Zakk Sabbath 14.03.25 Essigfabrik Köln

Zakk Sabbath in Köln: Ein Abend im Zeichen der Legenden
Am 22. März war es wieder so weit: Zakk Wylde brachte mit seinem Power-Trio Zakk Sabbath die Essigfabrik zum Beben. Der ehemalige Ozzy-Osbourne-Gitarrist, bekannt für seinen brachialen Sound und seine unverkennbare Bühnenpräsenz, zelebrierte die Klassiker von Black Sabbath auf seine eigene, unnachahmliche Weise.
Ein ungewöhnlicher Auftakt mit Lowen
Den Abend eröffneten Lowen, eine progressive Metal-Band mit einer einzigartigen Mischung aus Doom, orientalischen Einflüssen und experimentellen Klanglandschaften. Das britische Duo, bestehend aus Nina Saeidi und Shem Lucas, setzt auf eine atmosphärische Fusion aus schweren Riffs und persisch inspirierten Gesangspassagen.

Während die Idee hinter ihrer Musik faszinierend ist – Saeidi singt in Farsi, Akkadisch und Sumerisch, um eine Verbindung zu ihrer kulturellen Herkunft herzustellen – ließ die Umsetzung an diesem Abend viele Fragen offen. Der Sound war leider nicht optimal abgemischt, und die massiven Basswände überdeckten den Gesang häufig.
Das Publikum reagierte gemischt: Während einige neugierig blieben und den experimentellen Ansatz schätzten, wurde schnell deutlich, dass die Mehrzahl der Besucher für klassischen Hard Rock und Heavy Metal gekommen war. Einzelne unhöfliche Zwischenrufe und die eher verhaltene Stimmung im Saal machten deutlich, dass Lowen es schwer hatten, das Publikum wirklich zu erreichen.
Nach rund 30 Minuten verließen sie die Bühne – mit einem höflichen, aber nicht enthusiastischen Applaus als Abschied.
Endlich Father Zakk
Bereits im Vorfeld war die Vorfreude groß – kein Wunder, denn die Show war restlos ausverkauft. Die Essigfabrik platzte aus allen Nähten, und die Fans drängten sich dicht an dicht vor der Bühne. Die Atmosphäre war geladen, als das Licht gedimmt wurde und die ersten Riffs durch die Halle schallten.

Eine Zeitreise ins Sabbath-Universum
Zakk Wylde, begleitet von Jeff Fabb am Schlagzeug und John „JD“ DeServio am Bass, ließ keinen Zweifel daran, warum er als einer der besten Gitarristen seiner Generation gilt. Vom ersten Song an bewies die Band, dass sie nicht einfach nur Cover spielt – sie lebt und atmet die Musik von Black Sabbath. Wyldes Gesang kam erstaunlich nah an das Original von Ozzy Osbourne heran, während sein Gitarrenspiel rohe Kraft mit technischer Brillanz verband. Zakk trat wie so oft im Schottenrock auf und stand in seiner unnachahmlichen Pose, breitbeinig am Bühnenrand und warf die lange Mähne hin und her. Schwierig dort mal das Gesicht von Father Zakk zu sehen.
Die Setlist bot eine perfekte Mischung aus bekannten Hits und tiefen Cuts der frühen Sabbath-Ära. Songs wie „War Pigs“, „Into the Void“ und „Fairies Wear Boots“ sorgten für kollektive Ekstase im Publikum. Besonders beeindruckend war die rohe Energie von „Children of the Grave“, das mit seinem treibenden Rhythmus die Halle in einen Hexenkessel verwandelte.
Zakk in Höchstform – aber mit eigenen Akzenten
Wylde wäre nicht Wylde, wenn er den Songs nicht seine eigene Note verleihen würde. Seine Soli waren ausufernd, oft gespickt mit schnellen Tappings und exzessiven Wah-Wah-Effekten. Er spielte mit der Gitarre auf dem Rücken, ließ sie hinter dem Kopf kreisen und bearbeitete die Saiten mit seinen Zähnen – ein echter Showman. Mit seiner Lila SG die mit einem Kreis-Muster versehen ist, kommt Zakk ziemlich lässig rüber. Sehr coole, frische Hommage von Wylde-Audio, Zakks eigener Gitarrenschmiede an die Gibson SG von Iommi. Dennoch fehlte hier und da die düstere Schwere, die Tony Iommis Spiel so einzigartig macht. Wylde bringt eine eigene, fast brachiale Wucht mit, die den Songs zwar eine andere Dynamik verleiht, aber nicht immer die ursprüngliche Magie einfängt.
Ein Publikum, das feiert – trotz drangvoller Enge
Die Stimmung im Publikum war durchweg euphorisch. Zwar war die Essigfabrik bis zum Anschlag gefüllt, was den Bewegungsradius stark einschränkte, doch echte Sabbath-Fans ließen sich davon nicht beirren. Immer wieder wurden die Fäuste in die Luft gereckt, es wurde mitgesungen und gefeiert.
Nach rund 90 Minuten endete der Abend mit einem epischen Finale: „War Pigs“ brachte die Halle zum letzten Mal zum Kochen. Die ikonischen Lyrics, die leider auch heute noch erschreckend aktuell sind, hallten durch den Raum, bevor sich die Band unter frenetischem Jubel verabschiedete.
Fazit: Eine würdige Hommage an eine der größten Bands aller Zeiten
Zakk Sabbath bewiesen einmal mehr, dass sie mehr sind als eine Tribute-Band – sie sind eine kraftvolle Hommage an das Erbe von Black Sabbath. Wylde mag seinen eigenen Stil mitbringen, aber genau das macht den Reiz dieser Show aus. Die Essigfabrik bekam eine energiegeladene, brachiale Performance serviert, die Sabbath-Fans begeisterte und gleichzeitig eine frische Note setzte.
Für alle, die Black Sabbath lieben und sich ein Stück dieser Legende live erleben wollen, bleibt Zakk Sabbath eine absolute Empfehlung.
Setlist Zakk Sabbath
Supernaut
Snowblind
Orchid
Under the Sun/Every Day Comes and Goes
Tomorrow’s Dream
Wicked World
Fairies Wear Boots
Into the Void
Children of the Grave
Lord of This World
Hand of Doom
Behind the Wall of Sleep
Bassically
N.I.B.
War Pigs
Fotos Zakk Sabbath
Fotos Lowen
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Bildquellen
- Lowen 14.03.25 Essigfabrik Köln: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Zakk Sabbath 14.03.25 Essigfabrik Köln: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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