BRAINSTORM und MOB RULES am 2.10.18 in Siegburg

Heute Abend machen MOB RULES den Anheizer für BRAINSTORM. Beide Bands sind mit ihren neuen Alben unterwegs. Da darf man auf einen abwechslungsreichen Abend gespannt sein.
MOB RULES haben das Beast losgelassen
Angeführt von ihrem ‚Piratenkapitän‘ Klaus Dirks entern MOB RULES die Bühne im Kubana in Siegburg, um uns eine Stunde lang mit ihrem melodischen Power Metal aus der Alltagsstimmung zu reißen. Mit insgesamt zehn Power Metal Songs heizen uns die Norddeutschen ordentlich ein.
Den Auftakt macht Ghost Of A Chance vom neuen Album Best Reborn. Ein packender kraftvolle Song, mit dem MOB RULES direkt zeigen, dass dies ein spannender Abend werden soll. So energiegeladen geht es mit Somerled und Black Rain weiter. Die Präsenz von Klaus Dirks sowie seine starke Stimme haben das Publikum direkt in den Bann gezogen.
Sinister Light kommt eher langsamer und bedächtiger daher. Der Gesang leitet das Geschehen, bis die Melodie von den Gitarren wieder übernommen hat. Die Stimmung des Songs wird durch die düstere Maske, die Klaus Dirks trägt, unterstrichen.
Im Anschluss ertönt aus dem Publikum der Wunsch nach The Last Farewell. Ob da wohl einer einen Blick auf die Setlist geworfen hat? Ein wenig Geduld ist erforderlich, denn zunächst folgt My Kingdom Come, mit dem energietechnisch wieder eine Schippe mehr draufgetan wird. Die Zuschauer nehmen es begeistert auf und strecken rhythmisch die Fäuste in die Luft.
Energielevel und Spannung steigen von Song zu Song
Ja und dann kommt tatsächlich The Last Farewell, ein Song vom 2006er Album Ethnolution, der heute Abend rhythmisch knackig und richtig frisch daherkommt. MOB RULES haben hier noch einen Zacken am Rad höhergedreht, so dass zu den Hey-Rufen nicht erst aufgefordert werden muss.
Die Begeisterung im Publikum steigt von Song zu Song. Sowohl bei Childrens Crusade als auch On The Edge wird lautstark mitgesungen und die Mähne geschwungen.
In The Land Of Wind And Rain lässt noch einmal einen Sturm aufkommen. Ein echter Power Metal Song, mit massiven Riffs und pulsierendem Rhythmus. Er sorgt nicht nur im Publikum für Bewegung sondern wird auf der Bühne mit entsprechender Performance begleitet.
Klaus Dirks freut sich sichtlich über die Beteiligung des Publikums. Doch er geht wohl davon aus, dass da noch mehr drin ist und leitet den letzten Songs des Abends mit dem Hinweis ein:
Erst wenn der Laden richtig kocht, übergeben wir an BRAINSTORM
Mit dem hymnischen Hollowed Be Thy Name, der live echt der Wahnsinn ist, setzen MOB RULES einen fulminanten Abschluss.
Ein starker Auftritt
MOB RULES haben heute Abend überzeugend ein tolles Set abgeliefert. Jan Christian Halfbrodt am Keyboard hat einen sauberen Klangteppich ausgebreitet, auf dem die Gitarren von Sven Lüdke und Sönke Janssen ihre Riffs entfalten und Melodien entwickeln konnten. Die gut aufeinander abgestimmte Rhythmusfraktion mit Markus Brinkmann am Bass und Nikolas Fritz an den Drums sorgten für das energetisierende Fundament. Die in allen Variationen sichere und ausdrucksvolle Stimme von Klaus Dirks hat das Vergnügen abgerundet.
Die Halle kocht inzwischen und die Leute bemühen sich während der Umbaupause um ein wenig Abkühlung, bis es gleich mit BRAINSTORM weitergeht. Da es bisher zeitlich nie gepasst hat, ist es heute das erste Mal, dass ich BRAINSTORM live erlebe. Entsprechend gespannt bin ich.
Release Show mit wahrem Feuerwerk
BRAINSTORM haben mit Andy B. Franck einen Frontmann, der das Publikum von Anfang an mitnimmt. Devil’s Eye ist zudem nicht nur auf dem erst vor ein paar Tagen veröffentlichten Album Midnight Ghost ein perfekter Opener. Er setzt direkt auf hohem Energielevel an und arbeitet mit treibenden Drums und ebensolchem Saitenspiel auf einen eingängigen Refrain hin.
