CALIGULA’S HORSE – „Charcoal grace“ (VÖ: 26.01.2024)
CALIGULA’S HORSE – „Charcoal grace“ (VÖ: 26.01.2024)
Ich weiß echt nicht, wie oft ich den Opener dieses Albums bereits gehört habe. Es ist bereits die sechste Studioscheibe der Formation aus Brisbane. Wer Freude an Progressive Metal hat, wird an diesem Release auch Gefallen finden. Das kann ich schon mal vorab sagen, ohne das detailliertere Fazit zu spoilern. CALIGULA’S HORSE liefern „nur“ 6 Songs ab, kommen damit aber auf eine Spielzeit von satten 52 Minuten. Naja, im Prog-Sektor sind ja längere Stücke nicht so ungewöhnlich. Aber der Reihe nach.
CALIGULA’S HORSE – „Charcoal grace“ (VÖ: 26.01.2024)
Los geht es mit einer starken Melodie in Kombination mit progressiven Drumpattern. Die E-Gitarren sorgen später für den heavy Touch. Erst nach gut zweieinhalb Minuten setzt der Gesang ein. Ein Lied von 10 Minuten und dann das Ganze so kurzweilig und abwechslungsreich zu gestalten. Wow. Ich finde den Song einfach großartig!! Druckvoll und direkt nach vorne geht es mit „Golem“. Wir hatten euch den Song bereits mit dem dazugehörigen Video hier vorgestellt. Auch wenn es zwischenzeitlich so etwas wie Verschnaufpausen gibt, so bekommen wir schon eine ziemliche Vollbedienung. Treibende Drums, melodische Gitarrenarbeit. Gut so.
Der dritte Song hat 4 Teile. Los geht es mit „Prey“. Langsam, wie der Spannungsbogen in einem Krimi, baut sich die musikalische Intensität auf. Erst klingt es noch etwas mysteriös, dann steigert sich die Heavyness – ohne einen ordentlichen Schwung Melodie vermissen zu lassen – und die Nummer strahlt richtig Energie aus. Eingestreut gibt es nachdenkliche Gesangspassagen, die Instrumente pausieren dabei fast völlig. Aber im weiteren Verlauf wird der Gesang – im Zusammenspiel mit den Musikern – eindringlicher. Das Ganze transportiert dann Emotionen…! Teil II nimmt deutlich das Tempo raus. Etwas melancholisch vom Soundgewand, die Vocals unterstreichen diese Stimmung. Es rockt schon und eine gewisse Prog-Note ist auch noch zu spüren.
„Vigil“ startet wieder bedächtig, zurückhaltendes Spiel an der Saitenfront und der sanfte Gesang legt sich darüber. Auf diesem Niveau zieht sich der Song über die gesamte Länge hin. Die nächste Nummer geht erst mal sachte los, aber schon nach kurzer Zeit dreht man den Powerregler hoch. Das ist heavy, proggige Drumbeats. Die Gitarren rocken in die selbe Richtung. Und auch die Gesangsarbeit hat mehr Biss. In der zweiten Hälfte des Liedes scheint man sogar noch eine kleine Schippe draufzulegen.
Noch ein Glanzlicht auf dem neuen Album…
Der siebte Track legt mit feiner Gitarrenarbeit los, ruhiger Gesang stimmt ein. Das harmoniert. Im Verlauf gibt man etwas mehr Dampf dazu, es wird rockiger, behält aber die grundsätzliche Ausrichtung. Dann folgt das fast 6-minütige „Stormchaser“, zu dem ihr gleich das Video bekommt. Das ist aus meiner Sicht einer der stärksten Nummern auf dem Release. Abwechslungsreich gestaltet. Verschiedene Stimmungen werden geschaffen – das hat Energie und macht Bock. Melodisch und kraftvoll arrangiert. Die Instrumentalanteile agieren gut im Zusammenwirken mit dem Frontmann.
Das Album endet mit „Mute“. 12 Minuten…da bin ich gespannt! Es dominiert die Stimme und dann setzen heavy Gitarrenriffs ein und werden von den Drums verstärkt. Und schon bald wird es wieder sehr bedächtig, eine milde Stimmung mit dezentem Schlagzeugspiel, bevor der Song wieder energetisch aufflammt. Doublebassattacken, eindringlicher Gesang, verzerrte E-Gitarren – Prog Metal eben. Yeah! Zwischendurch schaltet man wieder ein paar Gänge zurück und so geht es im Wechsel auf und ab…eine musikalische Achterbahnfahrt. Den Song hätte man straffen können…aber er hat auch einige hörenswerte Anteile.
Zu welchem Fazit kann man bei „Charcoal grace“ kommen?
Das Fazit zu Studioalbum Nummer 6 der Australier von CALIGULA’S HORSE lautet dann also wie folgt: ganz klar schon direkt gesagt: dieses Album ist das erste Highlight in 2024 für mich. Es wird damit definitiv einen Platz im Jahresrückblick vom Doc bekommen! Warum? Schon der Opener hat mich angefixt und auch so hat das Release Einiges zu bieten. Mir gefällt die Mischung aus viel Melodie und genügend Heavyness mit einer amtlichen Portion Progressivität. Teils ist es mir etwas zu seicht und beim letzten Track hat man es mit 12 Minuten überreizt. Aber insgesamt ist es feiner Progressive Metal, an dem man Gefallen findet.
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Bildquellen
- CALIGULAS HORSE Albumcover Charcoal grace: Oktober Promotion
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