Unantastbar – Köln – Essigfabrik – 25.03.23

Am 25.03.2023 spielten Unantastbar im Zuge ihrer „Wir leben laut“ – Tour in der Kölner Essigfabrik.
Zwischen Regenschauer und Sonnenschein
Nachdem der Weg die Südtiroler Punkrock-Band Unantastbar auf den letzten 2 Tourneen in die Turbinenhalle in Oberhausen geführt hatte, ging es für uns auf der „Wir leben laut“ – Tour in die Essigfabrik in Köln. Da der Veranstalter schon frühzeitig den Ausverkauf der Show gemeldet hatte, entschieden wir uns für eine rechtzeitige Anreise nach Köln-Deutz. Bei ekelhaftem Wechselwetter gab es zur frühen Uhrzeit somit noch ausreichend Parkplätze im Umfeld der Halle. Trotzdem ließ sich schon eine lange Warteschlange vor den Türen der Essigfabrik feststellen.
Einlass pünktlich um 19 Uhr
Leider öffnet der Himmel noch während der Wartezeit seine Schleusen, sodass die meisten Anstehenden, bis zur Öffnung der Türen um 19 Uhr, einen Regenschauer über sich ergehen lassen müssen. Aber das macht der Stimmung in Reihen der Fans keinen Abbruch und es herrscht bis zum Einlass eine überaus gute Atmosphäre. Diese wird auch sofort in den großen Konzertsaal transportiert, welcher heute Abend Platz für 800 Zuschauer bieten wird. Da die Essigfabrik ein Veranstaltungsort ist, der nur ebenerdig begehbar ist, füllt sich der Platz vor der Bühne sehr zügig. Und wer sich nicht direkt in die ersten Reihen einreihen möchte, schaut noch bei den zwei Verkaufsständen der Bands vorbei, oder macht einen Halt an der Theke.
Früher als erwartet
An den Merch-Ständen werden indes sehr humane Preise aufgerufen. Hier können unter anderem aktuelle Tour-Shirts für 25 Euro den Besitzer wechseln. Informationen gibt es aber umsonst. So erfahren wir zum Beispiel über, die uns noch unbekannte Band Willkuer, dass die zwar Rock spielen würden, aber auch Metal verliebt wären. Was immer das zu bedeuten hat, wir sind gespannt auf diese Vorband, die aus der Nähe von Stuttgart stammt und seit 2007 zusammen Musik macht. Glücklicherweise müssen wir nicht allzu lange auf die Rocker warten, denn Willkuer starten etwas früher in ihr Set als erwartet. Zu einem Intro heißt es gegen 19:40 Uhr: Licht aus, Spot an und Feuer frei für Willkuer!
Bevor hier alles hochgeht
Die Reutlinger starten ihren Auftritt mit einem Song, ihres aktuellen Albums „Zwei“ . Der Track „Bevor hier alles hochgeht“ leidet anfänglich an leichten Soundproblemen, wie sie es bei vielen Vorbands gibt. So kommt der Gesang von Frontmann Moritz anfänglich überhaupt nicht gegen die restlichen Instrumente an. Aber nach einer kleinen Justierung an den Lautstärkereglern, hat der Soundtechniker und somit die Band alles im Griff! Da es das bereits erwähnte Album „Zwei“ bis auf den 5. Platz der deutschen Charts geschafft hat, ist der Song „BHAH“ auch schon vielen Zuschauer:innen im Publikum bekannt, die lautstark mitsingen und der Band damit sehr unter die Arme greifen. Übrigens verfügt dieser Song über einen sehr guten, sozialkritischen und fast schon real-satirischen Text, der Hitpotential aufweist.
