EMIL: Ein neues Zentrum für Musiktechnik entsteht in Hannover

Hannover wird bald um eine kulturelle und technische Attraktion reicher sein: Das Deutsche Zentrum für Musiktechnik, kurz EMIL, steht in den Startlöchern. Es wurde gegründet von der Deutschen Rockmusik Stiftung. Und es wird als innovativer Knotenpunkt die Bereiche Technik und Kunst vereinen. Es verknüpft somit die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Musiktechnik miteinander. Der Name EMIL ehrt den in Hannover geborenen Musikpionier Emil Berliner. Er war Erfinder des Grammophons und der Schallplatte. Und das soll neue Generationen von Musiktechnikbegeisterten inspirieren. Während die Fertigstellung des Zentrums für 2028 geplant ist, bietet die Webseite bereits jetzt umfassende Informationen und Einblicke in die Fortschritte und Veranstaltungen des Projekts. Ein Interview mit dem Chef, Holger Maack (rechts auf dem Foto; gemeinsam mit Teammitglied Gunnar Gessner).
MH: Kannst Du uns mehr über den Zeitplan für den Bau des Zentrums und die geplanten Meilensteine erzählen?
HM: Momentan sind wir in der Suchphase für eine Projektsteuerung. Das heißt, wir suchen eine Firma, die das gesamte Projekt umsetzt: Von der Bauplanung über den Bauantrag, die Bauüberwachung bis hin zur Eröffnungsparty. Die soll nach jetzigem Stand im Jahr 2028 sein – so die deutsche Bürokratie es zulässt.
Zunächst nur virtuelle Angebote
MH: In der Zwischenzeit soll es unter anderem virtuelle Angebote geben. Was kann man sich darunter vorstellen?
HM: Auf der einen Seite virtuell, auf der anderen Seite aber auch real. Im vergangenen Jahr haben wir bereits mit dem Projekt Trial&Error über 400 Musik- und Technikfans und andere Interessierte nach Hannover geholt, um mit ihnen über den Stand der Musiktechnik zu arbeiten. In diesem Jahr folgt noch ein Projekt, das sich an Auszubildende in der Veranstaltungstechnik wendet und nicht zuletzt zum Thema KI und Musik werden wir ein Wochenendworkshop veranstalten.

MH: Welche Art von Aktivitäten und Veranstaltungen plant EMIL, um Menschen verschiedener Hintergründe zusammenzubringen?
HM: Tendenziell alles, was hilft Menschen zu diesem spannenden Thema zusammen zu bringen. Das sind Workshops, Seminare, Kongresse – Hannover ist eine große Messestadt! -, Schulungen, Artist in residence Projekte usw., usw., eben alles, was man sich vorstellen kann. Und natürlich zukünftige Formate, von denen wir jetzt noch gar nicht wissen, wie sie sein werden – was ja Teil unseres Projektes ist, in die Zukunft zu gucken.
EMIL verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
MH: Wie siehst Du die Rolle von EMIL bei der Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Musiktechnik?
HM: Die Vergangenheit ist natürlich wichtig, aber nur vor dem Hintergrund, dass man wissen muss, wo man herkommt, nicht, um sie zu bewahren und zu sagen, dass früher alles bunter, besser und schöner war. Sicherlich werden auch irgendwo ein Grammophon, ein Plattenspieler, ein Tonbandgerät, ein Kassettenrecorder usw. stehen, aber nicht, um zu sehen, wie es damals so war, sondern zu entdecken, wie Menschen auf Ideen gekommen sind, wie sie die umgesetzt haben usw. Die Gegenwart ist klar, unsere Welt diversifiziert sich immer mehr – aber das Spannendste bei unserem Projekt ist für uns der Blick in die Glaskugel. Wie wird es morgen sein?
MH: Welche langfristigen Ziele hat EMIL und wie hoffst Du, dass sich das Zentrum in den kommenden Jahren entwickeln wird?
HM: Langfristig wollen wir, dass Hannover international wieder ein Standort für und ein Player bei der Musiktechnik wird. Dafür sind nach Fertigstellung des Baus alle Voraussetzungen geschaffen. Wir müssen nur damit anfangen. Hannover liegt zentral in Deutschland und Europa, man kann aus aller Welt hierherkommen und wir werden versuchen möglichst viel hier vor Ort – aber auch mit anderen Kooperationspartnern in anderen Städten weltweit – in diesem Bereich auf die Beine zu stellen. Mal sehen, wie weit wir kommen.
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Bildquellen
- Gunnar Gessner und Holger Maack – EMIL – 2024: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
- Gunnar Gessner und Holger Maack – EMIL – 2024 – Titelbild: (c) 2024 Matt / metal-heads.de
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