Shrednight mit der ADRIAN WEISS BAND feat. Niels Löffler und ANDI THE WICKED (24.02.2018)
Mit Adrian Weiss, Niels Löffler (Orden Ogan) und ANDI THE WICKED waren im Pitcher in Düsseldorf gleich drei Saitenspezialisten am Start.
Und dies in ganz unterschiedlichen Konstellationen: zunächst Andi The Wicked, der seinen Part alleine bestritt, im Anschluss die Adrian Weiss Band, die sechs Songs des Sets in ihrer gewohnten Besetzung spielte, um dann Niels Löffler für weitere Songs mit auf die Bühne zu holen.
Spannende One-Man-Show mit ANDI THE WICKED
Den Abend eröffnet ANDI THE WICKED, der alleine auf der Bühne vor seinem Marshall JCM steht und mit den Songs „That Rocks“ und „The Shark Song“ einen ersten Eindruck davon vermittelt, dass er nicht nur über flinke Finger verfügt, sondern auch das Songwriting versteht. Hier wird ordentlich gerockt und mit eingängigen Hooks nicht gegeizt.
„Threat“ wird als „längeres Stück“ angekündigt. In den 10 Minuten entrollt sich ein Song aus echtem Heavy Metal, mit spannenden Harmonien und einigen jazzigen und klassischen Einsprengseln, die ebenso wie überraschende rhythmische Variationen dazu führen, dass es leicht fällt, die Aufmerksamkeit über die gesamte Länge des Songs aufrecht zu erhalten.
Die folgenden Songs zeigen Andis Vielseitigkeit und Versiertheit. Titel wie „Classic 5“ und „Heavy Funk“ ergänzen den melodischen und rockigen Metal um die darin genannten Aspekte.
Die Dynamik der Songs steigert sich, um in „Bad in Bed“ zu einem zumindest musikalischen Höhepunkt zu kommen.
Bei allen Songs ist die Gitarre deutlich im Vordergrund, Drum und Bass sind in den Hintergrund gemischt. Dennoch sind sie nicht nur bloßes Beiwerk, sondern betonen den Songaufbau durchaus. Was ursprünglich gedacht war, um damit auf Musikmessen Gitarren zu präsentieren, ist ein ausgereiftes und dennoch erfrischendes Material mit interessanten Akkordfolgen, Melodien mit Wiedererkennungscharakter sowie abwechslungsreichen rhythmischen Passagen geworden.
Gut gefallen hat mir, dass in der Solosituation mit o.g. Entstehungsgrund nicht die technische Finesse im Vordergrund stand, sondern einfallsreiche, spannende und nachvollziehbare Songs. Andreas hat seine spielerischen Fertigkeiten durch die Nutzung verschiedener Spieltechniken verdeutlicht, ohne sich in Gefrickel zu verstricken.
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ADRIAN WEISS BAND feat. Niels Löffler – Instrumental-Rock vom Feinsten
Im zweiten Teil des Abends wurde die Bühne also zunehmend voller.
Doch zunächst eröffnet die ADRIAN WEISS BAND in ihrer gewohnten Besetzung mit Adrian Weiss (Gitarre), Marcel Willnat (Bass) und Lars Zehner (Drums) ihr Set mit „Bassment Laughter“. Dieser Song ist durch seine auf den Basslinien basierende ruhige Unaufgeregtheit zu Beginn, die steigende Spannung, die durch singende Hooklinien erzeugt und durch Schlagzeug und Bass angenehm unterstützt wird, ein idealer Einstieg.
„Beguiled“ lässt Bass und Drums viel Raum während die Gitarre die Melodie in den Vordergrund stellt und dennoch Rhythmusvariationen nicht vernachlässigt. Auch in diesem Song zeigt Adrian Weiss seine Fingerfertigkeit am Instrument, um dann wieder auf ruhigeres Terrain zurück zu kehren.
„Camels‘ Dance“ ist einer der abwechslungsreichsten Songs im Set und „Immediate Measures“ eine absolut rockige Nummer, bei der im Publikum niemand mehr stillsteht.
Haarprobleme und Düsseldorfer Stadtteile
„Bird Hair Day“ der Opener des letzten Albums „Criminal Record“ baut wieder einen Spannungsbogen über die Melodie, der die dort vertonten „Haarprobleme“ erahnen lässt.
Ich freue mich immer, wenn ich „The Dorian Way“ im Set finde, da mir die Jazz-Elemente gut gefallen und er ein ruhiger, entspannter und einfach wunderbarer Song ist. Es wundert mich daher nicht, im Publikum einige verträumte Blicke zu sehen.
Wer häufiger bei Shows der Adrian Weiss Band war und auf weitere Informationen zu verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen gewartet hat, mit denen Adrian bei diesen Anlässen regelmäßig aufwartet, wird auch an diesem Abend nicht enttäuscht. Adrian bringt seine diesbezüglichen Kenntnisse so trocken rüber, dass ich ihm auch dabei ganz gerne zuhöre.
Wünsche, Träume und ein dynamisch-harmonisches Zusammenspiel mit Niels Löffler
„Three Wishes“ ist ein gefühlvoller Song, der sich mit blueslastigen Elementen um die satten Akkorde aufbaut und zum Träumen über drei Wünsche einlädt. Niels Löffler verstärkt hier im Wesentlichen die rhythmischen Aspekte, was den Song noch kraftvoller klingen lässt.
Wie ich schon in der Ankündigung geschrieben habe, ist „Instant Relief“ einer meiner Lieblingssongs. Die einleitende Flageolett-Passage bekommen Adrian und Niels genauso passgenau auf den Punkt wie ihr „Frage-und-Antwort-Spiel“ bei „Everything’s Gonna Be Alright“.
Schnelligkeit und Virtuosität
Es folgt ein Jam-Stück, bei dem die beiden Gitarristen die Bandbreite ihrer musikalischen und spielerischen Möglichkeiten zeigen. Beide sind gut aufeinander konzentriert und zeigen, dass sie Spaß an dem haben, was sie da gerade tun. Sie harmonieren sowohl im Rhythmus als auch melodisch und lassen sich gegenseitig ausreichend Raum, in dem sie solierend ihre Interpretationen der zugrundeliegenden Akkorde entwickeln können.
Mit „Summer Drive“ als einem „Sehnsuchtsschrei nach besserem Wetter“ verabschieden sich Adrian Weiss mit Band und Niels Löffler aus dem Pitcher, das im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt liegt – und nicht in Bilk.
Die fantastischen Fotos hat Sebastian Freitag gemacht. Mehr Bilder von ihm findet ihr hier
Setlist Andi The Wicked
- Intro
- That Rocks
- The Shark Song
- Threat
- Porn
- Classic 5
- Heavy Funk
- Bad in Bed
Mehr Informationen findet ihr hier
Setlist Adrian Weiss Band
- Bassment Laughter
- Beguiled
- Camels‘ Dance
- Immediate Measures
- Bird Hair Day
- Dorian Way
- Three Wishes
- Instant Relief
- Everthing’s Gonna Be Alright
- jam
- Summer Drive
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Bildquellen
- Andy The Wicked: (c) Sebastian Freitag
- Andy The Wicked: (c) Sebastian Freitag
- Adrian Weiss Band feat. Niels Löffler: (c) Sebastian Freitag
- Adrian Weiss Band feat. Niels Löffler: (c) Sebastian Freitag
- Adrian Weiss Band feat. Niels Löffler: (c) Sebastian Freitag
- Adrian Weiss Band feat. Niels Löffler: (c) Sebastian Freitag
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