The Bay Strikes Back in Oberhausen
The Bay Strikes Back
Da brat mir einer ’nen Storch. Aber die Beine ganz knusprig. The Bay Strikes Back macht heute Halt in Oberhausen. Das Package, bei dem jeder Thrasher feuchte Augen bekommt und der Kopf vor Freude automatisch zu bangen beginnt. Ich rede hier von der Thrash-Vollbedienung, welche man wohl in dieser Form nicht mehr zu sehen bekommt. Death Angel, Exodus und Testament. Für viele Leute gehören diese Bands in die Big 4. Das alles an einem Abend und zu einem Spottpreis von 45 Euro.
Der Oberhausener Gig am 14.02.20 ist wegen der großen Nachfrage aus der kleinen Turbinenhalle in die Große Halle 1 verlegt worden. Kein Wunder bei der Konstellation der Bands. Demnach ist die Halle heute auch nahezu ausverkauft.
Death Angel
Den Anfang machen Death Angel und lassen sich nicht lange bitten. Mit „Humanicide“ vom aktuellen Langeisen geht es sofort richtig zur Sache. „Voracious Souls“, ein absoluter Klassiker vom Debut folgt und bringt die Turbinenhalle zum Kochen. Man kann an den Gesichtern der Protagonisten die pure Freude über diesen Abend ablesen und im Pit geht’s auch hoch her. Die Setlist ist aufgrund der knappen Spielzeit relativ kurz. Death Angel brettern deshalb ohne viel Gerede ihre Hymnen unter die Menge. Eine kurze Ansage von Sänger Marc Osegueda ist da schon alles. Höhepunkt für mich ist das grandiose „Seemingly Endless Time“ von der überragenden „Act III“. Den Schlusspunkt eines spitzen Auftritts setzt ein Medley aus „The Ultra Violence“ und „Throne to the Wolves“. Meiner Meinung nach hätte es noch ein paar Songs mehr geben können. Schade, aber die Zeit ist knapp.
Death Angel wissen live einfach immer mit ihrer positiven Ausstrahlung und handwerklich gut gemachter Musik zu überzeugen. See you next time. Kill as one.
Exodus
Endlich ist er wieder zurück in seiner Hauptband. Gary Holt, einer der besten Thrashmetal-Gitarristen unserer Zeit. Sein Aushilfsjob bei Slayer ist endlich beendet und er kann sich wieder auf Exodus konzentrieren. Darauf habe nicht nur ich gewartet. Welcome back.
Als das Intro beginnt, schaue nicht nur ich ungläubig drein. Es läuft „Zehn kleine Jägermeister“ von den Toten Hosen. Sehr merkwürdig. Von vorne sehe ich Drummer Tom Hunting hinter dem Bühnenmischpult stehen. Ich schaue ihn fragend an und er grinst schelmisch zurück. Dem Intro wird der Saft abgedreht und Exodus kommen auf die Bühne. Der musikalische Unterschied zum Intro könnte nicht größer sein. Mit „Body Harvest“ haut man die erste Abrissbirne raus. Geiler Anfang. Zetro rennt in seiner unnachahmlichen Art grimassenschneidend über die Bühne und shoutet sich die Seele aus dem Leib. Der wieder in die Band zurückgekehrte Gary Holt strotzt nur so vor Spielfreude und haut richtig in die Saiten.
Guitar Talk
Für die Gitarrenfreunde unter uns gibt es auch ein Schmankerl. Gary hat eine neue Custom ESP. Der Body ist mit okkulten Motiven bestückt. Es sieht so aus, als ob die Motive dort geschnitzt worden sind. Das Binding besteht aus gehämmertem Metall mit aufgesetzten roten Steinchen. Hübsches Arbeitsgerät. Bei späteren Songs gibt es noch das neue Ltd Signature Modell zu bestaunen. Die bereits seit einiger Zeit auf dem Markt erhältliche schwarze Ltd GH-600 scheint es jetzt auch in weiss zu geben. Natürlich sind die roten EMG Pickups und das rote Binding geblieben. Ich sag da nur „Shut up and take my money“.
Lee Altus und Gary Holt liefern sich immer wieder Seite an Seite Gitarrenduelle. Alles in allem eine sehr energiereiche, mitreissende Show. Auch der Moshpit dreht sich unentwegt.
