Iron Maiden – Run for your Lives Waldbühne Berlin

Ein kleiner Erlebnisbericht
Es gibt Bands, die sollte man mal im Leben Live gesehen haben. Und es gibt Konzertlocations, die sollte man mal besucht haben. Und wenn entsprechende Band und passende Konzertlocation aufeinander treffen, dann setzte man alles in Bewegung, um die Show nicht zu verpassen. Zur Waldbühne wollte ich schon ewig, mein letztes Iron Maiden Konzert war auch schon einige Jahre her…also Pflichttermin. Da ich anscheinend mit guten Kumpels gesegnet bin, waren wir sehr schnell zu sechst. Karten gekauft, Airbnb gebucht, Zug gebucht und am Montag den 28.07. ging es mit der Deutschen Bahn von Duisburg nach Berlin. Und wir waren bei weitem nicht die einzige Truppe, die im Zug nach Berlin saß, um Maiden zu huldigen.
Die Setlist
Die Setlist sah so dermaßen genial aus, dass der Vorfreude-Pegel auf Anschlag war. Wenn ich mich nicht täusche, sollte „Fear of the Dark“ aus dem Jahr 1992 der jüngste Song auf der Liste sein. Ansonsten nur geiler alter Scheiß aus den besten Maiden Jahren.
Murders in the Rue Morgue
Wrathchild
Killers
Phantom of the Opera
The Number of the Beast
The Clairvoyant
Powerslave
2 Minutes to Midnight
Rime of the Ancient Mariner
Run to the Hills
Seventh Son of a Seventh Son
The Trooper
Hallowed Be Thy Name
Iron Maiden
Zugabe:
Aces High
Fear of the Dark
Wasted Years
Wenn das nicht mal ein geiles Set ist, dann weiß ich auch nicht.
Vorgeplänkel
Die Anreise verlief ziemlich geräuschlos, die Bahn war recht pünktlich, es spülten sich ein paar Pilsener die Kehlen runter und 4 Stunden später standen wir schon in Berlin. Fix die Wohnung bezogen, sehr lecker Essen gegangen und dann ein wenig um die Häuser gezogen. Gefühlt war die Stadt mit Maiden Fans bevölkert. Ich will euch gar nicht mit unseren Alkoholexzessen vom Vorabend langweilen…aber als kleiner Tipp…wer sterben will, der gehe in die The Hat Bar Berlin und trinke 2-3 Chocolate and Rum Old Fashioned auf die 10 Bier, die man davor schon hatte. Voila.
Dienstag, der 29.07.2025
Leicht verkatert Frühstück organisiert und da noch viel Zeit bis zur Vorband war, erst mal auf 1a Touristentour gegangen. Vom Brandburger Tor zum Reichstag, schräg gegenüber im örtlichen Self Service Restaurant ein Pils geschnappt und die Rentner bewundert, die in Scharen über die überteuerten Convenience Speisen hergefallen sind. Wir haben nach der kühlen Erfrischung die Linie 100 bestiegen, sind an Siegessäule und Schloß Bellevue vorbei zum Bahnhof Zoo geeiert, um touristenmäßig bei Curry36 eine Mantaplatte zu verzehren. Die konnte man gut essen…und immer schön mit Darm nehmen, weil schmeckt einfach besser.
Mit der S-Bahn ging es dann ab Bahnhof Zoo weiter. Noch kurz beim Olympiastadion vorbei geschaut, wenn man schon mal da ist, den weltbesten Biergarten besucht (kleiner Insider) und einen Regenschauer ausgesessen. Dann ging es endlich weiter zur Location.
Die Waldbühne
Die Waldbühne wurde 1936 im Zuge der Olympischen Spiele errichtet. Aufgebaut ist sie wie ein antikes Amphitheater und bietet Platz für ca. 22.000 Zuschauer.
Der Zutritt zur Waldbühne verlief sehr fix und unkompliziert. Um keine zu langen Schlangen zu generieren, machte man nämlich vor unseren Augen den Presse und VIP Zugang auf, über den wir dann rein sind. Dann stand man sofort auf einer Art Vorplatz, wo es Merch zu kaufen gab. Da wir nix kaufen wollten, außer einer Rutsche frisches Bier, ging es schnell weiter. Das 0,5l Bier kostete übrigens 7 Euro zzgl. 3 Euro Becherpfand. Kann man machen, dann ist es aber teuer. Aber die Zeiten mit 5,50 Euro sind einfach vorbei.
Der Bierpreis war aber auch schnell egal, wenn man plötzlich vor dieser Sicht steht. Unsere Plätze waren allerdings zum Glück noch ein gutes Stück weiter unten.

