D-A-D lassen es in der Turbinenhalle krachen
Welcome to Disneyland
Am 03.12.24 ist es endlich soweit. In der Turbinenhalle Oberhausen treten die dänischen Spaßmacher von D-A-D auf. Ich habe sie in diesem Jahr bereits auf dem Rock Hard Festival gesehen, da war aber ihr neues Album „Speed of Darkness“ noch nicht veröffentlicht. Jetzt sind D-A-D wieder unterwegs, um uns auch ein paar neue Songs vorzustellen.
God damn
Wer Support an diesem Abend sein wird, war vorher für mich nicht herauszubekommen. Vielleicht bin ich aber auch nur ungeschickt beim Suchen. Gegen 20.00 Uhr betreten vier Damen die Bühne. Am Backdrop kann ich erkennen, dass es „The hot damn“ sind. Gut, dass Sängerin Gill Montgomery ihre Band auch für alle vorstellt. Die Truppe stammt aus England und ist bunt gekleidet. Sieht erst mal nach Punkrock aus. Meine Vermutung kommt der Sache ziemlich nah. Poppiger Punkrock, coole Rockmusik, keine Ahnung, wie ich das nennen soll. Die Mädels geben Gas und der Sound gefällt mir. Bis auf die Schlagzeugerin ist die Truppe leider ein wenig schüchtern. Josie o‘ Toole an den Drums haut aber richtig rein. Nicht umsonst heißt sie bei Instagram „littlewindmill86“. Die bringt die Band auf Trapp. Schöner Auftritt von „The hot damn“. Diese Art von Support hatte ich nicht erwartet. Mir gefällt es. Viel mehr als ein höflicher Applaus ist aber aus der Turbinenhalle nicht zu vernehmen.
It’s after Dark
Endlich ist es soweit. D-A-D kommen unter Applaus auf die Bühne. Im Gegensatz zu Shows im Sommer auf Festivals, hat man in Clubs nur das kleine Besteck dabei, was die Bühnenproduktion betrifft. Keine Couch, keine Torte. Nur ein riesiges Backdrop mit dem Schädel der neuen Platte und Amps und Boxen auf der Bühne. Purer Rock ohne Schnörkel.
Wenn jemand so etwas kann, dann sind das D-A-D. Wenn man so viele geile Stücke wie D-A-D hat, kann man als Opener auch einen Hit spielen. „Jihad“ ist wie geschaffen dafür. Ein Klassiker, der die Zuschauer von 0 auf 100 auf der nach oben offenen Stimmungsskala katapultiert. In der Mitte Jesper Binzer, der seine Flying V mit allerhöchster Coolness fast unter dem Knie trägt und mit seiner Stimme immer zu überzeugen weiß. Stage left sein Bruder Jacob Binzer an der Gitarre, der nicht weniger lässig ist, einen Zylinder trägt und kaum die Miene verzieht. Stage right Stig Pedderson am 2-saitigen Bass, der sich besser für die Kilometer bezahlen lassen sollte, die er auf der Bühne abreisst. Und last but not least Laust Sonne hinter dem Schlagzeug, der die Truppe im Beat zusammenhält.
Die Setlist kann sich sehen lassen. Es werden einige neue Songs von „Speed of Darkness“ gespielt, welche sich nahtlos in die Klassiker einreihen. Neben einigen seiner ganz speziellen Bässe kann man Stig auch singen sehen. Auch das macht er bei „Jonnie“ und „Riding with Sue“ mit Bravour. Mich freut besonders, dass „Reconstrucdead“ von Helpyourselfish gespielt wird. Meiner Meinung nach die härteste Platte der Dänen.
Höhepunkte eines D-A-D Auftritts sind immer die Ansagen von Jesper auf Deutsch. Das ist die reinste Comedy. Muss man erlebt haben. Besonders wenn Drummer Laust im Mittelpunkt steht, der im Anschluss ein kleines Schlagzeugsolo spielt. Nach dem Überhit „Sleeping my Day away“ im Zugabenteil, wird die Geschwindigkeit rausgenommen und die beiden Brüder Jacob und Jesper Binzer kommen allein mit Akustikgitarren auf die Bühne zurück und spielen „Laugh ’n‘ a ½“. An den passenden Stellen singt die ganze Halle lauter als Jesper.
Gänsehautmomente. Ganz groß.
Mit dem üblichen letzten Song „It’s After Dark“ entlässt uns D-A-D nach einem wahnsinnig geilen, rockingen und stimmungsvollen Abend dann nach Hause. Schade, die Zeit ist viel zu schnell vorbeigegangen. Mann, hat das Spaß gemacht. D-A-D ist einfach eine wahnsinnig gute Liveband, die die Halle echt zum Ausrasten bringen kann. Genau das hat sie heute wieder bewiesen.
Wir werden uns hoffentlich bald wiedersehen, wenn Disneyland wieder öffnet.
Setlist D-A-D
Jihad
Evil Twin
1st, 2nd & 3rd
Rim of Hell
Point of View
The Ghost
Grow or Pay
Jonnie
Riding With Sue
Speed of Darkness
Keep That Mother Down
Reconstrucdead
Everything Glows
Monster Philosophy
Bad Craziness
Encore:
God Prays To Man
Sleeping My Day Away
Laugh ‚a-n‘ a ½ (Acoustic)
It’s After Dark
Fotos D-A-D
Fotos The Hot Damn
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Bildquellen
- D-A-D 03.12.24 Oberhausen Turbinenhalle: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- The hot damn 03.12.24 Oberhausen Turbinenhalle: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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