Danach gibt es erst einmal Stück für Stück so richtig was auf die Ohren. Ob nun mit Worlds Are Coming Through und All Those Words vom 2005er Album Liquid Monster oder dem symphonisch beginnenden Revealing The Darkness vom neuen Album Midnight Ghost: es geht ordentlich nach vorne. Dafür sorgen nicht nur Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric (Gitarren) mit packenden Riffs und Leads sondern auch Antonio Ieva (Bass) und Dieter Bernert (Drums), die die Songs rhythmisch fundieren und vorantreiben. Wie Andy B. Franck seine Stimme sowohl kraftvoll als auch einfühlsam einsetzt, ist schon ein Genuss.
Lockere Sprüche und das Heavy Metal Wellnessprogramm
Sie seien nervös gewesen, ob und wie die neuen Songs ankommen, und auch stolz auf das Album, erzählt Andy Franck. Davon ist ihnen aber nichts anzumerken und nach der begeisterten Reaktion auf Revealing The Darkness können sie wohl ganz beruhigt sein.
Während des kompletten Sets ist der BRAINSTORM Frontmann nah am Publikum. Ob er nun Zurufe aufgreift oder anmerkt, dass Versprecher oder Verspieler klar machen, dass die Band live spielt. Da inzwischen alle ordentlich schwitzen, lässt er es sich nicht nehmen, darauf zu verweisen, dass die Hitze hier Teil eines „Heavy Metal Wellnessprogramms“ sei. Es entsteht der Eindruck, dass hier gemeinsam mit guten alten Bekannten ein schöner Abend verbracht wird. Zwischendurch wird nach Sebastian Levermann (ORDEN OGAN), der für die fette Produktion des Albums verantwortlich ist, Ausschau gehalten. Dieser habe ihnen – wie Andy meint – im Studio ordentlich in den Arsch getreten. Sebastian Levermann hat nicht nur bei Midnight Ghost sondern auch beim Album der MOB RULES mitgemischt.
Für eine gewisse Verwirrung und einige Lacher sorgt auch die Vorstellung der Bandmitglieder, da diese in ungewohnter Reihenfolge aufgerufen wurden und nicht sofort reagierten.
Mächtige Oldies
Auch die ‚alten‘ Songs wie The World To See, Shiva’s Tears oder auch Falling Spiral haben nichts von ihrer Kraft eingebüßt. Mit deutlicher Spiellaune werden sie vorgetragen und entsprechend vom Publikum aufgenommen: die Fäuste schnellen nach oben, die Mähnen fliegen und die Texte werden lautstark mitgesungen.
In These Walls bietet mit seinem verhalteneren Tempo ein wenig Gelegenheit zum Verschnaufen. Aber mit Erased By The Dark wird hinsichtlich Tempo und Dynamik noch eins draufgelegt.
Die Neuen
Nachdem mit Devil’s Eye und Revealing schon die Richtung vorgegeben wurde, zeigen BRAINSTORM auch mit The Pyre, wie ideenreiches Riffing mit eingängigen Melodien und niederschmetternden Drumparts verbunden werden kann. Ihre Songwritingqualitäten haben sie nicht nur mit dem epischen Jeanne Boulet bewiesen, das sie hier überzeugend und engagiert auf die Bühne bringen.
Revenous Minds stürmt regelrecht auf das Publikum ein, das trotz der Hitze engagiert mitrockt.
Höhen ohne Tiefen
Kein Wunder, dass BRAINSTORM nicht ohne Zugaben davonkommen. Aber man sollte nicht denken, dass jetzt ruhigere Töne angeschlagen werden! Mit Hights Without Lows haben BRAINSTORM einen Titel gewählt, der als Motto des Abends gelten kann. Mit dem als „Gassenhauer“ bezeichneten Doorway To Survive werden sowohl auf als auch vor der Bühne noch einmal alle Reserven mobilisiert und der Song abwechselnd von Band und Publikum gesungen. Und da BRAINSTORM so zufrieden mit eben diesem sind, gibt es nicht nur Lob und Dank von der Bühne, sondern zum Abschluss noch einen Song, den sie nur heute extra für das Publikum in Siegburg spielen. Mit Under Lights endet ein wunderbarer Abend, an dem alles gebracht wurde, was das Metalherz begehrt.
Anstelle von Bildern….
Ihr fragt euch wahrscheinlich: und wo sind die Bilder? Aufgrund von momentanen Server-Problemen, auf die wir von metal-heads.de keinen Einfluss haben, können wir euch hier und heute keine Bilder in der gewohnten Qualität liefern. Das holen wir nach!! Also schaut immer mal wieder rein. Die Bilder kommen auf jeden Fall noch!
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Bildquellen
- Mob Rules 2.10.18 Siegburg: Bildrechte beim Autor
- MOB RULES Band: SPV/Steamhammer Pic by Martin Huch
- Brainstorm 2018: AFM Records
- Brainstorm 2.10.18 Siegburg: birgit@metal-heads.de
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