ROTTING CHRIST: „35 Years of Evil Existence“- Live in Lycabettus

ROTTING CHRIST feiern 35jähriges Jubiläum mit Live-Album
ROTTING CHRIST feiern ihr 35jähriges Jubiläum mit einem Live-Album, das in ihrer Heimatstadt Athen im legendären Lycabettus Theater aufgenommen wurde, und heute über Season of Mist veröffentlicht wird.
Bei einer Band, die bereits so lange besteht und in dieser Zeit jede Menge Alben herausgebracht hat, ist die Zusammenstellung einer Setlist für dieses Jubiläumskonzert sicher nicht einfach gewesen.

Die Mischung aus alten, neuen, bekannten und selten live gespielten Songs ist letztlich gut gelungen und „35 Years of Evil Existence“ ist mit fast zwei Stunden Laufzeit ein großartiger Rückblick geworden.
Eigentlich gibt es ROTTING CHRIST ja schon seit 1987 und somit waren es im Juni 2024, als die Aufnahmen entstanden, etwas mehr als 35 Jahre.
Es sind mehr als 35 Jahre
In der Auswahl der Songs für das Jubiläums-Konzert sind ROTTING CHRIST auch nicht ganz zu ihren Anfängen zurückgegangen. Der älteste Song („The Forest of N’Gai“) stammt vom 1991er Album „Passage to Arcturo“.
Das Konzert startet mit „666“ (von „Κατά τον δαίμονα εαυτού“, 2013 erschienen). ROTTING CHRIST werden von ihren Fans mit viel Jubel begrüßt und lassen sich Zeit, bis der Song losbricht und man auch beim bloßen Zuhören mittendrin ist. Da hätte ich gerne gesehen, wie das abgelaufen ist. Denn es muss ein imposantes Bild gewesen sein: das gefüllte Lycabettus Theater, das über ca. 3000 Sitze verfügt, erwartungsvolle Fans und eine Band, die an diesem 26.Juni 2024 nicht nur ihr Jubiläum, sondern auch den 52. Geburtstag von Sakis Tolis feiern will. Ich finde, dass er sich selbst ein feines Geburtstagsgeschenk gemacht hat, das gut zu ihm passt, da er die Bühne, die Live-Shows liebt.
Es folgen zunächst Songs von den Alben „Aealo“ (2010) „Κατά τον δαίμονα εαυτού“, „Rituals“ (2016) und „The Heretics“ (2018) bevor es zurück zu früheren Songs geht.
Doch zunächst folgt mit „Like Father, like Son“ der einzige aktuelle Song (vom 2024 erschienen Album „Pro Xristou“).
Dann geht es zurück in die Neunziger Jahre und zu den Alben „Triarchy of the Lost Lovers“ (1996), „Thy Mighty Contract“ (1993), „A Dead Poem“ (1997).
Auch das Cover des THOU ART LORD – Songs „Societa Satanas“ ist mit dabei. (THOU ART LORD ist eine weitere Band von Sakis Tolis.)
Der unverwechselbare Sound
Die Songs aus vielen Jahren und Etappen zu hören, macht noch einmal deutlich, wie sich ROTTING CHRIST verändert haben, aber auch, was ihren unverwechselbaren Klang und Charakter ausmacht. Ein weiterer Aspekt, weshalb dieses Album lohnenswert ist.
Im quasi dritten Teil des Albums sind so großartige Songs wie „Nemecic“, „In Yumen Xibalba“ und „The Raven“ zu hören. (Die vollständige Tracklist findet ihr unten.)
Auch hier passiert das, was ein Konzert ausmacht und weshalb ich Live-Alben liebe: die Songs haben eine andere Dynamik als auf den Alben. Das Tempo ist oft anders, und bei einigen Stücken ist das Drumming mehr im Vordergrund, bei den Soli gibt es Variationen – also all das, was neben der Atmosphäre ja den Live-Charakter ausmacht.
Der Sound der Aufnahme dieses Konzertes ist klar, druckvoll und energetisch gut abgemischt. Die Drums, kommen gut durch und Saiteninstrumente und Vocals klingen dynamisch und gleichberechtigt, was live ja nicht immer der Fall ist.

