Avatarium zeitlos gut mit „Hurricanes And Halos“
Am 26. Mai 2017 veröffentlichen Nuclear Blast mit „Hurricanes And Halos“ das dritte Album von Avatarium. Produziert wurde das Album von Marcus Jidell selbst. Aufgenommen und gemixt wurde es von David Castillo (Katatonia, Bloodbath, Opeth) in den Ghost Ward Studios. Für das Mastering war Jens Bogren (Soilwork, Sepultura) zuständig. Gemeinsam ist es ihnen gelungen einen schönen, warmen organischen Sound hinzuzaubern. Es klingt dynamisch und lebendig, überhaupt nicht steril. Nichtsdestotrotz habe ich mich mit „Hurricanes And Halos“ schwer getan. Nicht weil es schlecht wäre. Ich habe das Album rauf und runter gehört. Morgens, abend, nachts, über Kopfhörer oder über die Boxen, laut und leise… Aber irgendwie bekam ich es lange nicht richtig zu packen.
Avatarium – meine falschen Erwartungen
Ich mag das Debüt „Avatarium“ und auch der Zweitling „The Girl With The Raven Mask“ gefällt mir sehr gut. Und so ging ich auch an „Hurricanes And Halos“ mit der Erwartung ein gutes Doom / Rock Album zu hören. Aber es war anders. Nicht schlecht, aber anders. Ich war verwirrt. Ja, ich weiß. dass Leif Edling nicht mehr Teil der Band ist. Nur noch kreativer Kopf im Hintergrund, aber immerhin stammen sechs der acht Songs aus seiner Feder. Die beiden anderen „Road To Jerusalem“ und „When Breath Turns To Air“ stammen von Marcus Jidell und Jennie-Ann Smith. Jetzt erst das Video zu „Into The Fire – Into The Storm“ und dann die Songs im einzelnen.
Avatarium – ein doomiger Beginn
Der Opener „Into The Fire – Into The Storm“ entsprach ja durchaus noch meinen Erwartungen. Eine doomige Grundstimmung mit Deep Purple Zitaten. Schaut euch einfach das Video oben an. „The Starless Sleep“ geht dann schon deutlich mehr in die Vintage Rock-Ecke. Schöne Melodien, schöner Refrain, toller Song. Aber seht selbst im Video weiter unten. Dann folgt mit „Road To Jerusalem“ der erste Song von Marcus und Jennie-Ann. Ein wenig County-Flair gemixt mit psychedelischen Gitarren umschmeicheln die soulige Stimme von Jennie-Ann. Ganz anders kommt dann „Medusa Child“ aus den Boxen. Mit neun Minuten der längste und abwechslungsreichste Song auf dem Album. Doom trifft Folk! Harte, rauhe Riffs wechseln mit ruhigen Passagen. Jennie-Ann Smith zeigt hier die ganze Bandbreite ihres Talents und garniert wird das Ganze mit Kindergesang. Definitiv ein Highlight!. Mit „The Sky At The Bottom Of The Sea“ wird deutlich bei Uriah Heep gewildert. Die 70er lassen grüßen.
Avatarium – die traurige Ballade
Mein persönliches Highlight ist „When Breath Turns To Air„. Langsame Orgelpassagen mit Gitarrentupfern akzentuiert unterstreichen den gefühlvollen Gesang. Extrem zurückgenommen und extrem gefühlvoll. Gewidmet ist der Song dem verstorbenen Vater von Marcus Jidell. So traurig das ist, so gelungen ist dafür dieser Song. An dieser Stelle aber auch mein Beileid für diesen erlittenen Verlust. Mit „A Kiss (From The End Of The World“ folgt der zweitlängste Song , düster-rockig mit ruhigen Instrumental-Parts, fällt gefühlsmäßig für mich nach der emotionalen Ballade zuvor etwas ab. Beschlossen wird das Album mit dem Titeltrack „Hurricanes And Halos„, rein instrumental, langsam und mit stark verzerrter Gitarre. Seltsam. aber auch irgendwie gelungen.
Das Fazit zu Hurricans And Halos
Ich sprach ja oben schon von meiner Erwartungshaltung und meiner Verwunderung beim ersten Hören. Ich habe lange mit dieser Platte gebraucht, aber letztendlich bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass Avatarium mit „Hurricanes And Halos“ ein zeitlos gutes Werk geschaffen haben. Nachdem ich mich von meiner Erwartungshaltung gelöst hatte, konnte ich diesen Mix aus Vintage-Rock mit Seventies Prog und Psych-Einflüssen und einer sparsam dosierten Dosis Doom richtig genießen. Ich habe die Platte jetzt so oft zu verschiedenen Zeiten gehört, dass ich guten Gewissens sagen kann: sie wird nicht langweilig und ich denke, dass sie auch in zehn oder zwanzig Jahren nichts von ihrer Qualität verloren haben wird. Daher, Avatarium zeitlos gut!
Avatarium – live und in Farbe
Wer sich vor Ort von den neuen Songs überzeugen will, kann das hier tun:
15.09.2017 – Langen, Stadthalle
16.09.2017 – Essen, Turock
17.09.2017 – Nürnberg, Hirsch
18.09.2017 – Berlin, Musik und Frieden
19.09.2017 – Hannover, Musikzentrum
20.09.2017 – Erfurt, From Hell
21.09.2017 – Siegburg, Kubana
22.09.2017 – Oss (NL), Groene Engel
23.09.2017 – Vosselaar (BE), Biebob
24.09.2017 – Zaandam (NL), Podium De Flux
26.09.2017 – Stuttgart, Universum
28.09.2017 – München, Backstage
29.09.2017 – Wien (Ö), Viper Room
Line-Up und Kontakt
Jennie-Ann Smith – Gesang
Marcus Jidell – Gitarre
Lars Sköld – Schlagzeug
Mats Rydström – Bass
Rickard Nielsson – Orgel
Mehr zu Avatarium findet ihr wie immer auf der Homepage oder bei Facebook. Das Album könnt ihr direkt über den Link unten erwerben, enjoy!
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Bildquellen
- Avatarium Hurricanes Cover: Nuclear Blast
- Avatarium Jennie-Ann Smith: Nuclear Blast
- Avatarium Beitragsbild: Nuclear Blast
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