WOLFSKULL toppen mit „Midnite Masters“ den Vorgänger

Die 2018 in Essen gegründete Band WOLFSKULL veröffentlicht am kommenden Freitag ihr zweites Album „Midnite Masters“. Zählt man die Debüt-EP „Hexum“ mit hinzu, kommt die Band auf insgesamt drei Veröffentlichungen.
Wie bei der Ankündigung des Albums schon geschrieben, verspricht uns der Pressetext ja eine Menge von dem Album:
…zehn Songs, die vor Spielfreude, Power und Ohrwurm Melodien strotzen und gleichzeitig den rauen Charme klassischer Heavy-Rock Attitüde versprühen.“
Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass uns nicht zu viel versprochen wurde.
Besser als „Ave Goddess“
Das Quintett hat den Abgang ihres langjährigen Gitarristen Boarz super verkraftet und mit Mike Nero einen mehr als würdigen Ersatz gefunden. Ich weiß nicht, ob es alleine an Mike Nero liegt, aber Midnite Masters stellt den hochgelobten Vorgänger Ave Goddess in den Schatten.
Die Songs klingen frischer, gefälliger und man findet mit „Destyna“ und „Jaguarette“ sogar echtes Hitpotential. Aber auch die restlichen 8 Songs haben es in sich. Nur beim Opener – standesgemäß der Titelsong – „Midnite Masters“ stört der sperrige Übergang vom Intro zum ersten Gesangspart von Pete 9. Wer die Band noch nicht kennt, wird von der tiefen Stimme überrascht werden, da hier eigentlich eine höhere Gesangslage erwartet wird. Das gibt sich aber spätestens nach den ersten zwei Minuten, denn dann steckt der Hörer mitten im Song fest.
Serviert wird Hard Rock, der mit einer spielerischen Leichtigkeit aus den Boxen schallt. Es macht Spaß hier zuzuhören.

Zeitgemäß
Mit „Son Of Light“ und „Holler In The Hollow“ geht es munter weiter. Die Essener spielen die bekannte Klaviatur des Hard Rock gekonnt runter. Für einige wirkt es langweilig, da schon zu oft gehört. Ich finde es gut und für mich passt es auch in die Zeit.
Mit „Destyna“ folgt dann der erste Song, den ich ganz oben auf meine Reihenfolge der Songs des Albums setze. Es könnte an der zweiten Gesangsstimme liegen, von der ich leider nicht rausfinden konnte, wer da mitsingt. Wie soll ich ihn beschreiben? Rockige Powerballade mit viel Wumms?
„Jaguarette“ geht da schon eine Stufe härter zur Sache. Entweder werde ich alt oder meine Ohren funktionieren nicht mehr so gut. Hab ich doch immer Giraffe am Anfang verstanden, was für mich null Sinn macht. Macht es auch nicht, denn es heißt Cheer Uo; Doc ich brauche einen Termin. Ach, hört doch selbst rein.
Es geht auch ohne Gesang
Instrumental geht es mit „Call Of The Wayward Ones“ weiter. Leider ist das Stück viel zu kurz, da hätte man mehr draus machen können. Er erinnert mich ein bisschen an alte Italo-Western Musik. „Mustang Baby“ hat wieder das Problem mit dem Intro, oder doch zum Glück? So richtig fahrt nimmt der Song erst nach der ersten Minute auf, dann aber macht er wieder Spaß.
Bei „Netherworld In Flames“ habe ich aber ganz genau hingehört, da sich der Refrain doch stark nach einem Song von Spidergawd anhört (Oceanchild). Dafür geht das Stück aber rockig und rollig nach vorne. Die beiden verbleibenden Lieder („I Wish It Could Be) Night All Day“ und „Tyger Of Fate“ machen genau da weiter wo „Netherworld In Flames“ aufgehört hat. Ab nach vorne und – wie wir hier sagen – und gibbet.
Jo, das war es mit „Midnite Masters“. Was ist von den 10 Songs geblieben? Bei mir auf jeden Fall das gute Gefühl nicht meine Zeit verschwendet zu haben. Besser geht fast immer und schlechter genauso. Jeder findet was zu meckern, wenn er genug sucht.
Wo Licht ist, ist auch Schatten – oder Kritik muss sein
Ich brauche nicht viel suchen. Mein Kritikpunkt ist, dass „Midnite Masters“ ein gutes und spielfreudiges Album mit abwechslungsreichem Gesang geworden ist, aber mit einer Einschränkung. Es driftet fast ab in den Pop-Rock Bereich.
Bitte lasst es sein und macht damit weiter, was ihr könnt und hoffentlich auch wollt: Rocken und zwar Hard Rocken! Ich persönlich würde mich über ein weiteres Album der härteren Gangart freuen.
Hard Facts
„Midnite Masters“ von Wolfskull erscheint am 25. Juli 2025 auf den Labeln Metalapolis Records (für CD + digital) und Sinners Bleed Records (für Vinyl). Vertrieben wird es von SPV GmbH.

Tracklist:
- Midnite Masters
- Son Of Light
- Holler In The Hollow
- Destyna
- Jaguarette
- Call Of The Wayward Ones
- Mustang Baby
- Netherworld In Flames
- (I Wish It Could Be) Night All Day
- Tyger Of Fate
Wolfskull sind:
- Pete 9 – Gesang
- Feratu – Gitarre
- Mike Nero – Gitarre
- Drop D. – Bass
- Styx – Schlagzeug
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Bildquellen
- WOLFSKULL Promo photo credit PIXELEYE: All Noir - credit: Pixeleye
- Wolfskull Midnite Masters Cover: All Noir
- WOLFSKULL Logo 2022: All Noir
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