und ab Minute 05:50 wird es richtig galaktisch. Von solchen Meisterwerken könnte es ruhig zwei auf einem Album geben. Nur die letzten drei Minuten hätte man sich sparen können. Damit wird der Song nur unnötig in die Länge gezogen. Diese Sequenz hätte ich als vom Song getrenntes Outro besser gefunden.
Fazit
PRIMAL FEAR haben ihrem Sound eine Frischzellenkur verpasst und noch mal aufgemotzt. Die Songs haben „Eier“ und versprechen bei aller durchdringenden Power ein ausgereiftes Songwriting mit großartigen Melodien. PRIMAL FEAR sind zu Recht eine Institution im Bereich POWER-Metal und haben ein starkes Werk geschmiedet. So ziert der imposante Skull zurecht das Cover und der Titel „Metal Commando“ ist keine Mogelpackung, sondern tatsächlich ein Verprechen. (Jacob Hansen hat beim Mixing und Mastering übrigens einen Wahnsinnsjob gemacht!)
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Bildquellen
- MH-Bewertung 9 v. 10: Feuer-Ronald Plett /Daumen hoch-Clker-Free-Vector-Images--Both at pixabay
- PRIMAL FEAR -Metal Commando- Cover+Info: Cover + Info über Nuclear Blast-Background RENE RAUSCHENBERGER at pixabay
- Primal Fear – Metal Commando – Artwork: PRIMAL FEAR Cover "Metal Commando" über Nuclear Blast
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