Blackmore’s Night in Dinslaken am 03.08.2017
Blackmore’s Night in Dinslaken am 03.08.2017, das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Das Wetter spielte gottseidank mit, als wir uns ins Auto setzten und ohne Probleme pünktlich ankamen. Eine lange Schlange zeigte uns schon bald, wo der Eingang war. Schnell unsere Karten geholt und da freie Platzwahl war, nahmen wir mittig Platz in der 4. Reihe, direkt hinter den mittelalterlich gekleideten Fans. Knapp 1000 Zuhörer waren an diesem Abend gekommen, um Ritchie Blackmore und Candice Night zum 20-jährigen Jubiläum mit ihrer Band zu sehen.
‚Roth‘ nehmen die Bühne ein
Um 19.45 Uhr betraten dann Thomas Roth und Harald Scharpfenecker die Bühne. Roth spielte früher bei „Des Geyers schwarzer Haufen“ mit, welche schon oft im Vorprogramm von Blackmore’s Night auftraten.
Zitat seitens Roth:
„Ich habe Ritchie schon vor über 30 Jahren kennengelernt. Als er mich fragte, ob ich denn nicht das Vorprogramm auf ihrer Deutschland-Tour begleiten möchte, habe ich natürlich zugesagt!“
Thomas Roth, welcher als Spezialist der Nyckelharpa gilt, spielte dann mit Scharpfenecker ein gut 30-minütiges, abwechslungsreiches Programm. Die Nyckelharpa ist ein Streichinstrument, welches mit einem kurzen Bogen gespielt wird. Roth benutzte zudem einen Dudelsack, der sich im Zusammenspiel mit der Gitarre harmonisch ins Klangbild einfügte. Als letzter Song wurde dann „Was wollen wir trinken“ von den „Geyers“ gespielt. Blackmore’s Night haben diesen Song gecovert unter dem Namen „All For One“!
Das Warten auf Blackmore’s Night in Dinslaken
Ohne Zugabe ging es in die lange (Umbau-)Pause. Blackmore’s Night ließen auf sich warten und um 20.50 Uhr kamen sie dann endlich, begleitet vom Lied „Did You Hear The People Sing“ aus „Les Miserables“, auf die Bühne. Ritchie Blackmore verneigte sich vor den Fans und zeigte auf die anderen Mitglieder der Band. Noch war es hell genug vom Tageslicht, so dass die Lightshow noch nicht zur Geltung kam.
Blackmore’s Night legten sofort los mit „Dancer And The Moon“. Candice Night war in absolut fröhlich-ausgelassener Stimmung und ihre Präsenz auf der Bühne ist schon famos. Der Sound im Burgtheater war perfekt abgestimmt. Sofort sprang auch der Funke zu den Fans über, welche die Lieder textsicher mitsangen.
Im Mittelpunkt stand eindeutig Candice, was man von Ritchie nicht sagen konnte. Er war sehr oft im hinteren Bereich bei den Drums anzutreffen, der zudem kaum beleuchtet war.
Candice, als er mal wieder weit hinten stand: „Komm zu mir nach vorne ins Licht!“ Ritchie folgte, trat kurz ins Licht und verschwand wieder nach hinten.
„Darkness“ und „Dance Of Darkness“ folgten. Im Hintergrund lieferten sich Ritchie und Earl Grey of Chamay (Mike Clemente) am Bass, kleinere Gefechte. Mal stieß Ritchie ihm den Filzhut vom Kopf und ein anderes Mal schubste er ihn. Diese kleinen Showeinlagen kamen gut an.
Showeinlagen ohne Ende
Da das Motto „20 Jahre Blackmore’s Night“ auf dem Programm steht, kamen natürlich auch ältere Songs auf die Playlist und einer davon war „Under A Violet Moon“, welcher Ritchie’s Mutter Violet und seiner Großmutter mit Nachnamen Moon gewidmet ist. Am Ende des Songs ging Candice Night auf die erste Reihe der Fans zu und forderte sie zum Mitsingen auf, was auch tatkräftig getan wurde.
Danach brachte Candice die Fans wieder zum Lachen mit folgender Aussage:
„Früher war Ritchie ja der ‚böse‘ Mann, was er aber gar nicht ist. Er hat mit vielen tollen Kollegen so viele schöne Lieder geschrieben und dass was jetzt kommt mit David Coverdale – „Soldier Of Fortune“.“
Blackmore setzte sich auf einen kleineren Barhocker und spielte los. Filigran huschten seine Finger über die Saiten und er intoniert ein langes Intro. Eingeflochten darin tauchten kurz die ersten Noten von Deep Purple’s „Woman From Tokyo“ auf. Dann jedoch kam „Soldier Of Fortune“, wobei Candice sich auf den Bühnenrand setzte und sehr gefühlvoll dieses Lied sang.