Steve Sousa bedankt sich artig bei den Fans für das zahlreiche Erscheinen. Wir sind halt alle vereint im Thrashmetal. Eine Thrashmetalfamilie. Recht hat er. Die ca. 2000 Fans feiern die Band, was das Zeug hält. Zu Recht. Wahnsinnsshow von Exodus. Die Setlist ist ein kurzes, aber knackiges Best of. Nachdem der obligatorische „Toxic Waltz“ dem Pit alles abverlangt, waltzt das schnelle und harte „Strike of the Beast“ den Rest platt. Das war ’ne gute Portion „Friendly Violent Fun“. Das ist ganz schwer zu toppen.
Testament
Als letzer Vorschlaghammer des Abends dürfen dann endlich Testament noch ran. Ein in blau getauchtes Bühnenbild mit viel Nebel stellt die passende Atmosphäre her. Nach dem Intro „Eerie Inhabitants“ kommt das Titelstück der „The New Order“. Schöner Klassiker direkt zu Beginn. Im Anschluss dann „The Persecuted Won’t Forget“ vom Comebackalbum „The Formation of Damnation“ Auch ein Hammer. Gitarrenhexer Alex Skolnick stellt sich mit seinem Signaturemove in Pose. Seitwärts, die Gitarre hochhaltend, die graue Locke weht im Wind. Die Scheinwerfer strahlen in an. Wow. Der Mann weiß wie’s geht. Toller Leadsound. Von der technischen Brillanz fang‘ ich gar nicht erst an. Einfach gut.
Chuck Billy ist eine Erscheinung für sich. Ein Mann wie ein Baum. Mit seinem bekannten kurzen Microhalter läuft er, darauf Gitarre spielend, über die Bühne und haut uns die Songs mit seiner tiefen Stimme um die Ohren. Eric Peterson, der die Riffs für Testament schreibt, spielt die Rhythmusparts präzise und scharf wie eine Rasierklinge. Neben Alex Skolnick leider viel zu unterbewertet.
Nicht zu vergessen Steve DiGiorgio am Bass und Gene Hoglan, die Drummerlegende. Beide spielen wie ein Uhrwerk und legen damit den Grundstein für den Testamentsound. Nicht umsonst nennt man Gene Hoglan „The Atomic Clock“. Der Mittelteil des Konzertes beinhaltet eine Menge neuerer Songs und mit „Night of the Witch“ wird die gerade erschienene Single des neuen Albums „Titans of Creation“ präsentiert. Wenn sich der Rest des Albums so anhört, kann das nur eine Granate werden.
Als Zugabe werden dann die richtigen Knaller ausgepackt. „Into the Pit“, Practice What You Preach“, „Over the Wall“ und zu guter Letzt „Diciples of the Watch“. Sympathisch auch, dass Chuck Billy die Show kurz unterbricht, als er sich Sorgen um Fans in den ersten Reihen macht. Top.
Testament bieten eine professionelle, spieltechnisch tolle Show, die die meisten Fans wohl sehr zufrieden gestellt hat. Ich persönlich bin trotzdem nicht so richtig davon gekickt worden. Da haben mich die ungestümen Exodus doch um einiges mehr in Stimmung versetzt.
The Bay Strikes Back
Mitreißender Gig mit drei starken Bands. Das war die Thrashoffenbarung. Für mich sind Exodus die Gewinner des Abends. Ich hätte aber gerne einen Song mit Künstlern aus den verschieden Bands gemeinsam gesehen. Das wäre bei dem Repertoire doch möglich gewesen. Schade.
Auf die nächste Bay Area Tour könnte man dann bitte noch Heathen, Violence und Forbidden packen.
Man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Hier noch unsere Bilderstrecken und die Setlisten des Abends.
Setlist Death Angel „The Bay strikes back“
Humanicide
Voracious Souls
Claws in So Deep
Aggressor
The Dream Calls for Blood
The Moth
Seemingly Endless TimeThe
Ultra-Violence / Thrown to the Wolves
Bilder Death Angel
Setlist Exodus „The Bay strikes back“
Humanicide
Body Harvest
Blood In, Blood Out
Deliver Us to Evil
Fabulous Disaster
Deathamphetamine
Blacklist
Bonded by Blood
The Toxic Waltz
Strike of the Beast
Bilder Exodus
Setlist Testament „The Bay strikes back“
Humanicide
Eerie Inhabitants
The New Order
The Persecuted Won’t Forget
The Haunting
Greenhouse Effect
Dark Roots of Earth
Last Stand for Independence
Throne of Thorns
Brotherhood of the Snake
The Pale King
Fall of Sipledome
Night of the Witch
Into the Pit
Practice What You Preach
Over the Wall
Disciples of the Watch
Bilder Testament
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- Death Angel 14.02.20 Oberhausen Turbinenhalle 1: Bildrechte beim Autor
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