WINGER „Seven“ (VÖ: 05.05.2023)

WINGER „Seven“ (VÖ: 05.05.2023)
Wie nennen wir unser siebtes Studioalbum? „Seven“! So oder so ähnlich könnte der Findungsprozess bei Kip Winger und seiner Truppe gelaufen sein. Seit fast zehn Jahren musste die Fangemeinde auf die neue Langrille warten und jetzt steht das Ding seit Freitag in den Regalen des Musikfachhandels. Ein Dutzend Tracks haben den Weg auf die aktuelle WINGER-Scheibe gefunden und um euch einen ersten Eindruck vom neuen Material zu vermitteln, hatten wir euch ja hier bereits den Opener vorgestellt. Abgesehen von einer langen Unterbrechung (1993-2006) ist die Band seit ihrer Gründung 1987 in der Musikszene aktiv. Und wenn ich sehe, dass auch WINGER jetzt wieder eine weitere Veröffentlichung herausbringen, dann scheint mir, als sei Hard Rock derzeit eine angesagte Musikrichtung.
Beeindruckend ist zunächst einmal die sehr konstante Besetzung. Neben dem Namensgeber und Frontmann (und Bassist) sind Drummer Rod Morgenstein, die Gitarristen Reb Beach und John Roth ebenso dabei wie Paul Taylor am Keyboard. Aber schauen wir mal an, was WINGER anno 2023 abliefern. Den ersten Track empfinde ich schon mal als einen starken Einstieg. Das rockt direkt los und man ist im Bann der Gitarrenriffs und der Stimme von Kip Winger. „Heaven’s falling“ beginnt zwar mit einem flotten Drumbeat, dann nimmt man aber etwas das Tempo raus, bevor es wieder heavier zur Sache geht. Der nachfolgende Song ist dann nach meinem Geschmack. Voll auf den Punkt wird da abgeliefert. Hier haben wir das Video für euch:
WINGER „Seven“ (VÖ: 05.05.2023)
WINGER können amtlich rocken, das beweisen sie mit Stücken wie „One light to burn“ und „It’s okay“. Die Vocals interagieren da stimmig mit den instrumentellen Anteilen. Jawoll, so kann man es machen. Bei Songs wie „Stick the knife and twist“ legen sie energetisch sogar noch eine Schippe drauf und versprühen ordentlich Power. Eine feine Sache.

Leider gibt es auch Momente, wo die Band musikalisch ins Mittelmaß abrutscht. Während „Resurrect me“ mich seinem flotten Drive und der melodischen Ausrichtung noch ganz gut abholt, finde ich die nächsten beiden Songs deutlich schwächer im Kontrast zum restlichen Material. Das ist natürlich kein Drama…aber ich wollte es dennoch nicht unerwähnt lassen.
Das zehnte Lied auf dem neuen Longplayer beginnt sehr bedächtig und man erwartet eine Ballade (was ja auch eine feine Sache sein kann). Nach etwa 40 Sekunden kippt die Stimmung und der Frontmann reißt uns mit seiner Stimme gefühlsmäßig mit. Einer meiner Lieblingssongs auf der Scheibe. Stark arrangiert. Man kann auch mal etwas rauhere Töne anschlagen. Das zeigen WINGER z.B. bei „Time bomb“. Man liefert aber mit harmonischen Gesangsparts einen passenden Gegenpol. Beim letzten Song auf „Seven“ wird es noch mal emotional. Man geht die Sache insgesamt ruhiger an, auch im weiteren Verlauf rockigere Töne zu vernehmen sind. Melodisches Gitarrenspiel, dazu starker Gesang.
Das Fazit zum neuen WINGER-Album bei metal-heads.de
Das Fazit bei metal-heads.de zum neuen WINGER-Album nach fast einem Jahrzehnt Durststrecke lautet also folgendermaßen: es gibt auch anno 2023 noch ordentlich aufgezogenen Hard Rock. Die harte Musikszene hat sich natürlich über die Jahrzehnte gewandelt, es sind neue Stile aufgekommen und andere sind mehr im Untergrund verschwunden. Wenn man aber qualitativ vernünftigen Hard Rock anbietet, wie Kip Winger und seine musikalischen Mitstreiter dies tun, kann man mit einer positiven Resonanz der Fans rechnen. Ja, es sind auch ein paar eher durchschnittliche Nummern auf dem Album, aber insgesamt hat das Ganze Hand und Fuß. Testet es unbedingt an!
Bildquellen
- Albumcover WINGER – Seven: CMM Online
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