„Rotting Christ, Rotting Christ!!“
ROTTING CHIST sind live immer ein Ereignis, da sie eine tolle Bühnenpräsenz haben. Aber nicht nur deshalb, sondern auch wegen der Stimmung, die auf der CD rüberkommt, hätte ich mir eine DVD gewünscht. (Dann hätte man vielleicht auch sehen können, wie Sakis die Kerzen auf seinem Geburtstagskuchen auspustet.) Aber auch so kommt das Live-Feeling gut rüber, da sowohl dem Enthusiasmus der Fans als auch den Ansagen von Sakis Tolis Raum gegeben wurde. Manchmal sind die Schnitte etwas abrupt. Doch man hat beim Hören den Eindruck, mittendrin zu sein und das Konzert mitzuerleben, vor allen Dingen dann, wenn das Publikum mitsingt oder „Rotting Christ, Rotting Christ“ skandiert.
Insgesamt wird mit dieser Show deutlich, dass ROTTING CHRIST auch nach 35 Jahren noch nicht die Energie ausgeht. Die Präsentation der 25 Songs zeigt, auf welchem Weg sich der charakteristische Sound von ROTTING CHRIST entwickelt hat. Und wie sie es immer wieder geschafft haben, ihre Möglichkeiten und ihren Klanghorizont zu erweitern.
Dabei haben sie auch immer wieder zum Nachdenken über Religion, Glauben und was ‚Satan‘ sein kann, angeregt.
Schade ist, dass die zweite Zugabe „Non serviam“, nicht mit auf dem Album ist. Wahrscheinlich, weil ein Teil der Vocals nicht zu hören ist, da Fans auf die Bühne kamen und Sakis das Mikrofon nicht mehr erreichte. Euch bleibt jetzt das Kopfkino oder ihr schaut euch das dazugehörende Video an.
Supportet wurden ROTTING CHRIST übrigens von VARATHRON, mit denen sie häufiger die Bühne und anfangs mit Jim Mutilator (Dimitris Patsouris) auch denselben Bassisten geteilt haben.
Fazit:
Für ROTTING CHRIST Fans ist „35 Years of Evil Existance“ ein Muss und für die, die Band kennenlernen wollen, ein guter Einstieg in ihre ‚Musikgeschichte‘.
Neben Sakis Tolis (Gitarre, Vocals) und Themis Tolis (Drums) waren auch diesmal Kostas Heliotis (Bass) und Kostis Foukarakis (Gitarre) mit auf der Bühne.
Track-list:
1. 666 (5:45)
2. P’Unchaw Kachun- Tuta Kachun (4:54)
3. Fire God and Fear (4:44)
4. Kata Ton Demona Eaytoy (4:50)
5. Apage Satana (4:40)
6. Dies Irae (4:37)
7. Demonon Vrosis (5:00)
8. Aealo (3:42)
9.Like Father, Like Son (4:41)
10. King of a Stellar War (6:22)
11. Shadows Follow (2:07)
12. Archon (4:25)
13. The Sign of Evil Existence (1:51)
14. Fgmenth Thy Gift (4:16)
15. Societas Satanas (4:07)
16. Forest of N’gai (4:19)
17. Sorrowful Farewell (4:29)
18. Among Two Storms (3:54)
19. After Dark I Feel (4:08) 20. Athanatoi Este (5:32)
21. Nemecic (4:17)
22. In Yumen Xibalba (6:27)
23. Grandis Spiritus Diavolos (6:05)
24. The Raven (5:28)
25. Under the Name of Legion (5:51)
NEWSLETTER. FREITAGS. KOSTENLOS.
Bildquellen
- Rotting Christ 35 Years of Evil Existence: Season of Mist
- Rotting Christ 2025 ©_Tasos_Anestis_499290: Season of Mist
- Rotting Christ 35 Years of Evil Existence: Season of Mist
Neueste Kommentare