Energisch und kraftvoll
Willkuer präsentieren in den folgenden 60 Minuten Songs ihrer bisher veröffentlichten zwei Alben „Willkuer“ und „Zwei“ . Die fünf Musiker spielen ausschließlich energischen, kraftvollen und sehr hymnischen deutschsprachigen Rock. Zeitweise sind Ausflüge in Richtung Heavy Metal tatsächlich hörbar. Nämlich immer dann, wenn die Gitarristen Tobias und Julian zu ihren Solos ansetzen. Ohne Quatsch, diese Männer haben definitiv ein starkes Gespür für schöne Melodien und griffige Texte. Was zum Beispiel bei der (Halb-) Akustik-Version von „Die besten sterben nie“ zu tragen kommt. Auch ein Song wie „Heimspiel“ gerät zu solchem, obwohl es sich hier ja wohl um ein Auswärtsspiel handelt. Das Quintett kann mühelos vor dem Kölner Publikum bestehen und wird, zu Recht, bis zum Ende der Show ordentlich unterstützt und abgefeiert.
Willkuer Fotostrecke
Unantastbar leben laut
Wow, das war fett! Das Publikum hat die Deutschrocker wirklich gut angenommen und hat sich bis hierhin schon ordentlich für den Hauptakt aus Südtirol warm gesungen. Das sind natürlich die besten Voraussetzungen für einen ausgelassenen Abriss, der sich nach einer kurzen Umbaupause pünktlich um 21 Uhr abzeichnet. Ebenfalls zu einem Intro betreten die 5 Hauptprotagonisten: Schkal (Schlagzeug), Heiss (Gitarre), Tom (Gitarre), Spitzi (Bass) und Frontmann Joggl die Bühne, die leider etwas zu klein für die gesamten Bühnenaufbauten zu sein scheint. Jedenfalls entfalten hier die großen Backdrops nicht ihre wahre Ausdruckskraft. Und selbst der Schriftzug verschwindet teilweise hinter den Verstärkern. Ja, die Essigfabrik gehört schon eher zu den kleineren Spielstätten der Band. Was allerdings eine intime, familiäre Atmosphäre verspricht.
Die Hand, die ich mir reichte
Unantastbar starten, ebenso wie ihre Vorband, mit einem Song von ihrem brandneuen Album „Wir leben laut“ in ihren Auftritt. Mit dem Track „Die Hand, die ich mir reichte“ geht es dann auch schon ordentlich nach vorne und die Essigfabrik straft uns direkt lügen. Ganz im Stile großer Konzerthallen herrscht hier von der ersten Strophe an eine wirklich intensive Party-Stimmung. Aber ganz im Ernst: etwas anderes haben wir von den Südtirolern bisher auch noch nicht erlebt. Frontmann Joggl hebt sich heute Abend mit seinem Outfit wieder etwas von seinen Mitstreitern ab und wirkt immer mehr wie ein einziges Gesamtkunstwerk. Das kommt gut an und das Kölner Publikum frisst ihm aus der Hand.
Von Wir leben laut bis Gegen die Stille
Lied für Lied. Das liegt natürlich auch sehr an den vorgetragenen Songs. In den folgenden 120 Minuten, präsentieren uns die Südtiroler eine superbe Setlist mit Tracks aus 6 verschiedenen Alben. Natürlich liegt dabei der Hauptfokus auf den letzten vier Alben (Wir leben laut, Wellenbrecher, Leben Lieben Leiden und Hand aufs Herz), aber mit 5 Songs stehen auch die älteren Scheiben (Gegen die Stille und Fluch und Segen) gar nicht schlecht da. Es kann sich also niemand darüber beschweren, dass hier nur kommerziell erfolgreichere Lieder gespielt werden. Das ist natürlich auch nicht der Fall, da die anwesenden Fans alle Songs mitgrölen.
Der Mob im Innenraum
Jeder Song fühlt sich an, als ob man mitten in einem Fanblock in einem Fußballstadion steht. Da darf ein amtlicher Pogo im Innenraum natürlich auch nicht fehlen. Da aber keinerlei Menschen die Halle über den Rettungsgraben verlassen müssen, abgesehen von einem Stagediver, geht auch das völlig in Ordnung. Das genießen die Rocker natürlich bei jeder sich bietender Gelegenheit und stacheln das Publikum hin und wieder erfolgreich zu Fangesängen an. Die Show läuft über weite Strecken wie von selbst. Besonderen Eindruck machen bei uns die Stücke „Schlaflos“ , das Joggl seiner Frau widmet und das sentimentale „Du fehlst“ , das mit einer sehr schönen Version daher kommt.
