Review: „Dust“ von Thron (VÖ: 31.03.23)
Thron ist eine Black/Death Metal-Band aus der Region Schwarzwald. Sie wurde im Jahr 2015 gegründet. Die Band setzt sich nach eigenen Angaben zum Ziel, authentischen Black/Death Metal im Geiste der frühen bis mittleren 1990er Jahre zu spielen. Und dieser Plan geht voll auf! Gleichzeitig wird dem neuen Album „Dust“ von Thron dabei auch noch eine eigene, markante Handschrift verpasst. Ein starkes Album!
„Dust“ von Thron ist das vierte Album der Band. Die Songs darauf haben allesamt etwas sehr fließendes. Ohne harte Brüche. Denn die Übergänge von harten, schnellen Passagen zu Mid-Tempo-Abschnitten sind auffallend flüssig und unscheinbar. Wie Wellen oder Wogen. Sie bauen sich langsam zu heftigen Naturgewalten auf. Und ebben dann fast genauso unbemerkt wieder ab. Das macht das Album abwechslungsreich und gibt ihm musikalische Tiefe.
„Dust“ von Thron: Blackened Death-Metal mit Progressive-Elementen
Blastbeats können Thron natürlich auch. Aber viel interessanter sind die immer wieder unvermittelt auftauchenden, progressiven Takt- und Rhythmus-Konstruktionen, beispielsweise bei „The true belief“ – etwa ab der Hälfte des Songs. Denn diese könnten auch von Dream Theater und Co. stammen. Und diese Progressive-Zwischenspiele wirken dabei sehr gut ins Ganze eingefügt, keineswegs gezwungen oder aufgesetzt. Das macht das insgesamt eher lange Album (11 Songs über 55 Min.) durchweg sehr abwechslungsreich und spannend für ein aufmerksames Zuhören. An manchen, wenngleich wirklich seltenen Stellen ist es mitunter etwas zu technisch. Das geht dann vielleicht auch mal zu Lasten der Eingängigkeit (beispielsweise „The tyranny of I“), tut der Sache insgesamt aber keinen Abbruch.
Die eiskristallklaren Blackened-Death-Metal-Melodien verstärken Thron durch eingängige Heavy-Metal-Elemente. Mit „Dust“ kehren Thron nach eigenen Aussagen „zu ihren Wurzeln zurück, die in den frühen 80er Jahren liegen, als Bands wie Iron Maiden, Judas Priest und Mercyful Fate das Feld beherrschten.“ Manches erinnert dabei sogar an noch frühere Episoden der Musikgeschichte, beispielsweise an den Prog-Rock der 1970er. Interessant ist deshalb auch der Sound der Gitarren. Vor allem beim Einsatz von Effektgeräten. Denn insbesondere bei aufgelösten Akkorden greift Thron teilweise auf vertraute Retro-Klänge zurück, die man eher aus den Zeiten noch früherer, röhrenverstärkter Rockmusik kennt.
Auf „Dust“ kombinieren die Musiker geschmeidig und fast beiläufig das Beste aus vielen Welten progressiver, harter und extremer Metal-Musik der vergangenen Jahrzehnte. Und trotzdem bleibt diese Melange immer noch pechschwarzer Kaffee. Vorsicht, extrem heiß!
Thron live
PS: Wer sich das neue Album einmal live anhören will, sollte wissen: Nur ein paar Live-Shows sind aktuell bekannt gegeben. Diese sind:
14.04.23: Freiburg – Freizeichen
22.04.23: Offenburg – Stud
20.05.23: Bern – Malibu Wangenstrasse.
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Bildquellen
- Thron Cover Dust 2023: Listenable Records
- Thron Bandfoto 2023: Listenable Records
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