Rock Hard Festival 2023 – Tag 2
Rock Hard Festival Tag 2
Nach einem erfolgreichen Festivaltag am Freitag, geht es am Samstag etwas früher los. Auf in den Ring zum zweiten Tag des diesjährigen Rock Hard Festivals.
Midnight Rider
Los geht es mit Midnight Rider aus Koblenz. Klassischer Heavy Metal im Stil von Judas Priest und Konsorten ist angesagt. Gitarrist Blumi muss heute aufgrund einer Verletzung am Bein, an dem er einen klobigen medizinischen Schuh tragen muss, im sitzen spielen. Der Auftritt von Midnight Rider ist dadurch natürlich keinen Deut schlechter, nur am Stageacting mangelt es dann leider. Die Musik kommt sehr gut an beim Publikum. Es ist um 12.00 Uhr nämlich schon erstaunlich voll vor der Bühne. Der klassische Sound macht Spaß.
Knife
Weiter im Text mit Knife. Die Hessen aus Marburg sind schon lange kein Geheimtip mehr, haben sie doch auf dem Ruhrpott Metal Meeting in 2022 bereits richtig abgeräumt. Der schnelle Metalsound gepaart mit Black-Metal und Punkeinflüssen regt aber auch zum mitbangen an. Sänger Vince Nihil, mit nietenbesetzter Lederarmbekleidung shoutet sich nen Wolf und bringt Metalposen am laufenden Band. So muss das sein. By the Way. Was ist Vince Nihil für ein geiler Name. Bei Knife hat das Essener Label Dying Victims ein echt gutes Näschen gehabt.
Depressive Age
Die Berliner von Depressive Age haben seit Mitte der Neunziger keine Musik mehr veröffentlicht. Ende 2022 erschienen sie mit neuen Social Media Seiten im Internet und kündigten für 2023 eine neue Platte an. Der Auftritt, der mir namentlich zwar bekannten Band hat mich jetzt nicht überzeugt. So richtig thrashig war das Ganze jetzt auch nicht. Mir irgendwie zu schräg und zu düster. Möglicherweise sprengt das meinen musikalischen Intellekt. Sorry, nix für mich. Gute Zeit mal die Blase zu leeren.
Voivod
Die Überraschung des Tages sind für mich Voivod. Die sind für Discharge eingesprungen, welche kurzfristig abgesagt haben. Man was habe ich mich auf Voivod gefreut, die ich bis dato leider noch nie live erleben konnte. Die Zuschauer aus Ulm sehen das wahrscheinlich anders, denn Voivod hätte an dem Abend dort spielen sollen. Der einen Freud, des andern Leid. Voivod haben mich nicht enttäuscht. Von der ersten Minute an richtig Stimmung. Daniel Mongrain an der Gitarre ist allerbester Laune und zeigt das auch. Sänger Snake rennt wie ein wilder über die Bühne. Was für eine tolle Liveband. Jedes Album der Kanadier klingt anders, jedoch immer unverwechselbar nach Voivod. Die liebt oder hasst man. Bei Voivod gibt es kein Mittelding. Ich liebe sie. Danke für den geilen Auftritt.
Brian Downey’s Alive and Dangerous
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um so etwas wie eine Thin Lizzy Coverband, mit dem einzigen Unterschied, das Brian Downey am Schlagzeug sitzt. Der war langjähriges Mitglied von Thin Lizzy. Sänger und Bassist sieht zumindest mit seinem Afro ein wenig aus wie Lynott. Die Band spielt super. Ich denke für alle Old School Hardrock Fans war das ein Ohrenschmaus. Thin Lizzy haben echt viele Hits geschrieben. Wer kennt nicht „Jailbreak“, „The Boys are Back in Town“ oder den von Metallica seinerzeit nochmal zum Hit gemachten Song „Whiskey in the Jar“? Good times. Für einige Anwesende vielleicht nicht hart genug. Mir hat es gefallen.
