Tito & Tarantula rockten die Zeche Carl

Wer in den 1990er Jahren mit Desperado oder From Dusk Till Dawn sozialisiert wurde, für den ist Tito Larriva mehr als nur ein Musiker – er ist ein Stück Popkultur. Und genau dieses Publikum füllte gestern Abend die Zeche Carl in Essen: Menschen, die mit Tarantino-Dialogen groß geworden sind, den Titty Twister als ikonischen Ort feiern – und den Soundtrack mindestens so sehr wie den Film.
Tito & Tarantula lieferten eine Show, die dieser besonderen Fan-Kultur mehr als gerecht wurde. Über zwei Stunden Spielzeit, 18 Songs plus drei Zugaben, ein Publikum, das jede Geste feierte – und eine Band, die mit sichtlicher Spielfreude durch ein Set führte, das Altes und Neues souverän miteinander verband.
Über zwei Stunden lang aktuelle Songs und Klassiker
Das aktuelle Album !Brincamos! wurde prominent platziert – und Songs wie X the Soul oder 99 Point 9 fügten sich nahtlos ins Repertoire ein. Druckvoll, groovend, staubtrocken. Doch natürlich lebte der Abend auch von den großen Klassikern: „Back To The House That Love Built“ und „Strange Face of Love“ versetzten den Saal direkt in Desperado-Stimmung, während „Angry Cockroaches“ und das unvermeidliche „After Dark“ endgültig den Vampirclub auferstehen ließen. Bei letzteren Song gehört es bei den Live-Shows schon zur Tradition, dass einfach so viel Publikum auf der Bühne tanzt und mitfeiert, wie halt darauf Platz hat. Und ein Gast übernahm sogar für den Rest des Songs Tito Larrivas Gitarre…
Tito Larriva: lässig wie eh und je
Tito Larriva selbst? Cool und lässig wie eh und je, mit charismatischer Präsenz und direkter Publikumsansprache. Er lebt seine Songs, performt sie nicht einfach. Besonders berührend: Als er sich mitten im Set seiner Tochter Lolita Carroll Larriva, Bassistin der Band, widmete und sich öffentlich und sichtbar gerührt bei ihr bedankte – dafür, dass sie ihn nach vier Jahren Bühnenabstinenz zurück zur Musik gebracht hat. Ein Moment echter Verbundenheit, der auch im Publikum nicht spurlos vorbeiging.
Fazit: Tito & Tarantula haben in Essen nicht nur ein Konzert gespielt, sie haben eine Zeitreise ermöglicht – ohne dabei nostalgisch stehen zu bleiben. Die Mischung aus Tex-Mex-Blues-Rock, cineastischer Atmosphäre und ehrlicher Bühnenenergie funktionierte auch 2025 noch perfekt. Für Metalheads, die gerne auch mal über Genregrenzen hinwegschauen, war das ein Abend zum Eintauchen, Abtauchen – und Nachglühen.
Weitere Tourtermine
- 16.04.25 – Bielefeld, Forum
- 17.04.25 – Magdeburg, Factory
- 19.04.25 – Papenburg, Güterbahnhof
- 20.04.25 – Hamburg, Markthalle
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Bildquellen
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 03: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 07: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 06: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 05: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 04: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 02: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 01: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 08: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
- Tito and Tarantula – live Essen 2025 – 03 – Titelbild: (c) 2025 Matt / metal-heads.de
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