Resurrected – Resurrected (bereits veröffentlicht)
Resurrected…
die Jungs kommen aus Duisburg und Umgebung, spielen seit 1993 kompromisslosen Death Metal und haben natürlich schon mehrere Auftritte beim Rage against Racism Open Air (in verschiedener Besetzung) hingelegt. Schließlich geht es bei dem Festival auch darum kleine Bands aus der Umgebung mit den großen Bands…
Moment… Resurrected mögen lokal sein, vielleicht auch keine „große“ Band… aber wer das siebte Album raushaut, kann sich gerne als „Speerspitze des deutschen Brutal Death Metal Undergrounds“ bezeichnen lassen. Dem Titel folge ich gerne.
Also: Man kennt sich!
Es ist doch ein leichtes, eine Review über die neue Platte zu schreiben, wenn man (Facebook sei Dank!) weiß, wie der Sänger sich im Sportstudio mit einer erstaunlich hübschen Trainerin einem echten Martyrium hingibt, dass einer Stunde im Moshpit in nichts nachsteht. Man staunt zudem, wenn der Gitarrist ständig mit wehendem Haar joggend an meinem fahrenden (!!!) Kleinwagen vorbeizieht und man ist fasziniert davon, dass der Schlagzeuger im Privatleben einen der interessantesten Jobs hat, dem Geschichten von Bibliothekaren und Archivaren an brutaler Lebensrealität kaum das Wasser reichen können.
Wie man aber so schön im Death Metal Genre sagt:
Pustekuchen! Oder halt: ÖRDBÖÖÖRKUCHÖÖN ÖRDBÖR ÖRDBÖR ÖRDBÖR KUCHÖÖÖÖÖN!
Da bringt die ganze private Ausspähung bei Facebook, Instagram, im Real Life, usw. garnichts. Das macht jetzt erstmal genauso viel Arbeit wie jedes andere Review auch. Verdammt! Erstmal tief in der Erinnerung kramen, welches Death Metal Album denn das letzte war, dass ich mir auf Anhieb am Stück reingezogen habe und das mich dazu bewogen hat, es noch öfter in den CD-Player zu schieben. Ähhh. Ja, da war doch das Eine… ne. Also so am Stück? Und dann gerne nochmal? Death Metal? Ne, sorry. Da fällt mir jetzt auf Anhieb für die letzten Jahre keine Platte ein. Obituary, Sepultura, Entombed, Pestilence, Grave, Unleashed, Morgoth, Bolt Thrower… das ist alles schon ein paar Tage her. Es könnte eine ziemlich blöde Idee von mir gewesen sein, mir die neue Resurrected geben zu lassen…
Schließlich wirbt die Band damit, seit 1993 kompromisslosen, brutalen Death Metal zu spielen. Dies auch unbeirrt von der Krise des Death Metal in den 90er Jahren, die meines Erachtens auch bis weit in die Nuller Jahre Bestand hatte. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich liebte den Death Metal. Aber ich hab mich halt weiterentwickelt, sagt zumindest mein Psychotherapeut. Umso schöner festzustellen, dass das bei Resurrected mit Ihrer neuen CD genauso ist. Somit:
Genug Gesülze für eine CD-Review!
Jetzt mal Butter bei die Fische, (Ge-)Knüppel raus, Blood on the Dancefloor, wie ist der siebte Longplayer von Resurrected eigentlich? Äh ja, ähm… also wider erwarten ist der ziemlich geil! Produziert in den bandeigenen Catacomb Productions, gemixt von Jörg Uken im Soundlodge Recording Studio (God Dethroned, Sinister, Dew Scented), im schicken, genretypischen Coverartwork von Tobias „Bloodboy“ Huber und über Metal Age Productions erschienen gibt es hier genau das, was versprochen wird. Nämlich kompromisslosen Death Metal mit klarem, druckvollem Sound. Aaaaaaber (schwedische Popgruppe) es gibt noch mehr:
Geniale Gitarren und Schlagzeugarbeit
Eine für mich geniale Gitarren- und Schlagzeugarbeit. Klar ist die Platte kompromisslos. Jedoch sind die Songs zum Teil mit Tempowechseln gespickt, „Bewareness of Truth“ z. B. ab der vierten Minute mit einem solch geilen Riff angereichert, dass man sich ein 4,5ten Song wünscht. Aber schon der Opener „Hellcome“ überrascht mit Abwechslungsreichtum. Von der ersten Minute an gehen Thomas Granzow und Dennis Thiele eine Symbiose ein, die mich zum Teil staunend zuhören lassen. Im Death Metal Gitarre und Schlagzeug wechselnd die (Sound-)Führung in den Songs übernehmen zu lassen, wie es mir in „Human Killing Spree“ vorkommt, ist schon eine recht hohe Kunst der Komposition. Die neun Songs (warum „Interlude“ als Nummer 9 abgegrenzt ist, erschließt sich mir nicht), werden begleitet von Chris Mieves Gesang, der angenehm tief ist, auf Gekeife zwischendurch verzichtet und dennoch variantenreich genug eingesetzt wird, um dem Bild modernen, brutalen Death Metals gerecht zu werden.
Ehrlicher Death Metal der Marke Resurrected
Ehrlicher Death Metal Gesang eben mit genretypischen Texten, Krieg, Leid, Welt in Schutt und Asche, Ihr kennt das. An mir vorbei geht leider die Arbeit von Ben Bays am Bass. Soweit ich weiß, ist es auch ganz gut so, man merkt den Bass im Death Metal ja vor Allem, wenn er fehlt. Wobei mir der letzte Song „Denial“ am besten gefällt… nicht, weil die Platte dann vorbei ist, sondern weil ich das Tempo mag. Am Anfang finde ich den Song „groovy“ und dann lädt er mich in den Moshpit ein, aus dem ich dann auch nicht mehr heraus kommen möchte während des Songs.
Resurrecteds selbstbenanntes Album überrascht mich also insgesamt. Wenn kompromissloser, brutaler Death Metal aus den 90ern nach fast 25 Jahren Bandgeschichte so modern und technisch – musikalisch beeindruckend rüberkommt… dann sollte jeder, der irgendwann in seinem Leben mal Death Metal mochte, hier nochmal reinhören und sich die CD zulegen. Ich werde sie öfter hören…
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Bildquellen
- Resurrected: Ressurected Facebook
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