Rock Hard Festival – Tag 3

Rock Hard Festival – Tag 3
KK’s Priest haben richtig gerockt am Samstag Abend. Wollen wir uns mal in den letzten Tag des Festivals stürzen.
Wings of Steel

Richtig fetter Auftakt mit Wings of Steel aus Los Angeles. Gitarrist oberkörperfrei, Bandana an der Gitarre. Sänger mit Rüschenhemd und Bandana. Was hier nach 80er Jahre Glammetal aussieht, ist nicht so wie es scheint. Brillanter Opener am Sonntag. Wings of Steel spielen lupenreinen Melodic Power Metal der Sorte Crimson Glory oder Queensryche. Die Stimme von Sänger Leo Unnermark geht voll in die Richtung Midnight/Geoff Tate und Konsorten. Die Gitarristen Parker Halub und Stefan John-Bailet zaubern Licks am Fließband aus dem Ärmel. Eine echte Überraschung als Opener.
Maggot Heart

Mit Maggot Heart aus Berlin kommt jetzt ein Band, die nicht so ganz ins Line-Up passen will. Der Mix aus Noise-, Hard-, Alternativ-, und Punkrock ist leider nicht ganz meine musikalische Baustelle. Das scheint auch einigen anderen Zuschauern ähnlich zu gehen. Sorry.
John Diva and the Rockets of Love

Jetzt sind 80er Jahre angesagt. Die „Amis“ von John Diva packen das volle Glamprogramm aus. Wo man nur hinsieht, dominiert die Farbe Rosa. John Diva und Band geben in Punkto Performance alles, was das Klischee der 80er so hergibt. Musikalisch ist das genauso. Geile Party. Songs mit Hooks zum Mitsingen. Das geht halt immer. Kommt erstaunlich gut an hier. Thrasher und Liebhaber von extremerem Metal gehen da besser mal neues Bier holen. Alle anderen können schunkeln und mitsingen.
Chapel of Disease

Chapel of Disease aus Köln sind ihren anfänglichen Death-Metal Zeiten entwachsen. Stattdessen erklingt eine Mischung aus Classic Rock, coolen Gitarrenhooks, Psychedelic und Atmosphäre. Der Sound aus den Boxen ist leider nicht ganz so gut bei Chapel of Disease, so dass der Auftritt nicht ganz so viel Spaß macht. Fans der Band werden trotzdem viel Freude gehabt haben.
Demon

Die New Wave of British Heavy Metal Legenden Demon bringen sowas wie ein Best Off Set auf die Bühne. Das einzige Original-Gründungsmitglied ist Sänger Dave Hill, dem man seine 76 Jahre nicht anmerkt. Rock hält halt jung. Ab dem ersten Song haben Demon die Fans auf ihrer Seite und werden zu Recht den Set über gefeiert.
Exhorder

Der einzige Thrashmetal Act des Tages ist Exhorder um den sympathischen Frontmann Kyle Thomas. Schön seine Ansage: „We are no angry young men, we are angry old men“. Mit Waldemar Sorychta an der zweiten Gitarre kann auch nix schief gehen. Neues festes Bandmitglied ist aber Pat o’Brien (Ex-Cannibal Corpse), der aber auf der Tour nicht dabei sein kann. Exhorder knüppeln sich durch alte Songs und neue Songs der letzten beiden Scheiben. Kyle und Jason Viebrooks am Bass tauschen sogar für einen Song die Instrumente. Kein Thema, denn Jason hat damals einige Songs der ersten Scheibe geschrieben und auch auf Gitarre eingespielt.
Riot V

Auch Riot V lassen nix anbrennen. Mit Sänger Todd Michael Hall hat man auch ein großen Ass im Ärmel. Riot V geben ab Beginn Vollgas und präsentieren dem Publikum neben alten Klassikern wie „Thundersteel“ auch Songs aus ihrem frisch erschienenen Album „Mean Streets“. Riot V sind live halt eine Bank.
D-A-D

Endspurt auf dem Rock Hard Festival 2024. Nach 2019 mit einer kompletten Wohnzimmereinrichtung auf der Bühne des Amphitheaters sind D-A-D wieder zurück. Die Dänen haben dieses Mal einen riesigen Kuhschädel dabei und das Drumset von Laust Sonne steht auf einer ausfahrbaren Torte. Ja, Bühnenshow können sie. Das ist natürlich nicht alles. Auch musikalisch sind es D-A-D immer Wert, angeschaut zu werden. Die Shows sind immer lustig. Auch an diesem Abend. Jesper Binzer ist einfach einzigartig, wenn er deutsch spricht. Das ist Comedy pur. Stigge stellt wie immer seine außergewöhnlichen Bässe zur Schau und Jespers Bruder Jacob ist der coole Typ mit Zylinder an der Gitarre.
Beim Schlagzeugsolo erhebt sich die Torte unter Laust Sonne und wird zu einer Riesentorte. Die Show ist einfach immer erste „Sahne“. Bei der großen Auswahl an unterschiedlichen Songs aus der Laufbahn von D-A-D ist es natürlich schwer, eine Setlist zu bauen, die jeden komplett zufrieden stellt. Ich denke, da ist aber für jeden das Passende dabei. Das große Finale mit „Bad Craziness“, „Sleeping My Day Away“, „Jihad“ und wie immer zu guter Letzt „It’s After Dark“ ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Da kann sich jeder D-A-D Fan mit abfinden und feiern.
Wie immer großartige Show der Dänen. Ganz großes Kino.
Fazit
Das diesjährige Rock Hard Festival war wieder einmal sehr gut. Ich mag einfach die Mischung der Bands. Es werden viele verschiedene Musikstile bedacht. Da ist für jeden etwas dabei. Immer wieder kann man Bands für sich entdecken, die man noch nicht kannte und bei denen man womöglich nicht reingehört hätte. Auch das Drumherum auf dem Festival mit Fressständen, Bierbuden und Merchzeug ist eine gute Sache. Entgegen aller Vorhersagen, hat das Wetter bis auf ein paar kleine Schauer auch mitgespielt. 2024 war wieder ein schönes Rock Hard Festival. Wir hoffen darauf, dass es im nächsten Jahr an gleicher Stelle so weiter gehen kann. Ich drücke die Daumen.
Setlist D-A-D
The Road Below Me
Burning Star
Point of View
1st, 2nd & 3rd
The Ghost
Grow or Pay
Monster Philosophy
Everything Glows
Jonnie
Call of the Wild
Jackie O‘
Isn’t That Wild
Bad Craziness
Sleeping My Day Away
Jihad
It’s After Dark
Fotos D-A-D
Fotos Riot V
Fotos Exhorder
Fotos Demon
Fotos Chapel of Disease
Fotos John Diva
Fotos Maggot Heart
Fotos Wings of Steel
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Bildquellen
- D-A-D 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Riot V 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Exhorder 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Demon 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Chapel of Disease 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- John Diva and the Rockets of Love 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Maggot Heart 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Wings of Steel 19.05.24 RHF: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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