Nestor
Jetzt ist es endlich soweit. Die Band auf die ich sehsüchtig gewartet habe. Nestor. Die Schweden hätten eigentlich schon zwei Slots vorher auf die Bühne gemusst. Da der Flieger aber nicht pünktlich war, wurden die Slots getauscht und Nestor ergatterten eine spätere Spielzeit. Cooler Trick. 😉
Nestor spielen puren 80er Jahre Sound. Irgendwo zwischen Pop und Hard Rock. Die Songs ihres erst in 2021 veröffentlichten Albums „Kids in a Ghost Town“ sind nämlich alle in den 80ern geschrieben worden. Hier ist eigentlich nix Retro. Nestor bringen durch ihr Bühnenoutfit schon mal eine Menge Farbe ins Spiel. Die Musiker agieren viel untereinander und haben deutlich eine Menge Spaß. Das überträgt sich auch auf die Fans. „On the Run“ oder „1989“ sind richtige Hits. Die Band wird von den Meisten mal so richtig abgefeiert. Es gibt natürlich auch Zuschauer, die bei der Show lieber Bier holen. Einfach zu untrue der Scheiss. Als letzter Song kommt „I wanna dance with somebody“ von Whitney Houston. Eine Sängerin wird dazu auf die Bühne geholt und man hat die eine Stimme. Das unglaubliche daran ist, das beim Refrain ungefähr gefühlt das ganze Amphitheater mitsingt. Krass. Ja, ja. Popmusik. Was für ein stimmungsvoller und spaßiger Auftritt von Nestor. Für mich gerne mehr davon. Highlight des Tages.
Sodom
Nach der leichten Muse nun mal wieder auf die Fresse. Exodus musste leider auch seshr kurzfristig ihren Auftritt hier absagen, da Gitarrist Gary Holt sich um seinen in Rom verunfallten Bruder kümmern musste. Family first!
Dafür waren dann Sodom zur Stelle. Heimspiel. Was soll da schief gehen. Ja, genau. Gar nicht. Onkel Tom Angelripper und Band prügeln sich wie immer durch ihre Setlist, das es eine wahre Freude ist. Die oldschoolige Songauswahl tut ihr übriges. Gewohnt guter Auftritt der Gelsenkirchener trotz des heute besiegelten Abstieg von Schalke 04. Da hilft bei Tom nur „Frustsaufen“. Glück auf!
Testament
Und wieder gibt es Änderungen. Auch der Saitenhexer von Testament, Alex Skolnick, kann heute nicht anwesend sein. Auch er durch eine Familienangelegenheit verhindert. Was tun. Kollege Phil Demml von Violence springt für ihn ein. Einen Abend vorher noch in USA einen Auftritt gespielt, heute schon bei Testament auf der Bühne. Laut eigener Aussage immer noch in den gleichen Klamotten. Das ist
Stress pur. Den merkt man dem Profi aber auf der Bühne kein bisschen an. Testament spielen einen geilen Auftritt, wie so oft. Leider versagt der Soundmann aber auch hier, wie so oft. Zuerst zu leise, dann zu laut und einfach zu schlecht. Da kann man bei der Häufigkeit einfach nicht mehr verstehen. Viele Fans verlassen wütend und frustriert das Rund. Verständlich. Wie gesagt, der Auftritt war eigentlich gut und an der Setlist gab es auch nicht zu meckern. So vergrault man aber Fans. Schade.
Fazit
Auch der zweite Festivaltag war sehr gelungen, hatte jedoch auch seine Tiefpunkte. Einige werden wohl über den Ausfall von Discharge oder Exodus nicht besonders amüsiert gewesen sein. Der Auftritt von Depressive Age war jetzt auch für mich kein Highlight und der unterirdische Sound des Headliners Testament war auch ein Eigentor. Die positiven Highlight waren dafür aber Voivod und Nestor. Für mich die Gewinner des zweiten Tages des Rock Hard Festivals. Na, dann mal bis morgen.
Midnight Rider
Knife
Depressive Age
Voivod
Brian Downey
Nestor
Sodom
Testament
Hier der Bericht zu Tag 1
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Bildquellen
- Midnight Rider 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Voivod 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Knife 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Depressive Age 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Brian Downey 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Nestor 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Sodom 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Testament 27.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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