Geschrieben auf der Wartburg in Eisenach, folgte „Durch den Wald zum Bach Haus“. Hier hatten dann Scarlet Fiddler (Claire Smith) an der Violine und Bard David of Larchmont (David Baranowski) am Klavier ihre ersten Soloausflüge. Blackmore stand zum Ende des Lieds hinter der Bühne und spielte von dort.
Ritchie im Schatten des Hintergrundes
Es wurde die Band vorgestellt. Zu den zuvor genannten kommen noch Earl Grey of Chamay (Mike Clemente) am Bass, Troubador of Aberdeen (David Keith) an den Drums und Lady Lynn (Christina Lynn Skleros). Letztere wurde dann von Candice aufgefordert, ihre Berufsstätte auf Deutsch zu sagen: „Ich arbeite in einem Atomkraftwerk!“. Gelächter…
„World Of Stone“ folgte dann und danach waren die Fans gefragt. Welche Songs wünscht ihr euch?
„Wish You Were Here“ und „Ocean Gypsy“ wurden gespielt und bejubelt. Längere Soli von Bard David of Larchmont (David Baranowski), welcher eindrucksvoll bewies, dass er klassisches Klavier in allen Nuancen spielen kann und Troubador of Aberdeen (David Keith) durfte in einem sehr Hardrock-betonten Drumsolo sein Können beweisen, folgten dann. Bei einer schnellen Doublebassdrum-Attacke, nahm er beidhändig Flaschen auf, um sie zu trinken. Witzige Einlage!
Drei weitere Songhöhepunkte folgten mit den Stücken “Toast To Tomorrow”, “Fires At Midnight” und “Renaissance Faire”. Klassiker in unzähligen Blackmore’s Night-Konzerten und sicherlich Songs, welche man nie leid wird zu hören.
Immer wieder fiel jedoch auf, das der inzwischen 72-jährige Ritchie Blackmore weit hinten stand, sich auch öfters setzte und dennoch viel zu sagen hatte, für seine Verhältnisse. Konversationen mit Candice waren oft zu vernehmen und zu einem Fan sagte er nach einem Zwischenruf: „Wer zur Hölle bist du denn?“ Erneut Gelächter…
Candice Night in Hochform
Ritchie fand irgendwann den Dudelsack von Thomas Roth und hielt ihn irritiert hoch: „Was ist das denn? Wem gehört das komische Teil?“ Thomas Roth holte es sich dann persönlich auf der Bühne ab, während Blackmore gestikulierte ob des Dudelsacks.
Candice sang dann a Capella „Spinners Tale“. Und wieder mal Ritchie und Candice in Dialog: “Du gehst nirgendwo hin, Ritchie!“, als er mit einem Schild in Richtung Hinterbühne ging. So viel Spaß und Konversation hatte ich bisher noch auf keinem Blackmore’s Night-Konzert erlebt.
„Peasant’s Promise“ und „Allan yn y fan“ brachten die Fans vor der Bühne nochmals in Wallung. Erwähnt hatte ich bisher noch nicht die Security, bestehend aus drei Leuten, welche ständig nach Smartphones, Kameras oder Videofilmern schauten, um sie zu ermahnen das nicht zu tun.
Blackmore’s Night ohne Zugabe
Es folgten dann noch „Hanging Tree“ und „Wind In The Willows“, bevor dann mit Uriah Heep’s „Lady In Black“ das letzte Lied gespielt wurde. Es war dann schlussendlich wirklich das letzte Stück, denn Blackmore verneigte sich noch einmal und verließ die Bühne. Alle anderen blieben noch auf der Bühne und tanzten zu den Klängen des Outros! Es wurden noch einige T-Shirts mit dem Bandlogo unter die jubelnden Fans geworfen. Die Hoffnung auf eine Zugabe war nicht mehr gegeben und sicherlich war der eine oder andere enttäuscht darüber. Jedoch muss man auch sehen, das die Band 120 Minuten gespielt hatte und auch Tage zuvor gab es von den Zeiten her keine große Überraschungen und Zugaben gab es auch nicht immer.
Fazit: Ein vergnüglicher Abend mit Blackmore’s Night in Dinslaken und einer famosen Candice Night, die ihre Fans zu nehmen weiß. Ritchie Blackmore, der zwar oft im Hintergrund agierte, aber dennoch spieltechnisch voll auf der Höhe war. Die Band, welche jetzt schon länger in der Besetzung hält, war sehr gut und in der Form darf es ruhig noch längere Zeit weitergehen. Was Ritchie’s Pläne seitens seiner reformierten Rainbow angeht, da werden sicher noch Überraschungen folgen, davon bin ich überzeugt!
Und hier einige Bilder von den beiden Auftritten des Abends:
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Bildquellen
- Thomas Roth – Dinslaken 03.08.2017 – 007: Bildrechte beim Autor
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- Blackmore’s Night – Dinslaken 03.08.2017 – Titelbild: Bildrechte beim Autor
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