Die verstimmte Gitarre
Kurz darauf gibt es dann aber doch noch ein kleines unbeabsichtigtes Malheur. Die Band möchte gerade zum Song „Unsere Waffen“ übergehen, als die Gitarre von Tom streikt und der einige Minuten braucht, um das gute Stück wieder zu stimmen. Aber dank guten Entertainments seitens der Band und des Publikums ist auch diese Pause eher ein Vergnügen. Es folgen noch der Titeltrack zur Tour „Wir leben laut“ und „Das Stadion brennt“ samt kleiner Pyro-Einlage. Danach ist erst mal Schluss mit der offiziellen Setlist und die Band verlässt die Bühne.
Der Zugaben-Block
Nach einer wirklich kurzen Verschnaufpause starten die Punkrocker mit „Tausend Gedanken, Tausend Bilder“ dann in den Zugaben-Block. Richtig intensiv wird danach der Song „Für immer“ den Joggl zusammen mit Willkuer-Sänger Moritz intoniert. Das Lied ist doch immer wieder eines der großen Highlights auf jeder Unantastbar-Show. Richtig geil! Es folgen danach noch „Ich will euch wiedersehen“ und der bekannte Rausschmeißer „Fackel im Sturm“ , der dann auch wirklich das Ende der Show bedeutet.
Das MH.DE Fazit
Unantastbar haben auf dieser Tournee zwar nicht in unserem Wohnzimmer, der Turbinenhalle, gespielt, aber mit der Essigfabrik in Köln auch alles richtig gemacht. Eine ausverkaufte Halle bis auf den letzten Platz, voll mit positiv wahnsinnigen, Party-willigen und trinkfesten Besuchern. Was kann man sich heutzutage als Band mehr wünschen wollen? Heute Abend garantiert nicht viel mehr. Alles hat gepasst. Die Songauswahl war sehr überlegt und nahezu genial, gespickt mit alten und brandneuen Nummern. Die Anzahl der 27 Stücke auf 120 Minuten überdurchschnittlich. Unantastbar konzentrieren sich wie gehabt auf das Musizieren und verzichteten größtenteils auf unnötiges Rumgehampel und Publikumsspielchen. Dafür bieten die Südtiroler immer wieder sehr gut produzierte Rockshows, mit sehr gut gemischten Sound- und toller Lichtshow.
Mehr geht nicht
Unser Fazit lautet daher: Unantastbar haben ihr Auswärtsspiel in Köln in einen Heimsieg umgewandelt. Da werden uns wohl alle zustimmen, der in der Essigfabrik zugegen waren. Bessere und vor allem lautstärkere Publikumsreaktionen wird man so wohl nur noch bei den ganz großen Bands des Landes erleben können. Diese Show hier in Köln hat definitiv sehr gerockt und einfach nur richtig Bock gemacht. Danke dafür! Alle, die auf deutschsprachigen (Punk) Rock stehen, werden bei diesen beiden Bands nicht viel falsch machen! Wir sind definitiv bei der nächsten Tour wieder am Start!
Unantastbar Fotostrecke
Die Unantastbar Songs:
01: Intro
02: Die Hand, die ich mir reichte
03: Nur noch diese Lieder
04: Hier bin ich
05: Wir sind die Stimme
06: Dein Leben, deine Regeln, dein Gesetz
07: Bis nichts mehr bleibt
08: Schlaflos
09: Gerader Weg
10: Hey Ho
11: Ihr könnt mich alle mal
12: Kämpft mit uns
13: Küss mich
14: Ich gehöre mir
15: Für immer mein
16: Steine, Scherben, Dreck
17: Du fehlst
18: Flügel
19: Solange unser Herz noch schlägt
20: Zusammen
21: Unsere Waffen
22: Wir leben laut
23: Das Stadion brennt
Zugabe:
24: Tausend Gedanken, Tausend Bilder
25: Für immer
26: Ich will euch wiedersehen
27: Fackel im Sturm
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