Avatar
Avatar aus Schweden waren die Vorband und die fingen etwas verspätet gegen 18.20 Uhr an. Avatar sind einfach eine hervorragende Livecombo, wie hier schon mal berichtet. Sänger Johannes Eckerström sprach ein sehr respektables Deutsch und wusste das Publikum in seiner unnachahmlichen Art zu unterhalten. Die Jungs kennen keine Genres und lassen sich in keine Schublade stecken. Mal ballern die Riffs aus den Boxen, mal geht es extrem melodisch und ruhig zu. Dann growlt der Frontmann nur um kurze Zeit später auf lieblichen Klargesang zu wechseln. Zwischendurch flogen die Haare bei diversen Windmill Einlagen. Der ein oder andere Maidenfan war vielleicht etwas irritiert, aber bei uns kamen die Schweden super an. Leider war nach 8 Songs und 40 Minuten auch schon wieder Schluss. Das hätte gern noch weiter gehen können.

Iron Maiden
Wie immer leitete der Song „Doctor Doctor“ von UFO den Auftritt ein. Und gegen 19.45 Uhr war es dann endlich soweit und Iron Maiden legten los. Die ersten 3 Lieder vom Album „Killers“ waren das richtige Warmup. Danach folgte mit „Phantom of the Opera“ ein Lied vom ersten Album. Und dann ging der Reigen an Hits erst so richtig los…von „Number of the Beast“ über „Powerslave“ und „2 Minutes to Midnight“ zu „Run to the Hills“ war alles vertreten. Bruce Dickinson zeigte sich in absolut bestechender Form. Durchtrainiert fegte er über die Bühne und gab seine bestechende Stimme zum Besten. Dazu gab es natürlich Eddie Auftritte in diversen Kostümen. Der Sound war, zumindest auf unseren Plätzen, absolut perfekt. Da gab es gar nichts zu meckern. Nicht übersteuert, nicht zu laut, dass die Ohren weh tun, sondern einfach genau richtig. In Summe standen über 2 Stunden Spielzeit auf dem Programm und mit Aces High, Fear of the Dark und Wasted Years als Zugaben wurde das Wahnsinns-Set abgeschlossen.
Fazit
War das ein teurer Trip? Ja, durchaus. Musste ich dafür 3 Tage Urlaub nehmen? Leider ja. Hat es sich gelohnt? Jeder Cent und jede Minute. Avatar waren eine würdige Vorband und Iron Maiden haben allen gezeigt, was sie noch drauf haben. Auch Drummer Simon Dawson fügte sich gut ein, der inzwischen ja Nicko McBrain ersetzt. Für mich persönlich war es das perfekte Konzerterlebnis. Gute Freunde, eine Hammer Location und die Helden der Jugend live auf der Bühne. Dazu klasse Sicht, mega Stimmung und ein guter Sound haben den Abend zu einem unvergesslichen gemacht. Mehr geht einfach nicht und ich würde so weit gehen, dass ich in Gänze noch kein besseres Live Erlebnis hatte. Wenn ihr mal ein interessantes Event auf der Waldbühne erspäht, fahrt da hin…es lohnt sich.
Neueste Kommentare