Raw Sienna – Mess in heaven [VÖ: 05.05.23]

Die Freiburger Independent Band Raw Sienna hat ihre erste Studio-EP veröffentlicht.
Raw Sienna aus dem Breisgau
Bereits am 05.05.2023 hat die Freiburger Independent Band Raw Sienna ihre erste Studio-EP „Mess in heaven“ veröffentlicht. Das gute Stück beinhaltet 6 Songs, welche allesamt während der Pandemie entstanden sind. Geschickt pendelt das Quintett zwischen ganz ruhigen, sanften Pop-Songs, Independent-Rock und Grunge. Dabei verarbeiten sie Texte, die Toleranz, Mental Health und Soziale Gerechtigkeit behandeln und in den Fokus rücken. Das klingt im ersten Moment zwar nicht allzu aufregend, wird es aber beim näheren Hinhören!
A safe place for social outcasts
Raw Sienna sind irgendwie anders als viele artverwandte Bands. Sie legen die Finger in die blutenden Wunden der Gesellschaft und schlagen dabei Brücken zu den Menschen, die sich in unserer hektischen und unpersönlichen Gesellschaft alleine gelassen fühlen. Die Breisgauer möchten also Mitmenschen zusammen bringen. Dieser Ansatz alleine ist ja schon lobenswert und für uns zusätzlich ein Aspekt Fabian (Gesang), Luca (Gitarre), Paul (Gitarre), Noah (Schlagzeug) und Alex (Bass) einfach mal hier vorzustellen.
Die Songs
Fangen wir doch mal mit dem Song „Soak up some lights“ an. Der Track erinnert in seiner Eröffnung an Maneskin’s „Beggin´“ und strömt durchgehend gut Laune aus. Der Sound ist locker, funkig und könnte locker im Radio gespielt werden. Der Refrain ist schön, eingängig und schnell fassbar. Handwerklich sind die Herren Musiker auch sehr solide und scheinen keine Anfänger zu sein.
Collapse
Der folgende Track „Collapse“ ist auch ein eher ruhiger aber atmosphärischer Song, der in Richtung Independent-Rock geht. Der Song entwickelt die Fähigkeit, Erinnerungen und Sehnsüchte zu wecken. Ganz im Stile der Melancholie von schottischen und irischen Folk-Bands. Musikalisch ganz schnörkellos und gesanglich einwandfrei. Die Radio-Version von „Collapse“ war überhaupt der erste Song, den wir von Raw Sienna hören durften. Und im allerersten Moment war da eine Skepsis, ob wir diese Band hier überhaupt bringen können, oder wollen. „Collapse“ in der Radio-Version ist schon wirklich sehr ruhig und seicht. Aber hey! Die reguläre Version ist schon gefühlt anders und tatsächlich gut gemacht!
Come a little closer
Überzeugt haben uns die Freiburger aber mit dem folgenden Song „Come a little closer“ . Der beginnt düster, verzerrt und schleppend im mittleren Tempo. Geht schon in die Richtung Gothic-Rock und bleibt die ganze Zeit fesselnd. Absolut tanzbar!
Firesky
„Firesky“ geht auch in eine solche Richtung. Hat aber ein paar Beats und Riffs mehr. Hier werden direkt Assoziationen zu den Alternative-Rockern Placebo geweckt. Das hier ist vielleicht sogar der stärkste Song der ganzen EP. Packend und rhythmisch. Stimmlich zeigt Sänger Fabian von sich noch eine weitere Facette. Irgendwie spielen hier auch noch ältere Smashing Pumpkins rein. Also richtig guter Indie-Rock, den es in den frühen bis in die mittigen Neunziger mal gab. Sehr geil! Ein Highlight ist auch das Video zu diesem Song, in der die Freiburger Drag-Queen Vivienne Van Jay Jay zu sehen ist. Checkt dieses Video unbedingt mal ab!
Game
Stilistisch ist „Game“ wohl der härteste Song auf „Mess in heaven“. Hier dominiert markant hartes Gitarren-Riffing, obwohl das Intro noch lieblich verspielt ist. Klingt als würden hier Rage Against The Machine bei den Gitarren Pate gestanden haben. Fabian klingt auch etwas energischer und wütender und fängt auch mal das Schreien an, um im Anschluss wieder ruhig und klar zu klingen. Bei „Game“ handelt es sich wohl um den grungigen Anteil und ist ein wirklich cooler Rocker geworden!
Kill the noise
Das finale „Kill the noise“ ist dagegen wieder sanfter, nachdenklicher und ruhiger. Dass alle Songs in der Pandemie entstanden sind, hört und spürt man hier am ehesten. Isolation und beklemmende Stille sind hier unsere ersten Gedanken. Das verpackt in eine bittersüße Melodie. Das macht schon etwas mit einem. Fröhlichkeit sieht eindeutig anders aus. Musikalisch ist der Track ebenfalls wirklich sehr gut komponiert und arrangiert. Raw Sienna haben ein exzellentes Händchen für schöne Melodien und packende Texte. Dazu gibt es für „Kill the noise“ ebenfalls (wie für alle anderen Lieder der EP auch!) ein sehr emotionales Video, das dem Track zusätzliche Dramaturgie beschert. Stark, wirklich stark!
Unser Fazit
Aus anfänglicher Skepsis ist bei uns doch schon eine kleine Begeisterung für Raw Sienna entwachsen. Die fünf Freiburger haben wirklich eine tolles Händchen für richtig gutes Songwriting! Dabei bleiben sie stilistisch sehr abwechslungsreich und aufregend. Alle 6 Songs unterscheiden sich voneinander und kopieren sich nicht. Das macht „Mess in heaven“ sehr interessant. Von Independent-Rock über Pop bis hin zum Grunge wird hier alles abgerufen. Sänger Fabian macht einen sehr guten Job und drückt der Band mit seiner flexiblen Stimme seinen Stempel auf. Er schafft es, Emotionen zu wecken. Das ist wohl auch das Hauptanliegen der ganzen Band. Also, wenn dem so ist, dann ist die Aktion komplett geglückt! Diese 6 Stücke Musik hier sind definitiv nicht belanglos und stumpf.
Sehr gute Musik für ruhige Momente
Ganz im Gegenteil. Die EP lässt sich sehr gut hören und bietet genau den richtigen Sound für die etwas ruhigeren Momente, wenn wir mal von „Game“ absehen. Liebe Leser:innen, bitte checkt Raw Sienna einfach mal aus. Im besten Fall werdet auch ihr von der stilistischen Vielfalt der Band überrascht werden. So wie wir! Alle Informationen zur Band und zur EP findet ihr direkt auf den Internet-Seiten von Raw Sienna. Wir haben für euch alle Links weiter unten aufgelistet!
Nützliche Raw Sienna Links
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Bildquellen
- Raw Sienna – Mess in heaven: ©2023 by Raw Sienna / Superlifepromotion Press-Kit
- Titelbild: ©2023 by Raw Sienna / Superlifepromotion Press-Kit
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