TYR drohen Konzertabsagen aufgrund Walfangbildern

Die Faröer Inseln, eine Inselgruppe im Nordatlantik zwischen Norwegen und Island, kommen nicht aus den Schlagzeilen. Wir alle haben diese Bilder im Fernsehen oder im Internet gesehen, bei denen unter dem „Deckmantel“ der Historie und Tradition jedes Jahr im sogenannten Grindaráp – so der faröer Name des Grindwalfangs – hunderte Tiere getötet werden. Diesmal hat sich das Thema aber auf die Metalszene ausgeweitet – Tyr, eine Pagan Metal Band aus Faröer ist im Fokus.
Heri Joensen, seines Zeichens Gründer sowie Gitarrist und Sänger der Band, hat ein Foto aus Facebook gepostet, das ihn beim Ausnehmen eines Wals zeigt. Seit dem Upload des Bildes reagierte das Internet entsprechend aufgebracht und rief zum Boykott der Band auf.
Mehrere Konzerthallen-Betreiber sind den Boykott-Rufen bereits gefolgt und beabsichtigen, die Band nicht in ihren Hallen spielen zu lassen. Zuletzt geschehen in Hamburgs Das Logo und aktuell im Gespräch die Essigfabrik in Köln.
Der Kölner Express sprach mit dem Betreiber Sergio Sotric, der ankündigte, dass die Band gerne im Tourbus vor der Halle bleiben kann. Sotric ist nach eigenen Angaben selbst großer Tierschützer und hat nun das am 21. November geplante Konzert der Band abgesagt.
Sicherlich kann man anhand eines Bildes nicht auf den Vorgang als solches schließen, ob Heri „nur“ beim Ausnehmen der bereits getöteten Tiere half oder bereits den Tötungsaktionen beiwohnte.
Der Verfasser dieses Artikels ist grundsätzlich gegen jede Art von Misshandlung an Mensch oder Tier und jahrelanger SeaShepherd Unterstützer. Dennoch ist es ihm auch wichtig, der Gegenseite die Möglichkeit zur Argumentation zu geben. Heri Joensen hat dies in einem Youtube Video getan, was wir euch hier zeigen möchten.
TYR – Heri Joensen – Grind
Seinen eigenen Angaben zufolge ist er bei der weiteren Verarbeitung des Wals zugegen gewesen. Es ist wohl auf den Faröern so, dass jeder Anwohner einen Anteil – je nach Größe der Schlachtung – an den getöteten Tieren erhält und somit die Möglichkeit hat, für sein eigenes Essen zu sorgen. Am Besten schaut ihr euch das Video (in Englisch inkl. englischer Untertitel) selbst an und bildet euch eine Meinung.
Nach der Betrachtung des Videos und des weiterführenden Materials ist der Verfasser immer noch gegen diese „Tradition“ und hofft, dass es auch hier in Zukunft entsprechende Urteile der Europäischen Union geben wird. Aktuell arbeitet SeaShepherd mit Anwälten an weiteren Durchsetzungen, da die Faröer zur Dänischen Krone und somit doch irgendwie zur EU gehören.
Was aber gar nicht geht: Heri Joensen Morddrohungen auf FB und anderen Kanälen zu schicken, wie bereits geschehen. Wenn ihr die Band boykottieren wollt, dann tut dies; besucht nicht ihre Konzerte, kauft nicht ihre Musik oder ihren Merch, aber seht von solchen strafrechtlich nachverfolgbaren Aktionen ab.
Der Verfasser wird definitiv kein TYR Konzert besuchen.
Mehr zu TYR findet ihr auf der Webseite der Band oder auf Facebook.
Mehr zu SeaShepherd findet ihr auf der deutschen Webseite der Organisation oder auf Facebook. Mehr spezifisch zum Grindaráp auf der SeaShepherd Webseite.
Disclaimer: diese Zeilen entsprechen grundsätzlich nur der Meinung des Verfassers, nicht der gesamten Redaktion.
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Bildquellen
- Heri Joensen Whaling: Heri Joensen Facebook
- PLH_mic-on-stage_AD: (c) metal-heads.de - Amir Djawadi
Erfolgreiche Aktion gegen die tödlichen Färöer-Treibjagden
Es handelt sich um eine gute und erfolgreiche Aktion, die Band TYR aus bekannten Gründen zu boykottieren, die sich auch schon auf den Färöer-Inseln herumgesprochen hat. Sea Shepherd und Paul Watson haben geschrieben, dass sie nicht zum Boykott der Färöer-Band aufrufen – sie machen halt andere gute Sachen. Wichtig ist, dass sich möglichst viele Facebook-Nutzer an der Aktion beteiligen. So wurden die sechs deutschen Clubs/Veranstalter dazu gebracht, die Band wieder auszuladen.
Das Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) ruft seit dem 18.08.2016 zum Boykott der Färöer-Band TYR auf. Fortlaufend wird auf der Facebook-Seite und der Homepage über die Aktionen und die Hintergründe berichtet:
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang/boykott-faeroeer-band-ty-r
Facebook: https://www.facebook.com/delfinschutz/?fref=ts
Gemeinsam sind wir stark!
Jürgen Ortmüller
Geschäftsführer WDSF